GRNplus 3 / 2024

14 | GRNPLUS | Thema Dr. Martin Stark, seit 2017 Chefarzt der Unfallchirurgie und Leiter des gerade rezertifizierten EndoProthetikZentrums (EPZ) in Eberbach, erklärt, wie die Vorbereitung auf die Operation an Hüfte und Knie abläuft, und warum die Vorstellungen der Patienten für ein gutes OP-Ergebnis so essentiell sind. Dr. Stark, Sie und Ihr Team setzen rund 300 Kunstgelenke jedes Jahr ein. Doch was passiert, bevor der Patient auf dem OP-Tisch landet? Dr. Martin Stark: Zunächst melden sich die Patienten mit einer Überweisung in unserer Endoprothetik-Sprechstunde an. Zeitnah, innerhalb von 14 Tagen, bekommen sie einen Termin. Wir haben jeden Tag Sprechzeiten, zu unterschiedlichen Zeiten. Wer muss die Patienten denn zu Ihnen überweisen? Die niedergelassenen Hausärzte oder Fachärzte wie Orthopäden und Unfallchirurgen weisen uns die Patienten zu. War der Patient bereits beim Facharzt, gibt es oft schon Befunde, Diagnosen und Röntgenbilder. Und was passiert in der Endoprothetik-Sprechstunde? Zunächst einmal schauen wir, welche Befunde und Röntgenbilder bereits vorliegen. Dann führen wir ganz klassisch eine Anamnese durch: Wir möchten erfahren, welche Beschwerden der Patient hat, wie lange die Schmerzen schon bestehen und wie sehr diese den Alltag einschränken. Wir erfragen, ob und welche Schmerzmittel bereits genommen werden, welche Therapien gegebenenfalls zuvor erfolgt sind. Es schließt sich die Untersuchung an, das betroffene Gelenk wird angeschaut: Wie ist die Beweglichkeit? Bei welchen Bewegungen tut es weh? Und nach Sichtung der Röntgenaufnahme besprechen wir gemeinsam mit dem Patienten, ob ein Implantat eingesetzt wird oder nicht. Welche Untersuchungen müssen vor der OP erfolgen? In der Regel bekommt der Patient innerhalb von vier bis sechs Wochen einen OP-Termin in unserem EPZ in Eberbach. Direkt nach der Endoprothetik-Sprechstunde wird aber die Anästhesie ins Boot geholt. Denn die Kollegen sichten vor: Liegt bei dem Patienten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vor? Funktionieren die Lungen? Leidet er an einer Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus? Nimmt der Patient Blutverdünner? Bei solchen Fragestellungen müssen unter Umständen die Kollegen aus den anderen Fachabteilungen nochmals Untersuchungen vornehmen, damit das Risiko für den Patienten bei der Operation so gering wie möglich ist. Eine Woche vor dem eigentlichen OP-Termin erfolgt das Anästhesie-Gespräch. Hier wird alles zur Narkose erklärt. Und am Tag der Operation kommt der Patient in die Klinik auf die Aufnahmestation. 14 | GRNPLUS | Endoprothetik Eberbach „Wir haben jeden Tag Sprechstunde” Dr. Martin Stark | Foto: PR

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