GRNplus 4 / 2024

Gastroenterologie Die Experten im GRN-Verbund Weitere Themen in dieser Ausgabe 4 | 2024 ▶ Shunt-Zentrum Schwetzingen: Auf dem neuesten Stand der Dialyse-Chirurgie ▶ Urologie Die spezialisierte Behandlung einer Volkskrankheit in Eberbach Das Gesundheitsmagazin der Gesundheitszentren Rhein-Neckar GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR GRN zum Mitnehmen kostenlos

A Friedrichstraße 24 | 69469 Weinheim Gezielt werben im passenden Umfeld Musterbeispiel 1/2 Seite quer Musterbeispiel 1/8 Seite Das Gesundheitsmagazin GRNplus bietet den Lesern spannende Einblicke in den Klinikalltag und liefert Wissenswertes für Patienten und medizinisches Fachpersonal. Nutzen Sie diese Aufmerksamkeit für Ihre Werbebotschaft und Anzeige. Werden Sie Teil der Ausgabe GRNplus und präsentieren Sie Ihre Angebote und Ihre Dienstleistungen. Musterbeispiel 1/3 Seite quer Sprechen Sie uns einfach an: Weinheim/Eberbach/Sinsheim Eva Pfenning 06201 / 81146 eva.pfenning@diesbachmedien.de Schwetzingen Yvonne Denk 06202 / 205356 yvonne.denk@schwetzinger-zeitung.de

3 | GRNPLUS | Editorial/Inhalt Judith Masuch | Foto: GRN Katharina Elbs | Foto: GRN Stefan Dallinger | Foto: RNK Ein gesunder Darm sorgt für körperliches, aber auch seelisches Wohlbefinden – das ist längst bewiesen. Es braucht aber noch mehr Organe, um ein funktionierendes Verdauungssystem zu haben. Und um diesen Bereich kümmern sich unsere GRN-Experten in der Gastroenterologie. Von der Speiseröhre, über die Leber bis zur Gallenblase sind Sie als Patient im Bereich Bauch, Magen, Darm in guten Händen. In unserer neuen Ausgabe des GRNplus zeigen wir Ihnen, wie die entsprechenden Abteilungen von Dr. Bernhard Nitsche in Eberbach, Prof. Dr. Daniel Rost in Schwetzingen, Dr. Erik-Sebastian Fuchs in Sinsheim und Prof. Dr. Christoph Eisenbach in Weinheim miteinander und vor allem für Sie als Patient arbeiten. In Eberbach erklärt Dr. Jan Voegele, Chefarzt der Urologie und Leiter des Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald, wie wichtig die urologische Versorgung des Grund- und Regelversorgers am Scheuerberg für die gesamte Region ist. Darüber hinaus werfen wir einen Blick in das zertifizierte Shunt-Zentrum in Schwetzingen. Unter der Leitung von Dr. Nicole Geiger, in Kooperation mit der ze:ro-Praxis von Dr. Thomas Singer, ist der lebenswichtige Dialyse-Zugang hier zertifizierter Standard. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist auch in der Akutgeriatrie unerlässlich. Wie gut dieses Zusammenspiel zum Wohle der ältesten Patienten funktioniert, beweist die Abteilung der GRN-Klinik Sins- heim. Dr. Martin Honsowitz und Dr. Lars Haselmann der GRN-Klinik Weinheim zeigen, warum Menschen mit Knie- und Hüftproblemen im zertifizierten EndoProthetik-Zentrum auf Schmerzlinderung und wieder mehr Bewegungsfreiheit hoffen können. Natürlich darf die Unterhaltung in Form von Rätseln, Gesundheitstipps, Rezepten und vieles mehr im Magazin nicht fehlen. Wir, die Verantwortlichen der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar, wünschen Ihnen viel Vergnügen mit dem neuen GRNplus. Liebe Leserinnen und liebe Leser! Besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.grn.de oder auf Instagram www.instagram.com/grngesundheitszentren oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: geschaeftsfuehrung@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche und weibliche als auch diverse Personen. Inhalt Aktuelles 4 Gastroenterologie im Verbund Gemeinsam für ein gutes Bauchgefühl 12 Urologie Eberbach Urologie als „Leuchtturm“ 14 Shuntzentrum Schwetzingen Eine Lebensader für Patienten 16 Akutgeriatrie Sinsheim Altersmedizin, die ankommt 18 EPZ Weinheim Zertifizierte Expertise für mehr Lebensfreude 20 Kurz notiert Nachrichten aus den GRN-Kliniken Gesund in der Region 26 Gesund in der Region Durch die Brunnenregion des Kraichgau 28 Rätselspaß 29 Rezept 30 Termine GRN-Kliniken 33 Ansprechpartner der GRN-Kliniken 39 Impressum GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR Stefan Dallinger, Landrat Rhein-Neckar-Kreis Katharina Elbs, GRN-Geschäftsführerin Judith Masuch, GRN-Geschäftsführerin

4 | GRNPLUS | Thema

5 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN Die Gastroenterologen der GRN-Kliniken sind medizinische Allrounder. Zu ihren Schwerpunkten gehören nicht nur Magen (Gaster) und Darm (Enteron), sondern auch die Stoffwechselorgane Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Kein Wunder also, dass eine große Bandbreite unterschiedlicher Erkrankungen in ihre Zuständigkeit fällt. Die Gastroenterologie ist ein Schwerpunktfach der Inneren Medizin, das viele Erkrankungen im Bauchbereich einschließt. Darüber hinaus sind Gastroenterologen zuständig für Stoffwechselerkrankungen und Infektionskrankheiten, sie kümmern sich also um Krankheiten, die durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Während der Corona-Pandemie übernahmen sie deshalb die Leitung der Krisenstäbe. Das innere Auge Das Endoskop gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Gastroenterologie, nahezu alle Untersuchungen im Verdauungstrakt werden heute mit endoskopischen Verfahren durchgeführt. Der Begriff bedeutet wörtlich „in das Innere sehen“. Genau das passiert, wenn der Gastroenterologe einen kleinen flexiblen Schlauch, der mit Lichtquelle und Kamera ausgestattet ist, an die zu untersuchende Stelle führt. Die dabei entstehenden Livebilder werden direkt auf einen Bildschirm übertragen. Mithilfe der Endoskopie können die Experten selbst kleinste Veränderungen aufspüren, für die Krebsvorsorge gilt sie deshalb schon lange als Goldstandard. Die Darmspiegelung oder Koloskopie, die übrigens eine Genauigkeit von über 95 Prozent erreicht, wird in Deutschland generell für Männer ab dem 50. und für Frauen ab dem 55. Lebensjahr empfohlen und von der Krankenkasse übernommen. Ab Januar sind in dem neuen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der GRN-Klinik Eberbach auch diese Vorsorgeuntersuchungen möglich. „Wir bieten dann die gleichen Leistungen wie in einer Praxis. Für die Menschen in unserer Region ist das ein großer Gewinn“, freut sich Dr. Bernhard Nitsche, Chefarzt der Inneren Medizin. Bei Bauchschmerzen, Blähungen oder Sodbrennen muss in der Regel niemand ins Krankenhaus. Hier können niedergelassene Mediziner die Diagnose stellen und die richtige Therapie empfehlen. Die Fachabteilungen der GRN-Kliniken kommen ins Spiel, wenn Patienten unter schweren Begleiterkrankungen leiden oder für die Untersuchung und Behandlung Spezialgeräte erforderlich sind. „Was wir im Krankenhaus machen ist deutlich komplexer als die Magenspiegelung beim niedergelassenen Gastroenterologen“, erklärt Prof. Dr. Daniel Rost, Chefarzt der Gastroenterologie und Onkologie der GRN-Klinik Schwetzingen. „Wir sind ganz anders ausgestattet und haben den Krankenhaus-Background, der für zusätzliche Sicherheit sorgt“, bestätigt Prof. Dr. Christoph Eisenbach, Chefarzt Gastroenterologie und Diabetologie der GRN-Klinik Foto: Adobe Stock Gemeinsam für ein gutes Bauchgefühl

6 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN Prof. Dr. Christoph Eisenbach | Foto: GRN Dr. Erik-Sebastian Fuchs | Foto: GRN Dr. Bernhard Nitsche | Foto: GRN Weinheim. Sein Kollege Dr. Erik-Sebastian Fuchs, Chefarzt der Gastroenterologie und Diabetologie der GRN-Klinik Sinsheim, ergänzt: „Wir haben mehr Möglichkeiten im Fall einer Komplikation einzugreifen.“ Die endoskopischen Einheiten der GRN-Kliniken sind mit modernsten Instrumenten und Geräten ausgestattet. Damit erreichen die Mediziner sämtliche Organsysteme des Verdauungstrakts. „Wir können beispielsweise durch den Mund über die Speiseröhre, den Magen, in den Dünndarm vordringen bis zu der Stelle, wo die Galle mündet. Durch diese Mündungsöffnung kann man, ohne Blut zu vergießen, in die Gallenwege der Leber gehen“, erläutert Prof. Rost. Für die Diagnostik bestimmter Erkrankungen können gezielt Gewebeproben entnommen werden. Vor dem eigentlichen Termin werden die zu Untersuchenden in einem persönlichen Gespräch ausführlich vorbereitet. Nach der Endoskopie verbringen sie noch einige Zeit im Aufwachraum, anschließend erfolgt ein Abschlussgespräch. Die Untersuchungsergebnisse können direkt mitgenommen werden und der behandelnde Arzt wird in einem Arztbrief informiert. Viele Endoskopien können ambulant erfolgen. „Da sind wir schon lange weiter als andere Disziplinen“, sagt Prof. Eisenbach. Dr. Fuchs bestätigt: „Nur bei schwersten Erkrankungen oder besonders komplizierten Eingriffen brauchen wir stationäre Betten.“ Dr. Fuchs und Kollegen sind auf die Endoskopie spezialisiert. | Foto: PR

7 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN Prof. Dr. Daniel Rost | Foto: GRN Die qualifizierte Weiterbehandlung ist bei den Haus- und Fachärzten des Ärztenetzes Schwetzingen bestens gewährleistet! • HNO –Hals-Nasen-Ohrenärzte • Labormedizin • Neurochirurgie • Neurologie www.aerztenetz-schwetzingen.de • Allgemeinmedizin / Hausärztlich tätige Internisten • Anästhesie / Schmerztherapie • Dermatologie –Hautärzte • Gynäkologie –Frauenheilkunde •Chirurgie – Schwerpunkte: Proktologie, plastische/ästhetische/rekonstruktive Chirurgie • Innere Medizin: Kardiologie, Angiologie, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Nephrologie, Diabetologie • Orthopädie • Psychotherapie • Radiologie / Nuklearmedizin • Urologie Etwa die Hälfte der in den GRN-Kliniken durchgeführten Endoskopien können ohne einen Aufenthalt im Krankenhaus durchgeführt werden. Die Endosonographie, eine Kombination aus Endoskopie und Ultraschall, ist ein weiteres wichtiges diagnostisches Instrument der Gastroenterologie. Während der Schallkopf bei einem Ultraschall von außen über die Bauchdecke gleitet, wird er bei der Endosonographie an einem Endoskop befestigt, um die Ultraschall-Untersuchung im Inneren des Menschen durchzuführen. Die Endosonographie ist eine besonders effektive Untersuchungsmethode, mit der unter anderem Zysten, Tumoren oder Entzündungen genau bewertet und lokalisiert werden können. Probleme erkennen und beheben „Als Gastroenterologen machen wir heute Diagnostik und Therapie gleichzeitig“, so Dr. Nitsche. In den vergangenen 20 bis 30 Jahren hat sich die Endoskopie von einem rein diagnostischen hin zu einem interventionellen Instrument entwickelt, mit dem man unter anderem Wucherungen entfernen, Tumoren adressieren und Blutungen stillen kann. „Von der Disziplin ‚nur schauen‘ sind wir heute im Bereich ‚machen‘, das heißt Therapien anbieten. Wir erkennen nicht nur Probleme, wir versuchen sie zu beheben“, erläutert Prof. Rost. Mithilfe des Endoskops können die Spezialisten heute beispielsweise Gallensteine zertrümmern oder extrahieren und, durch Tumoren verursachte, Engstellen (Tumorstenosen) mit einem Stent überbrücken. Bei interventionellen Endoskopien ist eine besonders intensive Abstimmung gefragt. Zum Kernteam gehört eine Person, die sediert sowie die Kreislauf- und Vitalparameter überwacht. Der Gastroenterologe Hier werden gerade Gallensteine extrahiert. | Foto: PR

8 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN 33 33 06205 / 94 33 33 Ihr Pflegedienst für Hockenheim, Alt-/Neulußheim, Reilingen &Häusliche Alten- und Krankenpflege &Hauswirtschaftliche Hilfen &Betreuungsleistungen &Demenzbetreuungs- und Wohngruppen &Betreutes Wohnen &Hospiz-/Palliativdienst &Nachbarschaftshilfe www.sozialstation-hockenheim.de führt das Endoskop und die Assistenz bewegt die Instrumente auf dessen Anweisung – öffnet und schließt beispielsweise Zange oder Clip. Über einen großen Bildschirm können alle Beteiligen genau verfolgen, was gerade passiert. In den GRN-Kliniken sind die Voraussetzungen dafür gegeben. Auch die Gastroenterologie der GRN-Klinik Sinsheim hat im Laufe des vergangenen Jahres interventionelle Eingriffsmöglichkeiten implementiert. Zu den Schwerpunkten des Teams gehören unter anderem endoskopische Therapien von Gallenwegserkrankungen, die Endosonographie und schwere Pankreasentzündungen. „Die nekrotisierende Pankreatitis ist eine Erkrankung, die früher mit hoher Sterblichkeit einherging“, erläutert Dr. Fuchs. „Durch neue interventionelle endoskopische Möglichkeiten ist die Prognose deutlich besser geworden. Endoskopisch können wir totes Gewebe entfernen und den Infektherd behandeln.“ Dass Sinsheim jetzt auch mit den großen interventionellen Zentren mitspielen und zeitnah behandeln kann, hat sich in den Praxen der Region herumgesprochen. Wenn ein niedergelassener Arzt beispielsweise einen Polypen entdeckt, den er selbst nicht entfernen kann, überweist er den Patienten an die GRN-Klinik. „Wir bekommen dann einen Brief von dem Kollegen und rufen die Patienten proaktiv an, um potenzielle Tumoren frühzeitig zu erkennen und zu entfernen“, so Dr. Fuchs. In der Regel kommen Patienten nur für den Eingriff in die Klinik, die Nachsorge kann beim niedergelassenen Arzt stattfinden. Um auch personell bestens gerüstet zu sein, konnte Dr. Fuchs seinen langjährigen Kollegen aus LudwigsHier führt Dr. Fuchs die klassische Untersuchung der Sonographie, als des Ultraschalls, im Bauchraum durch. | Foto: GRN

9 | GRNPLUS | Thema hafen, Dr. Christian Dietrich, als leitenden Oberarzt in die GRN-Klinik Sinsheim holen. Die Eberbacher Klinik bietet ebenfalls das gesamte Spektrum der gastroenterologischen Versorgung an, mit Ausnahme der invasiven Diagnostik der Bauchspeicheldrüse und Gallengänge. „Hier arbeiten wir eng mit den anderen Häusern zusammen“, erzählt Dr. Nitsche. „Es wäre natürlich reizvoll, alles machen zu können. Für die Patienten selbst und die Versorgung allgemein sind die Möglichkeiten des Verbunds aber von großem Vorteil.“ Eine wichtige Voraussetzung für die interventionelle Endoskopie ist, dass das Team entstehende Blutungen sicher stillen kann. Techniken gibt es viele. Neben Gummibändchen, Hitze, Kompression, Medikamenten und Clips kommt dabei auch der medizinisch zugelassene Sekundenkleber Histoacryl zum Einsatz. Mit ganz wenigen Ausnahmen führen die Kliniken des GRN-Verbunds heute alle Untersuchungen und Eingriffe durch, die im Bereich interventionelle Endoskopie möglich sind, beispielsweise auch die Ballonaufdehnung von Engstellen im Verdauungstrakt. Kurze Wege machen die Zusammenarbeit so angenehm „Als Gastroenterologe hat man mit vielen anderen Disziplinen zu tun, da ist Schnittstellen-Management gefragt“, weiß Prof. Eisenbach. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit der Chirurgie. „Wir arbeiten ja mit den gleichen Organen.“ Der Schwetzinger Chefarzt Prof. Rost spricht in diesem Zusammenhang von einer gemeinsamen Bauch- oder Viszeralmedizin. Ein großer Vorteil der GRN-Kliniken sind die kurzen Wege, die eine persönliche Abstimmung besonders angenehm machen. „Da muss man nicht lange ein Konsil ausfüllen und zehnmal nachhaken. Hier reicht ein Anruf oder man klopft einfach mal direkt beim Kollegen an und bespricht Dinge beim Essen. Das macht das Arbeiten so viel einfacher“, bestätigt Dr. Fuchs. „Wir können offen miteinander reden und Probleme gemeinsam lösen“, so Prof. Eisenbach. „Das ist einer der riesigen Vorteile eines kleinen Krankenhauses, da hängen wir die großen Kliniken ab. Aber auch im Hinblick auf die Expertise und Ausstattung können wir mithalten.“ Für Menschen mit mehreren Erkrankungen ist die enge Zusammenarbeit der Fachrichtungen besonders wertvoll. „Wir haben viele ältere Patienten mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme“, berichtet Dr. Nitsche. „Da müssen wir uns gemeinsam herantasten und auch Wechselwirkungen berücksichtigen. Manche Medikamente oder Therapien können aufgrund von Begleiterkrankungen gar nicht oder nur nach genauer Abwägung angewendet werden.“ Gerade bei Krebserkrankungen ist Interdisziplinarität zum Wohl des Patienten ein Muss. Dieser Bereich wird mit dem demografischen Wandel künftig noch wichtiger, denn mit zunehmendem Alter steigt das Krebsrisiko. „In jedem Organsystem gibt es Tumoren, deshalb ist der onkologische Bereich bei uns sehr groß. Solide Tumoren machen etwa 90 Prozent aus, davon gehört jeder vierte zur Gastroenterologie“, erklärt Prof. Rost. Steht der Verdacht „Krebs“ im Raum, ist schnelles Handeln wichtig. „Wird Darmkrebs in einem sehr frühen Stadium erkannt, liegen die Chancen für eine vollständige Genesung bei nahezu 100 Prozent, auch wenn schon ein Karzinom da ist, das noch nicht metastasiert hat“, erläutert Prof. Eisenbach. „Sogar wenn schon Metastasen da sind, ist die Prognose durch eine gut strukturierte Therapie aus Operation, Chemo und Bestrahlung sehr gut.“ Im Darmkrebszentrum der GRN-Klinik Weinheim ist diese interdisziplinäre Zusammenarbeit strukturiert und zertifiziert. Die Patienten werden von Anfang an begleitet. Das beginnt bereits damit, dass Anhand von Röntgen,- CT- oder MRT-Bildern können Dr. Nitsche und sein Team diagnostizieren und therapieren. | Foto: PR

10 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN sie sich nicht selbst um die Untersuchungstermine kümmern müssen. „In der Regel können wir die Diagnostik durch die enge Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Fachrichtungen innerhalb einer Woche abschließen“, so Prof. Eisenbach. Viel Unterstützung bekommen Betroffene auch in Schwetzingen. Zusammen mit verschiedenen Abteilungen der Klinik und niedergelassenen Fachärzten bildet das Team der Gastroenterologie den „Onkologischen Schwerpunkt Schwetzingen“: Wie im Darmkrebszentrum besprechen die Spezialisten jeden Krebspatienten im wöchentlich stattfindenden Tumorboard, um gemeinsam die bestmögliche Therapie zu erarbeiten. Basis eines Krankenhauses Die vier Chefärzte der Gastroenterologie kennen sich gut und sind freundschaftlich miteinander verbunden. Der Austausch hat bereits eine lange Tradition und ist in den vergangenen Jahren noch intensiver geworden. Neben Einschätzungen und Erfahrungen werden beispielsweise immer mal wieder Spezialinstrumente ausgetauscht. „Es kam auch schon vor, dass an einem Standort die spezielle Reinigungsmaschine für die Endoskope defekt war. Dann fährt der Fahrer einmal mehr zwischen den Kliniken hin und her, um die Instrumente in der Schwesternklinik aufbereiten zu lassen und sauber zurückzubringen“, erinnert sich Prof. Rost. BADE- UND SAUNASPASS PUR ZU JEDER JAHRESZEIT! Schwimmen, Sauna, Wellness, Aqua-Kurse, Rutschvergnügen: BESUCHEN SIE UNS AUF FACEBOOK! ODENWALDRING TEL. 06202 978280 Prof. Eisenbach führt im Darmkrebs- zentrum der GRN-Klinik Weinheim die Koloskopien durch. | Foto: GRN

11 | GRNPLUS | Gastroenterologie GRN Senioren-Tagespflegestätte Hardberg In unseren hellen, barrierefreien Räumlichkeiten bieten wir Ihnen ein abwechslungs- reiches und unterhaltsames Angebot sozialer Betreuung durch unser Fachpersonal. Im Tagesablauf können Sie unseren Wohnbereich mit Küche, den Aktivierungsraum, unsere Ruhe-Oase oder Terrasse nutzen. Angebote: • Probetag • Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger • Gemeinsame Mahlzeiten / hauseigene Küche • Individuelle tagesstrukturierende Programme • Gruppenangebote und Ruhepausen • Fahrdienst nach Absprache Wir beraten Sie gerne! So können Sie uns erreichen: Alten- und Pflegeheim Hardberg GmbH Winterhauchstr. 1 Tel.: 06207/2725 E-Mail: tagespflege@pflege-hardberg.de 69483 Siedelsbrunn Fax: 06207/82889 Internet: www.pflege-hardberg.de „Der GRN-Verbund ist zweitstärkster Medizinstandort nach der Uni, deshalb ist die Zusammenarbeit so wichtig“, betont Dr. Fuchs. Die funktioniert schon sehr gut und könnte in den nächsten Jahren noch weiter Fahrt aufnehmen, beispielsweise auch im Bereich Ausbildung und Personal. Für bestimmte elektive Behandlungen können Patienten in eine der Schwesternkliniken verlegt werden. „Muss beispielsweise eine Gallengangspiegelung durchgeführt werden, telefoniere ich mit meinen Kollegen der anderen Häuser. Die Patienten können dann morgens für den Eingriff nach Schwetzingen, Weinheim oder Sinsheim gebracht werden, um am selben Tag wieder zurückzukommen“, erzählt Dr. Nitsche. Viele Eingriffe und Aufenthalte sind aber nicht planbar. „Patienten mit Gallensteinen kommen in der Regel nicht auf Überweisung, sondern nachts um drei in die Zentrale Notaufnahme, weil sie furchtbare Schmerzen haben“, berichtet Prof. Eisenbach. Die müssen direkt vor Ort behandelt werden, die Voraussetzungen dafür sind in jedem Haus erfüllt. „Was wir machen ist allgemeine innere Medizin. Wir kümmern uns um Leute mit entgleistemBlutzucker oder Blutdruck, Übelkeit, Erbrechen und Infektionskrankheiten“, erklärt Prof. Rost. Infektiöse Darmerkrankungen machen in Deutschland übrigens rund 60 Prozent der meldepflichtigen Infektionskrankheiten aus. Für Prof. Eisenbach bilden der Chirurg und der Gastroenterologe die Basis jeden Krankenhauses. Während man andere Disziplinen in vielen Krankenhäusern vergeblich sucht, ist eine gastroenterologische Station fast immer vertreten. „Je kleiner eine Klinik desto mehr Gastroenterologie“, beobachtet Prof. Rost. In Eberbach werden Patienten aus einem sehr großen Einzugsgebiet behandelt, die nächsten Krankenhäuser sind mehr als 40 Autominuten entfernt. Dr. Nitsche versteht sich als Generalist. „Unser kleines Krankenhaus muss breit aufgestellt sein, um eine Vielzahl unterschiedlicher Patienten aus der Region ganzheitlich und wohnortnah zu versorgen.“ Die Gastroenterologie ist also ein wichtiger Teil der Grund- und Regelversorgung und tragende Säule fast jeder Klinik. Daher können sich Patienten darauf verlassen, dass sie an allen GRN-Standorten auch künftig die beste Versorgung erhalten. ks Innere Medizin, GRN-Klinik Eberbach, Ansprechpartner ab Seite 33 Gastroenterologie und Onkologie, GRN-Klinik Schwetzingen, Ansprechpartner ab Seite 35 Gastroenterologie, GRN-Klinik Sinsheim, Ansprechpartner ab Seite 36 Gastroenterologie und Diabetologie, GRN-Klinik Weinheim, Ansprechpartner ab Seite 38 Mehr zum Behandlungsspektrum in den GRN- Kliniken erfahren Sie unter www.grn.de/ medizinische-themenseiten/bauch-magen-darm Mit dem Endoskop, das mit Kamera und einer Schlinge versehen ist, wird der Darmpolyp abgetragen. | Foto: Adobe Stock

12 | GRNPLUS | Urologie Eberbach Seit 2022 glänzt der Neubau der Urologie am Scheuerberg in Eberbach. „Wir konnten in den vergangenen zweieinhalb Jahren die Patientenzahl und die Durchläufe nochmals massiv steigern“, erklärt Dr. Jan Voegele, Chefarzt der Urologie in der GRN-Klinik Eberbach und Ärztlicher Direktor. Der Vergleich lässt staunen: Vor 2022 versorgten die Mitarbeitenden der Urologie die Patienten in sieben Räumen im Altbau. Mit dem Neubau stehen ihnen nun 70 Räume zur Verfügung, darunter zwei Operationssäle mit High-End-Level, Schleusen für Patienten, Personal und Materialen, ein getrennter Ambulanzbereich, eine hochmoderne Röntgenanlage. „Natürlich ist es ein immer fortlaufender Prozess der Ablaufoptimierung“, erklärt Dr. Voegele, „aber die Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten, besserer Versorgungsqualität und mehr Behandlungsmöglichkeiten.“ Circa 1.600 stationäre Patienten und 6.500 ambulante Fälle behandelt das Team der Urologie im Jahr. Als „Leuchtturm“ bezeichnet Dr. Voegele die urologische Abteilung und die damit verbundene Zentrale Notfallambulanz in Eberbach. Und das zu Recht: Zum einen ist die Abteilung, die sich mit Prävention, Diagnose und Therapie der Nieren und der Harnwege beschäftigt, die einzige Hauptabteilung dieses Faches im GRN-Verbund. Zum anderen ist die Urologie enorm wichtig für Eberbach und die gesamte Region. Das wird auf einer „urologischen Landkarte“ deutlich, die Dr. Voegele skizziert: „Wir sind hier in Eberbach am östlichen Rand der Metropolregion. Die nächste Klinik mit einer urologischen Fachabteilung finden Sie im 30 Kilometer entfernten Heidelberg. Und sonst erst wieder in Heilbronn, in Mannheim, Darmstadt, Pforzheim und Karlsruhe.“ Diese große überregionale Bedeutung des Standorts Eberbach spiegelt sich an den Überweisungen der Praxen weit über Eberbach hinaus und an der hohen Frequentierung der Urologischen Notfallambulanz wider. Die zu behandelnden Notfälle sind mannigfaltig: Patienten mit akuten Erkrankungen wie Koliken, Harnwegsinfektionen, Blut im Urin, plötzlichen Störungen beim Wasserlassen kommen nach Eberbach oder auch Trauma-Patienten, bei denen die Nieren, oder die Harnwege betroffen sind. Letzteres ist natürlich auch bei Stürzen und Unfällen der Fall. Ob Allgemein- und Notfall-Urologie, Männer, Frauen und Kinder gehören zu den Patienten. Das Eberbacher Team behandelt in der Notfall-Sprechstunde oder mit Überweisung vom Facharzt für Urologie das gesamte urologischen Spektrum: Harninkontinenz, Prostatavergrößerungen beim Mann, urogynäkologische Fragestellungen bei der Frau sowie kinder- urologische Themen. Dr. Voegele und die Ober- und Assistenz- ärzte nehmen offen chirurgische und endourologische Eingriffe bei Harnröhrenerkrankungen, Nierensteinen und Blasentumoren vor. In der großen Tumorchirurgie Foto: GRN Urologie als „Leuchtturm“

Zahl an Stein-Behandlungen. Unser Team verfügt über eine sehr hohe Expertise auf diesem Gebiet, wir sind sehr standardisiert, arbeiten mit einer sehr geringen Komplikationsrate.“ Dieses enorme Fachwissen schätzen die Patienten. In größeren Häusern müssen Patienten mitunter lange auf die Behandlung warten, denn wirtschaftlich lohnen sich diese doch äußerst komplexen Eingriffe für Maximalversorger nicht. In Eberbach dagegen werden die Patienten im Neubau mit modernster Bildgebung, auch dank des ansässigen Radiologischen Zentrums Eberbach, 24 Stunden, an 365 Tagen versorgt und behandelt. Das Urologische Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald bietet sämtliche invasive, minimal-invasive und non-invasive Verfahren an. Neben diesem fachlichen Knowhow und den hochmodernen Räumlichkeiten, ist vor allem die familiäre Atmosphäre in der kleinsten GRN-Klinik für Patienten und Mitarbeitende wichtig. Auch für zukünftige urologische Fachärzte ist Eberbach der ideale Ort. „Es gehört ebenso zu unseren Aufgaben, junge Nachwuchsmediziner im Fach Urologie aus- und weiterzubilden“, erzählt Dr. Voegele. Und das funktioniere toll, so der Chefarzt. „Die Berufsanfänger schätzen dieses interdisziplinäre Miteinander, und sie bekommen hier in Eberbach ein sehr differenziertes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten geboten – zudem eine curriculäre Ausbildung.“ Wie wichtig das ist, macht Dr. Voegele deutlich: „Mit dem demografischen Wandel nehmen natürlich auch die Erkrankungen der Nieren- und der ableitenden Harnwege zu.“ Urologen werden also nicht nur heute schon, sondern auch in der Zukunft dringend gebraucht. nl Urologie und Urologisches Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald Telefonische Terminvereinbarung unter 06271/83 7800 oder per E-Mail: urologie-eberbach@grn.de Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 33. Mehr Informationen zur Fachdisziplin unter www.grn.de/eberbach/klinik/ urologie/die-fachdisziplin Dr. Jan Voegele und sein Team behandeln mehr als 8.000 urologische Fälle im Jahr. | Foto: kop arbeitet die Abteilung eng mit den Kollegen der Uniklinik Mannheim zusammen. Eine Zwei-Klassen-Medizin ist das aber nicht: „Das ist erfreulicherweise eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – die unmittelbar den Patienten zugute kommt.“ Spezialisierung Steinleiden Dr. Voegele, der auch als Ärztlicher Direktor der GRN-Klinik Eberbach fungiert, betont diese wichtige und für das GesundheitssystemnotwendigeKoexistenz vonMaximalversorgern sowie Grund- und Regelversorgern. „Die Bevölkerung muss auch in der Fläche optimal versorgt werden. Und wir hier in Eberbach sind zum Beispiel Spezialisten im Bereich einer Volkskrankheit, die eben einen großen Teil der Menschen betrifft, – nämlich das urologische Steinleiden.“ Damit meint Dr. Voegele das Urologische Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald, das 2022 gegründet wurde und vollständig in die urologische Abteilung integriert ist. Behandelt werden Patienten mit Nieren- oder Harnleitersteinen, welche oft mit Urin im Blut einhergehen und dem Patienten große Schmerzen bereiten können. „Da es sich um ein Volksleiden handelt, haben wir hier in Eberbach eine hohe

14 | GRNPLUS | Shuntzentrum Schwetzingen Eine eigene Shuntkoordinatorin zu haben, ist auch Voraussetzung für eine erfolgreiche Zertifizierung als Shunt-Referenzzentrum. Weitere Kriterien sind eine festgelegte Anzahl an Operationen pro Jahr sowie eine bestimmte technische Ausstattung. In Schwetzingen wurden im vergangenen Jahr mehr als 300 Operationen am Shunt durchgeführt, des Weiteren circa 200 Operationen am Vorhofkatheter und circa 30 Operationen von Bauchfelldialysekathetern. Aber warum wird eigentlich ein Dialyseshunt angelegt? Bei einem chronisch nierenkranken Menschen wird das Blut über die Dialyse gereinigt. Die sogenannte Blutwäsche findet drei Mal pro Woche statt und dauert circa vier Stunden. Dazu muss die Shuntvene ausgereift sein, um die Punktionen und den erhöhten Blutfluss auszuhalten. Ein Cimino-Shunt, benannt nach seinem Erfinder, verbindet daher – meist am Unterarm – Vene und Arterie. So erhöht sich der Blutfluss, die Vene, die das Blut zum Herz zurückführt, weitet sich mit der Zeit. Drei bis sechs Monate dauert es, bis die Vene ausgereift und bereit für die Dialyse ist. Dann fließen mehr als 600 Milliliter Blut pro Minute durch die Shuntvene. Wenn die Nieren nicht mehr arbeiten, braucht es eine Transplantation – oder eine regelmäßige Blutwäsche. An der GRN-Klinik in Schwetzingen befindet sich eines von deutschlandweit 23 zertifizierten Shunt-Referenzzentren. Dank seiner interdisziplinären Besetzung und der ausgewiesenen Kompetenz ist es Anlaufstelle für Patienten aus der Region und weit darüber hinaus. Sie kommen aus dem Rhein-Neckar-Kreis, aus Neckarsulm, Bensheim und manche sogar aus Freiburg. Die Anrufer landen bei Elena Mauder, Shuntkoordinatorin an der GRN-Klinik in Schwetzingen. Als ausgebildete Gefäßassistentin kann sie fachlich weiterhelfen – selbst im OP – und gleichzeitig hat sie alle organisatorischen Dinge im Blick. „Das ist ein Qualitätsmerkmal“, betont Dr. Nicole Geiger, die gemeinsam mit Dr. Salih Berisha das Shuntzentrum in Schwetzingen leitet. Foto: TR Eine Lebensader für Patienten Die ze:ro Facharztpraxis mit Dr. Thomas Singer und seinem Team versorgt in Zusammenarbeit mit der GRN-Klinik Schwetzingen nierenkranke Patienten. | Foto: TR

FAHRDIENSTE T. SCHÜLER Tel. 0 62 53-7380 T. SCHÜLER Krankenfahrten Rollstuhl-, Tragestuhl- und Liegendfahrten Flughafentransfer Telefon 06253-7380 Mobil 0151-12240371 mail@fahrdienste-schueler.de 64668 Rimbach · Im Kreuzwinkel 7 24h Dienst 15 | GRNPLUS | Shuntzentrum Schwetzingen „Das ist ein Kraftakt für das Herz“, erklärt Dr. Geiger. Und nicht jedes Herz kann diesen erhöhten Blutfluss verarbeiten. „Je nach Indikation kommt auch eine Bauchfelldialyse in Frage“, erklärt Dr. Berisha. „In diesem Fall setzen wir einen Katheter als Zugang in den Bauchraum, über das Bauchfell werden die Giftstoffe ausgetauscht.“ Es ist das Ziel der beiden Gefäßchirurgen, für jeden Patienten den richtigen Dialysezugang zu finden. Dafür arbeitet das Team eng mit der ze:ro Facharztpraxis für Nephrologie und Angiologie zusammen. Die beiden Standortleiter Dr. Manuela Winter und Dr. Thomas Singer: „Für unsere Patienten ist das ideal. Sie profitieren von einer schnellen Kommunikation und der sehr guten Ausstattung.“ Das Dialysezentrum der ze:ro Praxis am Standort Schwetzingen hat 33 Dialyseplätze und führt jährlich etwa 12.000 Dialysen durch. Lebenslanger Begleiter Ein Shunt ist die Lebensader eines chronisch nierenkranken Patienten – und im besten Fall sein lebenslanger Begleiter. Dr. Berisha: „Der Körper verändert sich und so verändert sich auch die Shuntvene. Manche Patienten betreuen wir zwischen zehn und 20 Jahren.“ In dieser Zeit sind oft Korrekturen am Dialysezugang nötig, im Jahr 2023 wurden mehr als 200 operative Revisionen am Dialyseshunt durchgeführt. In mehr als 100 Fällen konnte Angiologe Dr. Klemens Kirchner mit einer rein interventionellen Therapie mittels einer Gefäßerweiterung (Ballondilatation) helfen. „Wir arbeiten eng als interdisziplinäres Team zusammen“, unterstreicht Dr. Geiger. Angiologie, Chirurgie, Radiologie und Nephrologie sind die Fachrichtungen, die im Shuntzentrum abgedeckt sind. „Wenn Patienten zu uns kommen, erarbeiten wir einen langfristigen Plan für die bestmögliche Therapie und den langfristigen Erhalt des Dialysezugangs.“ Das kann auch bedeuten, dass kein Dialyseshunt angelegt werden kann, weil die Venen oder Arterien des Patienten nicht dafür geeignet sind. Dann kann ein künstliches Gefäß, ein sogenannter „Loop-Shunt“, zum Einsatz kommen. Ist eine sofortige Dialyse erforderlich, wird ein Dialysekatheter am Hals eingesetzt, der unmittelbar im Anschluss an die Operation einsatzbereit ist. „Es ist gut, dass wir so viele verschiedene Möglichkeiten haben, eine Dialyse durchzuführen“, erklärt Dr. Geiger. „Gleichzeitig sind Cimino-Shunts immer unsere erste Wahl, da sie im Vergleich zu künstlichen Shunts oder Dialysekathetern deutlich länger haltbar und weniger anfällig für Infektionen sind.“ In Kürze steht die Rezertifizierung des Shuntzentrums in Schwetzingen an. Dr. Johannes Weiß, Chefarzt der Chirurgie, ist sich sicher: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und werden die Rezertifizierung erfolgreich meistern. Es macht mich stolz, dass wir unsere Patienten gemeinsam jeden Tag bestmöglich versorgen können.“ bas Sprechstunde Montag bis Freitag von 8.30 bis 15.30 Uhr Telefon: 06202/84-653074 oder per E-Mail unter: shuntzentrum@grn.de Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 34 Mehr Informationen zur Fachdisziplin unter www.grn.de/medizinische-fachzentren/ shuntzentrum-rhein-neckar Ein Team für Dialyse-Patienten: (v.l.n.r.) Elena Mauder (Shuntkoordinatorin), Dr. Nicole Geiger (Leitung Shuntzentrum), Dr. Klaus Gondolf (Internist/ Nephrologe, ze:ro Facharztpraxis), Dr. Johannes Weiß (Chefarzt Chirurgie), Dr. Klemens Kirchner (Oberarzt Kardiologie, Angiologie), Karoline Kugler (Leiterin Herzkatheterlabor), Dr. Salih Berisha (Leitung Shuntzentrum), Vera Stumpf (Fachärztin Chirurgie). Nicht auf dem Foto ist Radiologe Dr. Veit Steil, der ebenfalls zum Team für Dialyse-Patienten gehört. | Foto: TR

16 | GRNPLUS | Akutgeriatrie Sinsheim Altersmedizin, die ankommt Die Akutgeriatrie betreut Patienten höheren Lebensalters, die plötzlich stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen. Im hohen Alter leiden Menschen typischerweise an sogenannten geriatrischen Syndromen wie zum Beispiel Immobilität, Inkontinenz, Mangelernährung, Verlust von Muskelmasse, Gebrechlichkeit, Austrocknung, chronischen Schmerzen und mehr. Die Immunabwehr ist häufig geschwächt und es besteht eine erhöhte Infektneigung. Hier kommt die Akutgeriatrie zum Einsatz, denn: Ein älterer Mensch benötigt zur Genesung oft eine längere Behandlungsdauer und die Gefahr, funktionelle Fähigkeiten während der Behandlung zu verlieren, ist groß. Daher werden die Patienten frühzeitig in ein begleitendes Frührehabilitationsprogramm integriert, um dem Funktionsverlust entgegenzuwirken. Gerade bei Patienten, die unfallchirurgisch aufgrund eines Sturzes mit Frakturfolge behandelt werden müssen, ist das Risiko hoch, Komplikationen zu entwickeln. Hier wurde durch den Gesetzgeber eine enge Kooperation zwischen den Fachbereichen der Unfallchirurgie und der Geriatrie vorgeschrieben. Und die interdisziplinäre Zusammenarbeit funktioniert in der GRN-Klinik Sinsheim bestens: Gerade erst hat der Medizinische Dienst Baden-Württemberg bestätigt, dass die Qualitätsanforderungen bei der Versorgung von Patienten mit hüftnahen Frakturen eingehalten wird (QSFFx Prüfung). Diese alterstraumatologischen Patienten werden geriatrisch-internistisch von Anfang an mitbetreut. Im Rahmen des sogenannten geriatrischen Assessments werden die individuellen Risiken, aber auch die vorhandenen Ressourcen des Patienten erkannt. „Die Entscheidung über die Nachbehandlung in der Akutgeriatrie, beziehungsweise in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, wird engmaschig abgestimmt“, sagt Dr. Opitz. Insgesamt 40 Betten stehen in der Abteilung der Akutgeriatrie und der Geriatrischen Rehabilitation in Sinsheim zur Verfügung. Die Fachärztin für Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie erklärt: „In der Altersmedizin gibt es besondere Regeln und Umstände, die es zu beachten gilt. Viele Patienten sind multimorbide, also haben mehrere Erkrankungen gleichzeitig, und sind gebrechlich. Sie leiden unter internistischen, aber auch neurologischen, psychiatrischen, orthopädischen oder auch urologischen Erkrankungen.“ Die Behandlung dieser Patienten macht nicht nur eine Betreuung im interdisziplinären Team der verschiedenen Berufsgruppen aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten, Psychotherapeuten und Sozialarbeitern erforderlich, sondern bedarf auch der engen Zusammenarbeit mit den medizinischen Kollegen aller Fachbereiche. So arbeitet Dr. Hedda Opitz zum Beispiel sehr eng mit der Diabetes-Einheit der GRN-Klinik Sinsheim zusammen. Viele ältere Patienten sind an Diabetes mellitus erkrankt, gerade Unterzuckerung (Hypoglykämie) erhöht das Risiko von Stürzen. Seit 2023 ist Seit 2021 gibt es in der GRN-Klinik Sinsheim die Abteilung der Akutgeriatrie. Geleitet wird sie von Dr. Hedda Opitz, die mit interdisziplinärer Zusammenarbeit das Wohl der ältesten Patienten im Sinn hat. Für die Behandlung älterer Menschen ist in der Akutgeriatrie ein interdisziplinäres Team verantwortlich. | Foto GRN

Dr. Hedda Opitz leitet die Akut- geriatrie und die Klinik für Geriatrische Rehabilitation der GRN-Klinik Sinsheim. | Fotos: masch das Haus als Klinik mit Diabetes im Blick von der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert. Dr. Susanne Baureis, Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologie in der GRN-Klinik Sinsheim: „Wir betreuen Patienten aus allen Fachrichtungen. Eine gute Diabeteseinstellung reduziert die Komplikationsrate und damit auch die Liegezeit.“ Das Diabetes-Team, bestehend aus Dr. Baureis, Assistenzärztin Liza Popovic, Diabetesberaterin Sibylle Rudy und den Diabetesassistentinnen Carmen Grüll, Elisabeth Schwab und Ursel Mandl, besuchen die Patienten in der Akutgeriatrie täglich, um Therapien zu überprüfen. Einher mit der Multimorbidität geht oft eine Multimedikation – hier muss das Diabetes-Team Wechselwirkungen beachten, Dosierungen anpassen, Nebenwirkungen minimieren und eine Übertherapie vermeiden. Darüber hinaus helfen die Expertinnen beim Diabetesmanagement mit altersgerechten Hilfsmitteln; sie beraten zur richtigen Ernährung und sind als Wundexpertinnen auch im Fall des diabetischen Fuß-Syndroms, eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, die richtigen Ansprechpartnerinnen. „Gemeinsam sind wir stark“, beschreibt Dr. Baureis die fachdisziplinübergreifende Behandlung. „Die sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Geriatrie und Diabetologie und die gemeinsamen Besprechungen und Visiten ermöglichen es uns, die bestmögliche individuelle Therapie für den Patienten zu gewährleisten.“ Welcher akute Krankheitsfall bei geriatrischen Patienten auch vorliegt, physiotherapeutische Maßnahmen sind Teil der Behandlung. Denn Eigenständigkeit hängt zum großen Teil mit der Mobilität zusamAchim Raab | Foto: GRN men. Gerade bei älteren Menschen müssen die Muskeln aktiv bleiben oder wieder aktiviert werden, damit die Muskelkraft während der Liegezeit in der Klinik nicht rapide zurückgeht. Mindestens ein Mal am Tag, manchmal sogar öfter, steht die Bewegungstherapie auf dem Programm. In der GRN-Klinik Sinsheim sind dafür Achim Raab und sein 11-köpfiges Team zuständig. Welche Vorerkrankungen liegen vor, warum ist der Patient aktuell im Krankenhaus ─– all das müssen die Physiotherapeuten für die Therapie berücksichtigen. „Bei Alterspatienten sind die typischen Alterserscheinungen, wie Diabetes Typ 2, Polyneuropathien, kardiale Probleme, Gebrechlichkeit, aber auch Inkontinenzen, Schwerhörigkeit, Sehschwäche, Hörschwäche und vor allem auch demenzielle Entwicklungen zu berücksichtigen. Dementsprechend werden die Übungen individuell angepasst“, erklärt Raab. Meist liege eine eingeschränkte Gehfähigkeit vor, so der Physiotherapeut. Daher stehen Gangschule und die Beinkräftigung an erster Stelle. „Bei Rollstuhlpatienten wird überwiegend der Transfer eingeübt, um einen späteren, selbstständigen Toilettengang sicherzustellen.“ Eine wichtige Einheit ist die Sturzprophylaxe, um Stürze künftig zu vermeiden. Dazu zählen neben körperlichen Übungen auch die Wissensvermittlung, wie man seine Umgebung sturzsicher gestaltet und Gefahren aus dem Weg geht. Hierbei werden nicht nur die Patienten selbst, sondern auch die Angehörigen angeleitet. Diese und weitere Maßnahmen dienen alle dem einen Ziel, dem sich die Akutgeriatrie in der GRN-Klinik Sinsheim verschrieben hat – den Patienten das höchste Maß an Autonomie und Lebensqualität zu ermöglichen. nl Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 36 Mehr Informationen zur Fachdisziplin unter www.grn.de/sinsheim/klinik/ geriatrisches-konsil/die-fachdisziplin Dr. Susanne Baureis | Foto: GRN

Angefangen haben wir mit etwa 250 gelenkersetzenden Operationen pro Jahr“, blickt Dr. Lars Haselmann, Leiter des EPZ, zurück. Heute erhalten etwa 700 Menschen jährlich ihr künstliches Hüft- oder Kniegelenk in Weinheim. Passend dazu hat sich das Team der Hauptoperateure von zwei auf fünf Personen erweitert: Dr. Lars Haselmann, Dr. Martin Honsowitz, Dr. Matthias Lehnertz, Dr. Michael Steinwandt und Dr. Sebastian Bert arbeiten Hand in Hand. In einem zertifizierten Endoprothetik-Zentrum dürfen nur im Fachgebiet erfahrene Ärzte Operationen leiten. Das schließt Theorie und Praxis ein: Neben der Facharzt-Qualifikation in Orthopädie und Unfallchirurgie muss jeder Operateur mindestens 50 Endoprothesen jährlich implantieren. So profitieren Patienten von der Zertifizierung Eine Zertifizierung wie das „endoCert“, das die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. verleiht, bringt jährliche Überprüfungen mit sich. Dr. Martin Honsowitz, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, betont: „Dieser externe Blick hilft uns dabei, die Qualität unserer Arbeit Im Jahr 2024 feiert das zertifizierte EndoProthetikZentrum (EPZ) an der GRN-Klinik in Weinheim sein zehnjähriges Bestehen. Zehn Jahre geprägt von Wachstum, Qualitätsgewinn und Erfolg – besonders für die mehr als 4.000 Patienten, die der Behandlung mehr Lebensqualität verdanken. Chefarzt Dr. Martin Honsowitz | Foto: GRN Zertifizierte Expertise für mehr Lebensfreude

19 | GRNPLUS | EPZ Weinheim So läuft die Behandlung am EPZ in Weinheim ab Entscheidend für die Kontaktaufnahme ist der persönlicher Leidensdruck. Wenn konservative Therapien keine Schmerzlinderung (mehr) bringen, können sich Patienten mit Überweisung ihres Fach- oder Hausarztes vorstellen und erhalten in der Regel innerhalb von sechs Wochen einen OP-Termin. Für einen guten Verlauf der Implantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks spielt die Vorbereitung eine wichtige Rolle. Am EPZ in Weinheim bereiten Physiotherapeuten die Patienten auf die Operation vor, indem sie ihnen Kraftübungen an die Hand geben und das Gehen sowie Treppensteigen mit Unterarmstützen oder Walkingstöcken üben. Die Mobilisierung nach der OP folgt einem klar strukturierten Plan – die meisten Patienten sind nach wenigen Tagen wieder selbständig unterwegs. Auf Wunsch kümmert sich der Sozialdienst der GRN-Klinik Weinheim um eine stationäre oder ambulante Anschlussheilbehandlung (Reha), die nach dem Krankenhausaufenthalt beginnt. Jahr für Jahr weiter zu steigern. Durch Dr. Haselmann, der selbst als Auditor tätig ist, erhalten wir zusätzlich Eindrücke und Impulse aus anderen Häusern, die wir für uns nutzen.“ Patienten profitieren in jeder Hinsicht: Das Gütesiegel „endoCert“ steht für Qualität und hochstandardisierte Abläufe. In der Regel dauert eine Operation nicht länger als eine Stunde. Schon am Operationstag werden die Patienten mobilisiert und dürfen – zunächst in Begleitung – umgehend ihr neues Gelenk voll belasten. Möglich wird das durch den minimal-invasiven Eingriff, der Lücken zwischen den Muskeln nutzt, und daher besonders schonend ist. Durch die große Zahl an Operationen kann das Ärzteteam zudem auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und bietet beispielsweise beidseitige Implantationen von künstlichen Hüftgelenken an. „Die Vorteile liegen auf der Hand“, sagt Dr. Haselmann. „Es braucht nur eine OP, nur eine Narkose, und der gesamte Genesungsprozess wird deutlich gestrafft. Für diese Operation hatten wir schon überregionale Patienten zum Beispiel aus Stuttgart und Karlsruhe.“ Eine enge Zusammenarbeit mit der geriatrischen Abteilung stellt sicher, dass ältere und alte Menschen gut aufgehoben sind. „Im Prinzip gibt es kein Maximalalter für ein künstliches Gelenk“, erklärt Haselmann. „Nimmt der Patient Medikamente oder braucht eine bestimmte Ernährung, findet eine gemeinsame Sprechstunde mit den Kollegen aus der Geriatrie statt, sodass wir die OP optimal vorbereiten können.“ Die Summe aller Teilchen – neben der fachlichen und organisatorischen Qualität zählen auch modernisierte Stationen dazu – lässt das EPZ immer weiter an Bekanntheit gewinnen. „Unser EndoProthetikZentrum ist auch im direkten Vergleich mit anderen Einrichtungen der Region sehr gut aufgestellt“, sagt Dr. Honsowitz nicht ohne Stolz. „Ganz besonders freuen wir uns über persönliche Weiterempfehlungen.“ Die nächsten zehn Jahre können kommen. bas Sprechstunde EndoProthetikZentrum Weinheim Vereinbarung unter Telefon 06201/89-2601 Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 38. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/medizinische-fachzentren/ endoprothetikzentrum-weinheim Dr. Lars Haselmann und die Kollegen sind auf dem Gebiet der Hüft- und Knieprothesen Experten | Foto: GRN Das Team des EPZ in Weinheim. | Foto: GRN

20 | GRNPLUS | Kurz notiert Kurz notiert Zu Beginn nahm Landrat Stefan Dallinger Bezug auf aktuelle Themen wie die Krankenhausstrukturreform, die schlechte Finanzlage zahlreicher Kliniken und auf die angekündigten Schließungen der Notfallpraxen in Eberbach und Schwetzingen. „Das haben Sie alle nicht verdient“, so Dallinger und sprach ein dickes Lob für die GRN Gesundheitszentren, deren Management und medizinische Expertise aus. „In jeder Krise steckt auch eine Chance – und die wollen wir ergreifen.“ Dass diese Chance bereits am Schopfe gepackt wird, verkündete Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert: Sämtliche Vertreter im Kreistag hätten kürzlich lückenlos einer weiteren Finanzierung der GRN-Gesundheitszentren zugestimmt. „Es sind so viele wichtige Personen heute hier, die den Standort unterstützen“, sagte Prof. Dr. Korosoglou, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie in Eberbach und Weinheim. Medizinisch hob Prof. Korosoglou die kürzlich als Verbund gemeinsam mit der Uniklinik Heidelberg erfolgte Zertifizierung für interventionelle Kardiologie hervor. Und berichtete stolz von der Einweihung einer neuen Herzkatheter-Anlage in Eberbach. Gemeinsamer Themenschwerpunkt von Dr. Bernhard Nitsche, Chefarzt Innere Medizin, und Dr. Thorsten Löffler, Chefarzt Allgemeinchirurgie, war an diesem Abend die Divertikulitis, die entzündeten Ausstülpungen an der Darmwand. Interdisziplinäre Arbeit ist gefragt: Die Divertikulitis ist eine Krankheit, die sowohl konservativ (von Internisten) als auch operativ, vor allem in lebensbedrohlichen Notfällen, von Allgemeinchirurgen behandelt werde. Von einer Divertikulitis betroffen sind hauptsächlich ältere Menschen ab 70 Jahren. Die komplexen Themen künstliches Kniegelenk und künstliches Hüftgelenk verständlich zu erklären, gelang Dr. Sami Chenouda, Live zuschauen, wie Chefarzt Dr. Stark mit Hammer und Schraubenzieher Kunstknochen bearbeitet, Infomaterial über unterschiedliche Gesundheitsthemen sammeln und in spannenden Vorträgen wichtige Tipps in Sachen Vorsorge erfahren: Der 9. Patienteninfotag war ein voller Erfolg. Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie. Dr. Chenouda zeigte Wissenswertes aus Patientensicht zum Aufbau von Knie und Hüfte und erläuterte, welche Möglichkeiten des Gelenkersatzes im EPZ Eberbach angeboten werden. Praktisch ging es im Foyer zu: Da hämmerte und schraubte Dr. Martin Stark, Chefarzt der Abteilung, an künstlichen Knochen und erklärte, warum dabei höchste Präzision gefragt ist. Wichtiges zumTabuthema„Blasenkrebs“berichteteDr. JanVoegele, Chefarzt der Abteilung für Urologie und Ärztlicher Direktor der GRN-KlinikEberbach. „EsgibtWarnsignale,diejederkennensollte– damit Sie wissen, ob und wann Sie sich Sorgen machen sollten“, sagte Dr. Voegele einleitend. Rechtzeitig erkannt, ist Blasenkrebs gut behandel- und heilbar. Ein sichtbares, klares Warnsignal sei beispielsweise Blut im Urin, ohne Schmerzen zu haben. Diagnostiziert werde Blasenkrebs über eine Sonographie (Ultraschall) sowie über eine Blasenspiegelung. Zum Abschluss des Abends referierte Dr. Markus Hewel, Oberarzt der Anästhesie und Intensivmedizin in der GRN-Klinik Eberbach, über Palliativmedizin als Prävention und Linderung von Leid zur Verbesserung der Lebensqualität schwerkranker Patienten. Im Rahmendersogenannten„EarlyPalliativeCare“setztdiePalliativ- medizin auf eine frühzeitige Integration palliativer Behandlungsformen als Ergänzung zu anderen, auch onkologischen Therapien. „Sie ist kein Urteil, das weitere Behandlungen, unter anderem eine Fortführung onkologischer Therapien, ausschließt.“ Die Gewährleistung der Patientenautonomie sei entschiedend, so Dr. Hewel. GRN Foto: GRN Ein gelungener Patienten- informationstag in Eberbach

21 | GRNPLUS | Kurz notiert Liebevolle, zugewandte und professionelle Pflege und Betreuung – das ist avendi. Mit Herzlichkeit, Transparenz und Pflegequalität sorgen wir in der Rhein-Neckar-Region für die uns anvertrauten Menschen. Sie möchten mehr erfahren? Sprechen Sie uns an! Service-Wohnen & Pflege PARKSTRASSE Parkstr. 5 | Ketsch | Tel. 06202 8594-000 Mail parkstrasse@dus.de PflegeheimHAUS BURGBLICK Weinbergstr. 18 | Sinsheim | Tel. 07261 9728-0 Mail burgblick@dus.de Pflege AM STEINSBERG Kaiserstr. 4 | Sinsheim | Tel. 07261 6578-000 Mail steinsberg@dus.de Ambulanter Pflegedienst avendi mobil Sinsheim Kleines Feldlein 4 | Sinsheim | Tel. 07261 1441955 Mail avendi.mobil-sinsheim@dus.de undan13weiterenStandorten inderMetropolregionRhein-Neckar „HIERWERDE ICHWERTGESCHÄTZT“ DAUERPFLEGE | KURZZEITPFLEGE | AMBULANTE PFLEGE UND BETREUUNG www.avendi-senioren.de Foto: GRN Am 7. Juni 1974 weihte der damalige Landrat Albert Neckenauer das neue Kreiskrankenhaus Schwetzingen ein. Dieses halbe Jahrhundert feierte die GRN-Klinik mit Mitarbeitenden, Besuchern und Patienten. In seiner Eröffnungsrede bedankte sich Klinikleiter Tobias Schneider beim Landkreis Rhein-Neckar für die anhaltende politische und finanzielle Unterstützung: „Das Krankenhaus Schwetzingen bietet seit 50 Jahren umfassende medizinische Versorgung auf hohem Niveau und ist seit 2006 Teil des Gesundheitsverbundes Rhein-Neckar. Mit einer Geriatrischen Reha, dem Seniorenzentrum und den anliegenden Facharztpraxen hat sich unsere Klinik kontinuierlich zu einem modernen Medizin-Campus entwickelt, der die Bedürfnisse der Patienten in einer wohnortnahen, erstklassigen Umgebung erfüllt.“ Des Weiteren dankte er Bürgermeister Matthias Steffan für die sehr gute Zusammenarbeit. Trotz der bevorstehenden Herausforderungen durch die aktuelle Krankenhausstrukturreform zeigte Schneider sich optimistisch: „Die Digitalisierung und Ambulantisierung werden unser Haus nachhaltig prägen, doch als Teil des GRN-Verbunds als zentralem Bestandteil der medizinischen Grund- und Regelversorgung in der Region, sind wir bestens aufgestellt.“ Die Klinik plane, das ambulante Angebot zu verbessern: „Dafür bauen wir einen spezialisierten OP mit spezialisiertem Team auf. Auch hier wollen wir mit den anderen ambulanten Zentren konkurrenzfähig bleiben. Damit haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt und sind bereit, auch weiterhin eine starke Rolle im Gesundheitswesen zu spielen.“ Landrat Stefan Dallinger schloss sich in seiner Rede an: „Ich blicke sorgenvoll in die Zukunft, weil wir trotz der Qualität und Leistung, die unsere Gesundheitseinrichtungen für Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Neckar-Kreis anbieten, um das Überleben unserer Kliniken kämpfen müssen. Grund dafür ist, dass das bisherige Finanzierungsmodell schlicht nicht mehr auskömmlich ist. Dennoch sind der Kreis und die GRN bemüht, die Gesundheitsversorgung in der Fläche sicherzustellen.“ Dr. Johannes Weiß, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, blickte in seiner Rede zurück und nach vorne: „Trotz der schwierigen aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen bin ich zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Jahren unsere Position stärken werden. Seit 1974 hat sich vieles verändert, aber eines bleibt: Unser unermüdlicher Einsatz für das Wohl unserer Patienten.“ GRN-Klinik Schwetzingen steht seit einem halben Jahrhundert für wohnortnahe medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Die Jubiläumsfeier markierte das Finale einer Festwoche, die vor allem auch das Engagement der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellte: „Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre dieser Erfolg, dass die GRN-Klinik Schwetzingen seit Jahrzehnten zuverlässig zehntausende Menschen pro Jahr versorgt, nicht möglich. Das zeigt auch die aktuelle Entwicklung: In diesem Jahr haben wir bisher so viele Patienten behandelt wie nie zuvor. Ihnen, liebe Mitarbeitende, gilt mein tiefster Dank“, so Schneider. GRN GRN-Klinik Schwetzingen als moderner Medizin-Campus

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