GRNplus 2 / 2024

11 | GRNPLUS | Darmkrebszentrum Weinheim etwas Unvorhergesehenes, können wir das hier unter Klinikbedingungen in der Regel gut handhaben“, sagt Prof. Eisenbach, sein Kollege, Prof. Dr. Torsten Wilhelm, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik Weinheim und Leiter des Darmkrebszentrums, stimmt zu. „Genau diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist es auch, die das Darmkrebszentrum zur richtigen Anlaufstelle für Patienten mit einem auffälligen Befund macht“, betont Prof. Wilhelm. Mindestens sechs medizinische Fachrichtungen sind in die Behandlung eines Darmkrebspatienten eingebunden. Dazu gehören auch externe, in Weinheim ansässige, Partner wie die Onkologen Dres. Bruckner und Zink der ze:ro PRAXEN für Chemotherapie oder Dr. Neuhof des MVZ Strahlentherapie und Nuklearmedizin für Bestrahlung. Seit September 2022 ist das Darmkrebszentrum in der GRN-Klinik der Zweiburgenstadt von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die hierfür erforderlichen Strukturen sorgen für beste Ergebnisse und kurze Terminvergabezeiten. „In großen Häusern warten Patienten mit einem Krebsverdacht schon mal ein paar Wochen – bei uns geht das viel schneller“, so Prof. Eisenbach. „Das spricht sich herum bei Patienten und Ärzten.“ Ein weiteres Plus: Bei Grenzbefunden wird der Chirurg direkt mit dazugeholt, um die Situation zu beurteilen. Auch das spart Zeit in der weiteren Behandlung. Wenn ein Tumor in der Vorsorge erkannt wird, ist dieser fast immer heilbar. „In Stadium 1 haben wir eine Überlebensrate von nahe 100 Prozent“, so Prof. Wilhelm. Aber auch für fortgeschrittenere Stadien gilt: Beim Darmkrebs gibt es in jeder Situation eine Option. Prof. Wilhelm: „Chemotherapie und Chirurgie geben großen Spielraum. Diesen auszunutzen, ist die Kernkompetenz des Darmkrebszentrums.“ „Die Vorsorge schlägt alle anderen Risiken“ Tatsächlich nehmen Darmkrebsdiagnosen auch bei Menschen unter 50 zu. „Die Raten haben sich verdoppelt“, stellt Prof. Eisenbach fest. Forschungen deuten darauf hin, dass vor allem Übergewicht und Diabetes eine Rolle spielen – und damit oft schon Gewohnheiten aus der frühen Kindheit. Studien legen nahe, dass viel Zucker das Mikrobiom im Darm negativ beeinflusst. Prof. Eisenbach: „Wer als Kind gehäuft Apfelsaft oder Gummibärchen zu sich nimmt, hat damit bereits ein höheres späteres Darmkrebsrisiko.“ Den größten Einfluss aber haben genetische Faktoren. Foto: GRN Ein eingespieltes Team: Prof. Dr. Torsten Wilhelm und Prof. Dr. Christoph Eisenbach leiten das Darmkrebszentrum. | Foto: PR

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