GRNplus 2 / 2024

Brustzentren Beste Versorgung im Verbund Weitere Themen in dieser Ausgabe 2 | 2024 ▶ Darmkrebszentrum Kompetenz in Weinheim ▶ Geburtshilfe Perfekter Start in Schwetzingen Das Gesundheitsmagazin der Gesundheitszentren Rhein-Neckar GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR GRN zum Mitnehmen kostenlos

01 | GRNPLUS | Editorial/Inhalt Judith Masuch | Foto: GRN Katharina Elbs | Foto: GRN Stefan Dallinger | Foto: RNK Ihre gesundheitliche Versorgung auf Topniveau in der Rhein-Neckar-Region ist unser oberstes Ziel, gerade auch in diesen finanziell schwierigen Zeiten. Daher laden wir Sie ein, mit unserem Gesundheitsmagazin GRNplus unsere Gesundheitszentren, Mitarbeiter und Ziele genauer kennenzulernen. Brustkrebs ist die häufigste Tumorart bei Frauen. Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an einem sogenannten Mammakarzinom. Doch rechtzeitig erkannt, ist der Krebs gut heilbar. Mit den Brustzentren in Schwetzingen/Sinsheim und Weinheim sind Patientinnen in den GRN-Kliniken in besten Händen. Die Chefärztinnen Dr. Annette Maleika, Nadine Michel und Dr. Lelia Bauer zeigen in dieser GRNplus-Ausgabe, wie sie betroffene Frauen bei Diagnose, Therapie und Nachsorge optimal begleiten. Bestens aufgehoben sind auch Mutter und Kind auf der Geburtsstation in Schwetzingen. Wie ein hebammengeleiteter Kreißsaal funktioniert und wie Eltern und Neugeborene von diesem System profitieren, lesen Sie auf Seite 13. Dr. Thorsten Löffler, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der GRN-Klinik in Eberbach, erklärt, welche Vorteile ein kleines, aber feines Haus für Patienten bieten kann. Am Weinheimer Standort werfen wir einen Blick ins zertifizierte Darmkrebszentrum. Die Redaktion schaut sich darüber hinaus den neuen 3D-C-Bogen in der Unfallchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim genauer an. Dr. Marco Tinelli berichtet über die Wichtigkeit der Abteilung als Traumazentrum für die gesamte Region. Ein neues Berufsfeld betritt Stefanie Seierl. Sie ist die erste Nachhaltigkeitsmanagerin der GRN. Was alles zu ihrer Jobbeschreibung gehört, erzählt sie auf Seite 20. Natürlich darf Ihre Unterhaltung, liebe Leserinnen und Leser, in Form von Rätseln, Gesundheitstipps, Rezepten und vieles mehr im Magazin nicht fehlen. Wir, die Verantwortlichen der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar, wünschen Ihnen viel Vergnügen mit dem neuen GRNplus. Liebe Leserinnen und liebe Leser! Besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.grn.de oder auf Instagram www.instagram.com/grngesundheitszentren oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: geschaeftsfuehrung@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche und weibliche als auch diverse Personen. Inhalt Aktuelles 2 Brustzentren GRN Zusammen für die Patientinnen 7 Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim Ein Bogen für noch bessere Operationen 10 Darmkrebszentrum Weinheim Zwei Mal fürs Leben 13 Geburtshilfe Schwetzingen Ankommen im eigenen Rhythmus 17 Allgemein- und Viszeralchirurgie Eberbach Die Vorteile eines kleineren Krankenhauses 20 GRN Verbund „Da ist so viel Potenzial” 22 Kurz notiert Nachrichten aus den GRN-Kliniken Gesund in der Region 24 Gesund in der Region Von Ladenburg zum Schwabenheimer Hof 26 Rätselspaß 27 Rezept 28 Termine GRN-Kliniken 31 Ansprechpartner der GRN-Kliniken 37 Impressum GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR Stefan Dallinger, Landrat Rhein-Neckar-Kreis Katharina Elbs, GRN-Geschäftsführerin Judith Masuch, GRN-Geschäftsführerin

02 | GRNPLUS | Brustzentren GRN Mit rund 70000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Wichtig ist es, nach der Diagnose schnell zu handeln, dann stehen die Heilungschancen gut. Bei den Spezialistinnen der GRN-Brustzentren in Schwetzingen/Sinsheim und Weinheim sind Patientinnen von Anfang an in besten Händen. Durch die deutlich verbesserten Methoden der Früherkennung kann Brustkrebs heute meist in einem frühen Stadium dia- gnostiziert werden. Dafür sollten Frauen die regelmäßigen Vorsorgetermine bei ihrem Frauenarzt wahrnehmen und jede Veränderung der Brust schnellstmöglich abklären lassen. Ab 50 können sie zudem alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening durchführen lassen, das völlig schmerzfrei ist und von der Krankenkasse übernommen wird. Ganzheitliche Betreuung ab Tag 1 Frauen, bei denen ein niedergelassener Arzt ein Knötchen in der Brust ertastet hat, sind in den Brustzentren der GRN-Kliniken Weinheim und Sinsheim/ Schwetzingen in den besten Händen. Multiprofessionelle Expertenteams stehen ihnen mit viel Erfahrung und Empathie zur Seite – von der ersten Untersuchung bis zur abschließenden Nachbehandlung. Die Brustsprechstunde ist eine feste Anlaufstelle mit schneller Terminvergabe, die an allen drei GRN-Kliniken angeboten wird. Nach der ersten Ultraschall-Untersuchung folgt je nach Einschätzung die weitere Diagnostik. Bei einer Stanzbiopsie werden unter örtlicher Betäubung mit Ultraschallkontrolle einige kleine Gewebs- proben entnommen und im Labor untersucht. Durch diesen minimal-invasiven Eingriff kann geklärt werden, ob ein Tumor bösartig ist, und um welche Tumorart es sich handelt. Zusammen für die Patientinnen

03 | GRNPLUS | Brustzentren GRN Wenn das Ergebnis vorliegt, kommen die Patientinnen noch einmal zu einem Gespräch. Das findet immer persönlich statt, auch wenn es sich um einen gutartigen Tumor handelt. „Die Reaktionen, wenn es tatsächlich Brustkrebs ist, sind sehr unterschiedlich, von gefasst bis zutiefst beim Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen, (NCT) in Heidelberg, stattfindet. Dabei sitzen Experten unterschiedlicher Disziplinen – Operateure, Radiologen, Hämatoonkologen, Strahlentherapeuten – an einem Tisch, um gemeinsam die bestmögliche Behandlung zu erarbeiten. „Mit dem NCT der Uni Heidelberg haben wir die Instanz, die eine Empfehlung zur leitliniengerechten Weiterbehandlung der Patientin abgibt. Unsere Aufgabe ist es, die Empfehlung mit der Patientin zu besprechen, um gemeinsam die individuelle Therapie zu planen“, so die Chefärztin Dr. Annette Maleika aus Schwetzingen, die zusammen mit ihrer Sinsheimer Kollegin Nadine Michel das gemeinsame Brustzentrum Sinsheim/Schwetzingen leitet. Ihre Weinheimer Kollegin betont: „Neben der Qualifikation spielt das Individuelle, Persönliche eine sehr wichtige Rolle. Wir kümmern uns persönlich um die Patientinnen und gehen auf ihre Wünsche und Sorgen ein.“ Die erfahrene Gynäkologin versichert: Dr. Lelia Bauer | Foto: GRN erschüttert“, so Dr. Lelia Bauer, Chef- ärztin und Leiterin des Brustzentrums Weinheim. „Viele rechnen mit der Brustkrebsdiagnose, hoffen aber dennoch bis zum Schluss, was sehr menschlich ist.“ Um die Patientinnen aufzufangen, bieten alle drei Standorte eine psychoonkologische Unterstützung. Ab Diagnosestellung kann diese Hilfe mit ins Boot geholt werden, etwa beim Staging. Bei dieser Stadienbestimmung wird geprüft, ob sich Metastasen, Absiedlungen des Tumors, gebildet haben. Enge Zusammenarbeit und kurze Wege Jede Patientin mit der Diagnose Brustkrebs wird im Rahmen der Tumorkonferenz besprochen, die einmal wöchentlich Dr. Annette Maleika | Foto: GRN Nadine Michel | Foto: GRN Foto: Adobe Stock

04 | GRNPLUS | Brustzentren GRN „Keine Patientin verlässt uns, ohne zu wissen, wie es weitergeht.“ Die Brustzentren kooperieren auch mit nicht-medizinischen Einrichtungen wie Selbsthilfegruppen und Sanitätshäusern. Je nach Tumorbiologie wird gemeinsam der weitere Verlauf geplant. Oft steht eine Operation am Anfang, in einigen Fällen beginnt die Therapie aber auch mit einer Chemotherapie beim Hämatoonkologen. „Durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern können Patientinnen auf kürzestem Wege und mit ganz viel Unterstützung zum nächsten Behandlungsschritt geführt werden“, sagt Dr. Maleika. „Wir machen auf Wunsch auch die Termine für sie.“ Die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Bei einer Chemotherapie müssen nicht mehr zwangsläufig die Haare ausgehen. Mit speziellen Kühlhauben können Dr. Bauer und ihre Mitarbeiter im Brustzentrum Weinheim bei etwa 60 bis 70 Prozent der Patientinnen die Haare erhalten. „Das ist etwas ganz Besonderes, und ich bin immer sehr glücklich, wenn ich diese Frauen nach der Chemo sehe.“ Tumorentfernung und Aufbau in einer Operation Seit November 2023 ist Nadine Michel Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe in Sinsheim. Ein wichtiger Schwerpunkt für sie ist die operative und systemische Behandlung von Brustkrebspatientinnen. Mit ihr ist der GRN-Verbund in der glücklichen Lage, drei hochqualifizierte Chefärztinnen als Leiterinnen der Brustzentren zu haben. Alle sind zertifizierte Senior-Mamma-Operateurinnen der DKG und werden regelmäßig zertifiziert, deshalb wird an drei Standorten eine außergewöhnlich hohe Behandlungsqualität angeboten. Das Brustzentrum Schwetzingen/Sinsheim wurde gerade im April zum fünften Mal erfolgreich rezertifiziert. Beim Thema Brustkrebs spielt der ästhetische Aspekt eine große Rolle. Viele Frauen fürchten, dass sie die Brust bei der Operation verlieren, oder dass sie entstellt wird. Bei etwa 20 Prozent der Brustkrebspatientinnen ist eine Amputation notwendig, etwa, wenn es mehrere Knoten gibt oder der Tumor sehr groß ist. „Das hat aber keinen Einfluss auf die Prognose. Selbst wenn wir amputieren, muss eine Frau nicht ohne Brust aufwachen“, beruhigt Dr. Bauer. Es gibt sehr gute Möglichkeiten, mit Implantaten oder auch mit Eigengewebe aufzubauen und eine schöne Symmetrie zu erreichen. Dabei wird nur das Innenleben entfernt, der komplette Hautmantel kann als Hülle erhalten bleiben. Die Entfernung des Tumors und die Rekonstruktion der Brust können in der Regel in einer Operation stattfinden. „Im Bereich der Mammachirurgie gibt es viele OP-Methoden, die das optimale onkologische Ergebnis mit Ästhetik verbinden, und ich bespreche im Vorfeld mit jeder Patientin, was sinnvoll und gewünscht ist“, betont Nadine Michel. „Wir können also eine sehr persönliche Behandlung anbieten, die das gesamte operative und onkologische Spektrum abdeckt.“ „Die Brustzentren behandeln übrigens nicht nur bösartige Tumore, wir kümmern uns auch um andere Brustprobleme“, so Dr. Maleika. Liegt beispielsweise eine Fehlbildung vor oder sind die Brüste so groß, dass sie Symptome wie Rückenschmerzen oder Ekzeme verursachen, ist es möglich, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Rein kosmetische Operationen werden ebenfalls durchgeführt, dann allerdings auf eigene Rechnung. Ganzheitliche hochqualifizierte Betreuung 2007 kam Dr. Bauer als Chefärztin nach Weinheim, bereits 2008 ist es ihr gelungen, das Brustzentrum auf Grundlage der OnkoZert-Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ins Leben zu rufen. „Innerhalb eines Jahres konnten wir die Zahl behandelter Mammakarzinome von 30 auf 150 steigern“, erinnert sie sich. Im Rahmen der Zertifizierung werden alle drei Jahre zahlreiche Kriterien rund um die Betreuung von Brustkrebspatientinnen auf die Einhaltung höchster medizinischer Qualitätsstandards überprüft. Rund 3500 Patientinnen mit einer Erstdiagnose Brustkrebs haben Dr. Bauer und ihr Team in den vergangenen Jahren behandelt, 272 davon allein 2023. Anfang dieses Dr. Bauer und ihr Team des Brustzentrums Weinheim | Foto: GRN

Jahres wurde das Brustzentrum erneut rezertifiziert. Zum ärztlichen Team gehören drei Mamma-Senior-Operateurinnen, zwei davon verfügen über die zusätzliche Qualifikation Brustoperateurinnen AWOgyn. Das ist eine besondere Expertise mit Brustaufbauplastiken und onkoplastischen Operationsverfahren. „Es gibt mehrere Techniken, die wir hier alle beherrschen“, erläutert die Chefärztin. Seit zehn Jahren veranstalten Dr. Bauer und ihr Team auch Workshops für Kollegen, die für zwei Tage ins Haus kommen, um die Operationen zu lernen. Bereits im November findet wieder ein Mammachirurgie-OP-Workshop statt (siehe auch www. grn.de/veranstaltungen-und-termine.de). „Unser gesamtes Team ist großartig und die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und dem NCT klappt sehr gut“, schwärmt Dr. Bauer. „Wir haben unsere Breast Care Nurses, die Patientinnen während der ganzen Therapie als Stütze, Motivator und Vermittler betreuen, unsere Pflegekräfte auf der Station und drei onkologische Pflegefachkräfte, die weit über zehn Jahre hier sind.“ Zusätzlich zur Schulmedizin bietet das Brustzentrum Methoden der Naturheilkunde und komplementäre Heilmethoden an. Dafür wurde auch eine Komplementärsprechstunde für zusätzliche ganzheitliche Maßnahmen etabliert, hinzu kommen Ernährungsberatung, Sportmedizin, Entspannungstechniken und ein wöchentlich stattfindendes Onko-Café. Wir können viel voneinander lernen Die GRN-Kliniken Schwetzingen und Sinsheim arbeiten bereits in vielen Bereichen eng zusammen, seit 15 Jahren führen sie ein gemeinsames TÜV-zertifiziertes Brustzentrum. „Bei uns sind die optimal ablaufenden Prozesse zertifiziert, die im Rahmen von Überwachungsaudits jährlich überprüft werden“, erläutert Dr. Maleika. Nun streben sie und Nadine Michel die Onkozert-Zertifizierung an. Voraussetzung dafür ist eine Mindestzahl von 100 primär behandelten Brustkrebsfällen pro Jahr. Durch die kommissarische Chefarztfunktion von Dr. Maleika sind die beiden Standorte noch mehr zusammengewachsen. „Für mich war es absolut bereichernd, unsere Schwesterklinik in Sinsheim von innen kennenzulernen. Ich habe viele Dinge mitgenommen, in beide Richtungen.“ Unter anderem hat sie die Brustrekon- struktion in Sinsheim eingeführt, die unter der Leitung der neuen Chefärztin weiter ausgebaut wird. Nadine Michel bringt viel Erfahrung und Kompetenz mit, sie war zuletzt in den SLK-Kliniken in Heilbronn beschäftigt und hat das dortige Brustzentrum geleitet. „Wir stehen in engem Austausch und arbeiten für unsere Patienten zusammen“, sagt sie. „Dr. Maleika hat die Klinik in der Zwischenzeit toll geleitet, sodass hier ein gutes Vertrauensverhältnis entstanden ist.“ Dr. Maleika bestätigt: „Wir können viel voneinander profitieren und lernen.“ Im Mittelpunkt steht für beide Chefärztinnen immer die patientenorientierte Behandlung, die auch persönliche Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt. Patienten können auch standortübergreifend behandelt werden. Patienten, die in der Schwetzinger Brustsprechstunde waren, können beispielsweise in Sinsheim operiert und in Schwet-

06 | GRNPLUS | Brustzentren GRN 33 33 06205 / 94 33 33 Ihr Pflegedienst für Hockenheim, Alt-/Neulußheim, Reilingen &Häusliche Alten- und Krankenpflege &Hauswirtschaftliche Hilfen &Betreuungsleistungen &Demenzbetreuungs- und Wohngruppen &Betreutes Wohnen &Hospiz-/Palliativdienst &Nachbarschaftshilfe www.sozialstation-hockenheim.de zingen weiterbehandelt werden. „Das setzt natürlich eine sehr gute Logistik voraus. Man mutet den Patientinnen ja einen etwas weiteren Weg zu, dafür profitiert die Patientin dann aber von den optimalen Prozessabläufen und einer hohen Expertise der Behandler“, erklärt Dr. Maleika. „Für uns bedeutet das eine intensivere Kooperation der beiden Standorte und eine Verzahnung der Prozesse – im Hinblick auf Therapien aber auch im Hinblick auf Weiterbildung. Zusätzlich zur schulmedizinisch adjuvanten Behandlung, also ergänzender Behandlungen, bieten wir auch komplementäre Methoden an.“ Gut vernetzt Bewusstsein schaffen Brustkrebs ist eine häufig auftretende und ernste, bei frühzeitiger Behandlung aber auch heilbare Krankheit. Die drei Chefärztinnen und Leiterinnen der Brustzentren sind froh darüber, dass sie in den vergangenen Jahren sichtbarer geworden ist. Acht bis zehn Prozent der Frauen sind davon betroffen, deshalb ist es wichtig zu sensibilisieren. Ob Carla Bruni, Kylie Minogue oder Manuela Schwesig – viele prominente Frauen haben ihre Brustkrebserkrankung öffentlich gemacht. Für Dr. Bauer sind die positiven Beispiele in den Medien eine gute Entwicklung, die ein Bewusstsein dafür schafft, wie wichtig eine hochqualifizierte und individuelle Behandlung ist. Dass diese mit großem Engagement und guter Vernetzung auch in kleineren Häusern möglich ist, beweisen die Brustzentren der GRN-Kliniken. Mehrmals jährlich treffen sich Dr. Lelia Bauer, Dr. Annette Maleika und Nadine Michel zum Erfahrungsaustausch und um aktuelle Fragen zu diskutieren. „Wir machen uns zu dritt Gedanken, was man tun kann, um die niedergelassenen Kollegen mit ins Boot zu nehmen, Patientinnen anzusprechen und noch patientenorientierter zu behandeln“, berichtet zDr. Maleika. „Aktuell denken wir über die Anschaffung eines gemeinsamen Geräts zur Wächterlymphknotenidentifikation nach, das wir an allen Standorten nutzen können“, fügt Dr. Bauer hinzu. Die sogenannten Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten, in die die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) aus der Tumorregion abfließt. Mit der Information, ob sie von Krebszellen befallen sind, kann unter anderem das Rückfallrisiko eingeschätzt werden. Nadine Michel ist froh über den engen Austausch mit den Kolleginnen: „Es ist toll, dass wir zum Wohl unserer Patienten alle an einem Strang ziehen und uns jederzeit kontaktieren können.“ ks Sprechstunden des Brustzentrums Schwetzingen/Sinsheim Mo bis Do 8.30 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr Fr 8.30 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung Sprechstunden des Brustzentrums Weinheim Telefonisch täglich zwischen 9 bis 13 Uhr Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie ab Seite 33. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/medizinische-themenseiten/ brust-und-weibliche-geschlechtsorgane Mit einer speziellen Kühlhaube kann der Haarverlust bei Brustkrebspatientinnen nach der Chemoterapie gemindert werden | Foto: GRN

07 | GRNPLUS | Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim Bildgebung auf höchstem Niveau: Der neue 3D-C-Bogen ermöglicht es den Unfallchirurgen der GRN-Klinik Sinsheim noch präziser zu arbeiten. Seit November vergangenen Jahres steht er im OP – der neue, mobile 3D-C-Bogen. In Sinsheim arbeiten die Mitarbeiter zwar bereits seit 2014 mit dem Vorgängermodell, doch die neue Ausführung mache alles noch „höherwertiger“, beschreibt es Dr. Marco Tinelli, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim. Der 3D-C-Bogen ist ein hochmodernes 3-D-Röntgengerät, das während einer Operation eingesetzt wird. Somit können in Sinsheim Traumapatienten mit komplizierten Frakturen noch besser versorgt werden. Dr Tinelli erklärt: „Der Sinn dieses Gerätes ist es, dass wir in der Operation eine dreidimensionale Rekonstruktion des OP-Gebietes erstellen können. Damit haben wir eine viele qualitativ bessere intraoperative Kontrolle. Wie korrekt ist das Gelenk rekonstruiert? Wie optimal liegt das Implantat, damit der Knochen zusammenwachsen kann?“ Zum Einsatz kommt das Gerät zum Beispiel bei schweren Gelenkverletzungen mit Frakturen am Schienbeinkopf, am Sprunggelenk oder auch am Fersenbein. Wie wichtig exaktes Operieren besonders an den unteren Extremitäten ist, macht Dr. Tinelli deutlich: „Die Folge einer nicht optimalen Gelenkkonstruktion kann ein frühzeitiger Gelenkverschleiß, also eine Arthrose sein.“ Auch bei Eingriffen an Körperregionen, wo Millimeter entscheidend sind, zum Beispiel an der Wirbelsäule, scannt das Gerät den Patienten. „Ebenso bei Eingriffen im Beckenbereich, wo auch neurologische Strukturen verletzt werden könnten, hilft uns der 3-D-Scan die Implantate optimal zu platzieren“, so Dr. Tinelli. Der C-Bogen rotiert während der OP um den Patienten, 400 Durchleuchtungsbilder werden in wenigen Sekunden erstellt, am Computer wird dann zeitgleich ein 3-Modell konstruiert. Der Patient muss für die Aufnahmen nicht bewegt werden. Auf dem Bildschirm wird jedes Detail sichtbar, was besonders bei minimal-invasiven Eingriffen, die weniger risikoreich für die Patienten sind, von Vorteil ist. Die genauere Bildgebung gibt den Operateuren noch Ein Bogen für noch bessere Operationen Foto: kop

08 | GRNPLUS | Orthopädie und Unfallchirurgie Sinheim mehr Kontrolle, somit können viele Folgeeingriffe vermieden werden. Ein großes Plus für die Patientensicherheit und die Versorgungsqualität. Zwei Schulungen bekamen die Operateure und das Pflegepersonal, jetzt erleichtert das Röntgengerät allen die Arbeit. Auch GRN-Klinikleiter Thorsten Großstück ist von der neuen Errungenschaft begeistert. „Wir sind sehr stolz, dieses neue Gerät bei uns in der Klinik zu haben. Wir sind eine der wenigen Kliniken unserer Größenordnung in der Region, die eine solch innovative Technik einsetzen. Damit investieren wir in eine zukunftsfähige Versorgung unserer Patienten.“ GRN-Klinik Sinsheim ist Traumazentrum Aber nicht nur das medizinische Gerät ist ein Alleinstellungsmerkmal der GRN-Klinik Sinsheim. Auch als lokales Traumazentrum ist das Krankenhaus für die Region unentbehrlich. Die GRN-Klinik Sinsheim ist als lokales Traumazentrum mit den größeren überregionalen Zentren der Uniklinik Heidelberg und Uniklinik Mannheim als „Traumanetzwerk Kurpfalz“ vernetzt, um Traumapatienten bestmöglich und schnell zu versorgen. Wer sich Traumazentrum nennen möchte, muss von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert werden. Dafür gibt es verschiedene Vorgaben, die Personalsituation, Apparate und Räumlichkeiten betreffen. Voraussetzungen sind auch regelmäßige Fortbildungen der Mitarbeiter und vorhandene strukturelle Bedingungen, um Patienten im Bedarfsfall schnell und sicher in ein überregionales Traumazentrum verlegen zu können. Denn Patienten mit einem Polytrauma, mit mehreren Verletzungen von denen alle oder auch nur eine lebensbedrohlich sind, erfordern ein ganz spezielles Setting, wozu auch Personal und zum Beispiel ein bestimmtes Kontingent an Blutprodukten gehören. Ziel eines Zusammenschlusses mehrerer Kliniken ist immer, Patienten ohne Zeitverlust bestmöglich zu versorgen. „Wir hier in Sinsheim haben gut gebahnte Wege, um Patienten im Notfall zügig zum Beispiel an die Uniklinik zu verlegen“, bestätigt Dr. Tinelli. Durch die Nähe zur A6 kommen besonders viele Unfallopfer in die GRN-Klinik Sinsheim. „Zwischen Heidelberg und Heilbronn, also auf einer Strecke von 80 Kilometern, gibt es außer Sinsheim kein weiteres Krankenhaus mit vergleichbarer Traumatologie und Schockraumversorgung, einschließlich Intensivstation. Hier bei uns werden Menschen mit Traumata zeitnah bestens erstversorgt“, erklärt Dr. Tinelli. Zudem ist am Standort Sinsheim ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) 24h/7Tage die Woche stationiert, was die Traumaversorgung der Region vervollständigt. Auch Arbeitsunfälle und Unfälle von Schul- und Kindergartenkindern gehören zum Alltag der Unfallchirurgie. Unter anderem die Versorgung dieser Patienten macht den Standort Sinsheim im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig. Schnelle Hilfe ist gefragt, um Leben zu retten. In Sinsheim werden Unfallpatienten erstversorgt. | Foto: GRN

09 | GRNPLUS | Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim Dr. Marco Tinelli | Foto: kop Neubau wird „Quantensprung“ Ausruhen auf dem Status Quo möchte sich in der unfallchirurgischen Abteilung aber niemand. Mit dem kommenden Neubau auf dem Klinikgelände lassen sich weitere Pläne realisieren. Je nach Art und Schwere eines Arbeitsunfalls, muss die Behandlung laut Berufsgenossenschaften in entsprechenden und dafür zugelassenen Kliniken stattfinden. Dr. Tinelli und sein Team streben in diesem dreigliedrigen, sogenannten stationären Heilverfahren In der Medizin ist die Traumatologie die Lehre von Wunden und Verletzungen, die durch Unfälle oder Gewalt an einem Menschen verursacht wurden, sowie die operative Therapie und Reparatur der Schäden. Traumatologie die zweite Stufe, das Verletzungsartenverfahren (VAV) an, um mehr Arbeitsunfall- opfer behandeln zu dürfen. „Personell erfüllen wir diese Vorgaben bereits, räumlich werden wir mit dem Neubau so weit sein“, so der Chefarzt. Dann wird ein CT in der Ambulanz vorhanden sein, es wird einen Hubschrauberlandeplatz direkt auf dem Klinikdach geben. Eine größere Notfallambulanz mit neu konzipiertem Schockraum wird gebaut. „Der Neubau wird nochmal ein Quantensprung für unsere Versorgungsmöglichkeit“, blickt Dr. Tinelli zuversichtlich in die Zukunft. „Dort können wir Medizin auf höchstem Niveau betreiben.“ nl Die Kontaktdaten der Ansprechpartner der Abteilung Orthopädie und Unfall- chirurgie finden Sie auf Seite 35. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/sinsheim/ klinik/orthopaedie-und- unfallchirurgie/die- fachdisziplin

10 | GRNPLUS | Darmkrebszentrum Weinheim Was die Darmkrebsvorsorge zu einer „echten“ Vorsorge macht, wer hingehen sollte und warum Patienten mit auffälligen Befunden im Darmkrebszentrum der GRN-Klinik Weinheim besonders gut aufgehoben sind. Bei der Darmkrebsvorsorge sind viele Menschen in Deutschland nachlässig. Nur rund 20 Prozent der für die Vorsorge berechtigten Personen geht zur Darmspiegelung, der sogenannten Koloskopie. Aber woran liegt das? Prof. Dr. Christoph Eisenbach, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und stellvertretender Leiter des Darmkrebszentrums der GRN-Klinik Weinheim, weiß: „ImVergleich zu anderen Untersuchungen ist die Darmspiegelung natürlich aufwendiger und auch unangenehmer. Hinzukommt: Wir vermeiden es nach Kräften, uns mit Krankheit und Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Und dann gibt es noch den Personenkreis, der tatsächlich nicht weiß, dass es die Möglichkeit der Vorsorge gibt.“ Üblicherweise werden Männer ab dem 50. Lebensjahr, Frauen ab dem 55. durch ihren Hausarzt auf die Darmspiegelung angesprochen. Wer kerngesund und nie beim Hausarzt ist, erfährt also unter Umständen nichts von der Untersuchung. Ändern soll das auch ein zentrales Einladungsverfahren über die Krankenversicherungen, das seit fast vier Jahren läuft. Vorsorge versus Früherkennung Ein besonderer Aspekt der Koloskopie ist der echte Vorsorgecharakter. Bei anderen Vorsorgeuntersuchungen geht es meist um die Früherkennung von Krebs, bei der Darmspiegelung dagegen können Polypen oder andere Auffälligkeiten schon entfernt werden, bevor sie sich überhaupt zu einer Krankheit entwickeln. „Bringt jemand keine Risikofaktoren mit, braucht es tatsächlich nur zwei Vorsorgeuntersuchungen im Leben: eine mit 50 und eine mit 60, beziehungsweise mit 55 und 65“, verdeutlicht Prof. Eisenbach. Die Darmspiegelung erreicht eine Genauigkeit von über 95 Prozent. Vorgenommen wird sie meist in Praxen – nur bei Risikopatienten ist der Gang ins Krankenhaus sinnvoll. Hat ein Patient beispielsweise Herzprobleme, Atemprobleme, Übergewicht oder einen besonders gewundenen Darm, ist er im Darmkrebszentrum gut aufgehoben. „Passiert Zwei Mal fürs Leben

11 | GRNPLUS | Darmkrebszentrum Weinheim etwas Unvorhergesehenes, können wir das hier unter Klinikbedingungen in der Regel gut handhaben“, sagt Prof. Eisenbach, sein Kollege, Prof. Dr. Torsten Wilhelm, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik Weinheim und Leiter des Darmkrebszentrums, stimmt zu. „Genau diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist es auch, die das Darmkrebszentrum zur richtigen Anlaufstelle für Patienten mit einem auffälligen Befund macht“, betont Prof. Wilhelm. Mindestens sechs medizinische Fachrichtungen sind in die Behandlung eines Darmkrebspatienten eingebunden. Dazu gehören auch externe, in Weinheim ansässige, Partner wie die Onkologen Dres. Bruckner und Zink der ze:ro PRAXEN für Chemotherapie oder Dr. Neuhof des MVZ Strahlentherapie und Nuklearmedizin für Bestrahlung. Seit September 2022 ist das Darmkrebszentrum in der GRN-Klinik der Zweiburgenstadt von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die hierfür erforderlichen Strukturen sorgen für beste Ergebnisse und kurze Terminvergabezeiten. „In großen Häusern warten Patienten mit einem Krebsverdacht schon mal ein paar Wochen – bei uns geht das viel schneller“, so Prof. Eisenbach. „Das spricht sich herum bei Patienten und Ärzten.“ Ein weiteres Plus: Bei Grenzbefunden wird der Chirurg direkt mit dazugeholt, um die Situation zu beurteilen. Auch das spart Zeit in der weiteren Behandlung. Wenn ein Tumor in der Vorsorge erkannt wird, ist dieser fast immer heilbar. „In Stadium 1 haben wir eine Überlebensrate von nahe 100 Prozent“, so Prof. Wilhelm. Aber auch für fortgeschrittenere Stadien gilt: Beim Darmkrebs gibt es in jeder Situation eine Option. Prof. Wilhelm: „Chemotherapie und Chirurgie geben großen Spielraum. Diesen auszunutzen, ist die Kernkompetenz des Darmkrebszentrums.“ „Die Vorsorge schlägt alle anderen Risiken“ Tatsächlich nehmen Darmkrebsdiagnosen auch bei Menschen unter 50 zu. „Die Raten haben sich verdoppelt“, stellt Prof. Eisenbach fest. Forschungen deuten darauf hin, dass vor allem Übergewicht und Diabetes eine Rolle spielen – und damit oft schon Gewohnheiten aus der frühen Kindheit. Studien legen nahe, dass viel Zucker das Mikrobiom im Darm negativ beeinflusst. Prof. Eisenbach: „Wer als Kind gehäuft Apfelsaft oder Gummibärchen zu sich nimmt, hat damit bereits ein höheres späteres Darmkrebsrisiko.“ Den größten Einfluss aber haben genetische Faktoren. Foto: GRN Ein eingespieltes Team: Prof. Dr. Torsten Wilhelm und Prof. Dr. Christoph Eisenbach leiten das Darmkrebszentrum. | Foto: PR

12 | GRNPLUS | Darmkrebszentrum Weinheim Neben diesen gibt es weitere Risikofaktoren: Rotes Fleisch, Rauchen und Alkohol gehören ebenso dazu wie ungesunde Ernährung oder Umwelteinflüsse. „Es ist wichtig zu wissen, dass die Risiken in ihren Ausprägungen nicht so stark sind, wie wir das von anderen Krebsarten kennen – beispielsweise beim Rauchen für Lungenkrebs“, hält Prof. Eisenbach fest. „Die Vorsorge schlägt alle anderen Risiken.“ Damit bietet sie den größten Hebel für eine Krankheit, die mit 60000 Neuerkrankungen und 24000 Todesfällen pro Jahr zu den drei häufigsten Krebserkrankungen zählt. Das Lebenszeitrisiko, an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei 6 Prozent. Vergleicht man das mit einer Schulklasse mit 32 Kindern, sind das pro Klasse zwei Kinder. Umso wichtiger also, dass jeder den Weg zur Darmkrebsvorsorge antritt. bas Sprechstunden des Darmkrebszentrums Weinheim Kolorektale Sprechstunde, Do 13 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung Gastroenterologische Sprechstunde Di 13.30 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 36. Weitere Informationen zum Thema Darmkrebs und Vorsorge unter www.lebensblicke.de Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/medizinische-fachzentren/ darmkrebszentrum-weinheim Experten unter sich: Wie sieht der Befund aus, was ist die beste Therapie? Das Team des Darmkrebszentrums in Weinheim berät sich. | Foto: TR Grafik:Felix Burda Stiftung

13 | GRNPLUS | Geburtshilfe Schwetzingen Auf der Station für Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen bekommen frischgebackene Eltern und ihre Babys die Zeit und Unterstützung, die sie brauchen, um in Ruhe anzukommen. Mit viel Empathie und vielfältigen Beratungsangeboten bereitet das Team auf das Leben als Familie vor und stärkt für den gemeinsamen Weg. Wir passen unseren Stationsablauf dem Rhythmus von Mutter und Kind an, nicht umgekehrt. Das bringt ganz viel Ruhe rein und erdet uns selbst auch“, erzählt die Stationsleiterin Janina Avemarie. Die Familien sollen sich entspannt kennenlernen und zusammenfinden können, dafür bleibt das Baby auch durchgehend im Zimmer der Mama. Die kann jederzeit stillen, denn Neugeborene haben nicht nach einem vorgegebenen Zeitplan Hunger. „Besser ist das sogenannte Clustern. Dabei trinkt das Kind öfter und hat nur kurze Schlaf- und Wachphasen“, erläutert die stellvertretende Stationsleiterin Katharina Kölsche. Ihre Kollegin fügt hinzu: „Die kleinen Menschen sind rein bedürfnisorientiert und Erziehung beginnt erst später.“ Auch Untersuchungen finden im Patientenzimmer statt, über den richtigen Zeitpunkt entscheidet die Mutter. Ein schlafendes Kind würden die Mitarbeitenden nie wecken. Es stürmt auch niemand um 6 Uhr morgens mit einem Frühstückstablett ins Zimmer. Stattdessen können sich die Frauen von 8 bis 10.30 Uhr am Buffet bedienen. In der Regel ist auch immer ein Familienzimmer verfügbar, da jedes Zweibettzimmer in ein solches umgewandelt werden kann. Die Partner werden dann ganz selbstverständlich in den Prozess mit eingebunden und auch Geschwisterkinder dürfen mitkommen. „Diese Option ist für viele werdende Eltern eine große Erleichterung“, weiß die leitende Hebamme Katharina Piwecki. Foto: ks Ankommen im eigenen Rhythmus

14 | GRNPLUS | Geburtshilfe Schwetzingen Babyfreundliche Klinik Gerade erst wurde die GRN-Klinik Schwetzingen als babyfreundliche Geburtsklinik rezertifiziert. Die zehn Schritte, die dafür zu erfüllen sind, hängen überall auf den Gängen aus. Ein wichtiger Aspekt ist, dass das gesamte Team – Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen – daran beteiligt ist und gemeinsam dahintersteht. „Es muss eine geschlossene Kette sein, das wird auch bei der Zertifizierung überprüft“, erklärt Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe. Jährlich finden Schulungen statt, die alle Beteiligten auf den neuesten Stand bringen. Katharina Piwecki, die als Hebamme auch viele andere Häuser kennt, spürt, dass Babyfreundlichkeit in Schwetzingen tatsächlich gelebt wird. „Es wird sich wahnsinnig viel Zeit genommen und die Frauen kommen gut aufgeklärt und aufgeräumt nach Hause. Das gibt den Familien von Anfang an einen guten Start.“ Eine wesentliche Säule der Babyfreundlichkeit ist die Umsetzung des Bondings. Nach der Geburt hat das Baby mindestens eine Stunde ununterbrochen Hautkontakt zur Mama und auch in den Tagen danach wird soviel wie möglich gebonded. „Das ist wichtig für den Bindungsaufbau, der vor allem im Gehirn durch die Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin geschieht“, so Dr. Maleika. „Der Körperkontakt und das Sehen, Fühlen, Riechen des Babys regt im Gehirn die Milchbildung an. Oxytocin führt auch dazu, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, was den Blutverlust minimiert.“ Sogar nach einem Kaiserschnitt bekommt die Mutter das Baby auf die Brust gelegt. „Anfangs mussten wir schon Überzeugungsarbeit leisten, um beispielsweise die Anästhesisten davon zu überzeugen“, erinnert sich die Chefärztin. „Das ging nur mit vernünftigen Argumenten wie dem geringeren Blutverlust.“ Katharina Kölsche berichtet: „Wir empfehlen den Eltern, dass sie bis zur Entlassung bonden. Die Temperatur des Kindes wird besser geregelt, Stress wird reduziert und das Stillen funktioniert besser.“ Alle sind willkommen Die vielfältigen positiven Auswirkungen des Stillens sind mittlerweile unbestritten, deshalb bekommen Frauen in Schwetzingen viel Unterstützung dabei. Sowohl Janina Avemarie als auch Katharina Kölsche sind international zertifizierte Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC). Auf Initiative der Stationsleiterin wurde auch die Stillsprechstunde etabliert, die allen Frauen offensteht, die kürzlich entbunden haben. Der neue Kreißsaal: In heller und ruhiger Atmosphäre werden Eltern bei der Geburt begleitet. | Foto: PR

15 | GRNPLUS | Geburtshilfe Schwetzingen Liebevolle, zugewandte und professionelle Pflege und Betreuung – das ist avendi. Mit Herzlichkeit, Transparenz und Pflegequalität sorgen wir in der Rhein-Neckar-Region für die uns anvertrauten Menschen. Sie möchten mehr erfahren? Sprechen Sie uns an! Service-Wohnen & Pflege PARKSTRASSE Parkstr. 5 | Ketsch | Tel. 06202 8594-000 Mail parkstrasse@dus.de PflegeheimHAUS BURGBLICK Weinbergstr. 18 | Sinsheim | Tel. 07261 9728-0 Mail burgblick@dus.de Pflege AM STEINSBERG Kaiserstr. 4 | Sinsheim | Tel. 07261 6578-000 Mail steinsberg@dus.de Ambulanter Pflegedienst avendi mobil Sinsheim Kleines Feldlein 4 | Sinsheim | Tel. 07261 1441955 Mail avendi.mobil-sinsheim@dus.de undan13weiterenStandorten inderMetropolregionRhein-Neckar „HIERWERDE ICHWERT‚ GESCHÄTZT“ DAUERPFLEGE | KURZZEITPFLEGE | AMBULANTE PFLEGE UND BETREUUNG www.avendi-senioren.de Der Mix macht’s! Print und Digital. Hotline 07141 130-360 www.ihr-regionales.de Zutaten für einen gutenWerbecocktail: einen Teil Print einen SchussOnline und etwasSocial Media zur Abrundung Wollen Sie mehr über die Zutaten erfahren? Die Expertinnen möchten einen natürlichen Umgang mit dem Stillen näherbringen und Unsicherheiten nehmen. Sie beobachten, dass das Thema ganz oft mit dem Gedanken eines persönlichen Scheiterns verbunden ist und viele Frauen davon ausgehen, dass sie es nicht schaffen. „Diesen Druck mit dem Gefühl von Schuld möchten wir ihnen nehmen“, sagt Janina Avemarie. Auch im Rahmen der Hebammensprechstunde findet schon vorab das erste Stillgespräch statt, inklusive einer Brustanamnese. „Die Stillrate in unseren babyfreundlichen Kliniken liegt tatsächlich bei über 90 Prozent“, freut sich Dr. Maleika. Es gibt viel Beratung und Hilfsangebote, wichtig ist aber, dass niemandem etwas aufgedrängt wird. „Was hier gelebt wird ist Informed Choice, eine selbstbestimmte Entscheidung. Das ist von Anfang an so“, erläutert Katharina Piwecki. „Die Frauen werden aufgeklärt, haben dann aber die Möglichkeit selbst zu entscheiden.“ Jede Familie ist anders und keine Frau wird verurteilt, wenn sie sich gegen das Stillen entscheidet. „Auch eine Frau, die nicht stillt, wird von uns beraten, wie sie bindungsnah füttern kann“, fügt Janina Avemarie hinzu. „Wir unterstützen und begleiten auf dem Weg, den die Frau für sich gewählt hat.“ Zwei Betreuungskonzepte bereits bei der Geburt Auch bei der Geburt selbst haben werdende Eltern die Wahl zwischen einer ärztlich begleiteten Geburt und dem Hebammenkreißsaal, einer Geburt, die ausschließlich durch Hebammen begleitet wird. „Die zwei Konzepte funktionieren bei uns gut nebeneinander, das ist tatsächlich etwas Besonderes“, betont Dr. Maleika. Ein neuer freundlich gestalteter Kreißsaal mit Gebärbadewanne steht für beide Möglichkeiten zur Verfügung. Der Hebammenkreißsaal ist ein Konzept, das die Kriterien einer Hausgeburt im Rahmen eines Krankenhauses erfüllt. „Eine echte Alternative, da Hausgeburten mit vielen Risiken verbunden sind“, so Dr. Maleika. Die Hebammen begleiten die Frauen vorher individuell mit drei Terminen: in der 28., um die 36. und vor der 38. Schwangerschaftswoche. Die Einschätzung, ob eine Geburt im Hebammenkreißsaal möglich ist, erfolgt nach klar definierten Kriterien. Dr. Annette Maleika | Foto: GRN

16 | GRNPLUS | Geburtshilfe Schwetzingen Ein Team aus 14 Beleghebammen arbeitet in einem 12-Stunden Schichtdienst und versucht immer eine 1:1-Betreuung zu verwirklichen. Das Besondere in der GRN-Klinik ist, dass bei der Geburt schnell eine ärztliche Betreuung hinzugezogen werden kann. „Wir haben hier einen doppelten Boden für maximale Sicherheit, wenn beispielsweise die Schmerzen zu stark sind oder ein Kaiserschnitt erforderlich ist“, sagt Dr. Maleika. Es ist aber auch ohne medizinische Notwendigkeit möglich, jederzeit vom Hebammenkreißsaal in die ärztliche Betreuung zu wechseln. „Dafür brauchen wir keine Erklärungen und wir bewerten das auch nicht“, versichert Katharina Piwecki. Selbstbewusstsein stärken und auffangen Voraussetzung, um mit dem Zertifikat „Babyfreundlich“ ausgezeichnet zu werden, sind unterstützende Angebote für Schwangere und junge Eltern. Die nach Corona von den Hebammen wiederbelebte Elternschule, hat eine Vielzahl an Kursen im Programm – von der Geburtsvorbereitung und Akupunktur über Yoga und Rückbildung bis hin zu Pilates und Erste Hilfe (www.geburt-schwetzingen.de). Um zu schauen, ob die jungen Mütter noch Unterstützung brauchen, finden auch Wochenbettbesuche mit Blutuntersuchungen statt, darüber hinaus können wunde Brustwarzen oder Wunden • Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk UNICEF starteten 1991 das internationale Programm „Babyfriendly Hospital Initiative“. Deren Ziel ist es, die erste Lebensphase eines Neugeborenen ganz besonders zu schützen und die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen zu fördern. • Die WHO-Initiative „Babyfreundlich“ fördert explizit „Bindung, Entwicklung und Stillen“ (B.E.St.®-Konzept). Dieses Konzept ist wissenschaftlich fundiert und beruht auf internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF. • Dazu gehört unter anderem: Information der schwangeren Frauen über die Bedeutung der Bindungs- und Entwicklungsförderung; ununterbrochener Hautkontakt von Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt für mindestens eine Stunde oder bis das Baby das erste Mal gestillt wird; Verzicht auf andere Flüssigkeiten oder sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch (außer bei medizinischer Indikation). • Weltweit zeichnet die Initiative Geburtskliniken aus, die nachgewiesen haben, dass sie die B.E.St.®-Kriterien in ihre Arbeitsabläufe integriert haben. Babyfreundliche Krankenhäuser sind am Gütesiegel „Babyfreundlich“ und am Picasso-Motiv „Maternity“ zu erkennen. • Dem ganzheitlichen Betreuungskonzept haben sich weltweit schon mehr als 20.000 Geburtskliniken angeschlossen. Auch die GRN-Kliniken in Weinheim und Sinsheim sind als „Baybfreundlich“ zertifiziert. Babyfreundliche Geburtsklinik gelasert werden. „Wir bieten außerdem Geburtsnachgespräche an. Die sind auch nach mehreren Wochen möglich und eine gute Möglichkeit, die Geburt besser zu verarbeiten“, erzählt die Hebamme. Im Stillcafé, in dem auch alle willkommen sind, die nicht stillen, geht es vor allem darum, zusammenzusitzen und sich auszutauschen. Gerade Erstgebärende profitieren sehr davon. Eine wichtige Aufgabe aller Beteiligten ist es, über Mythen und Ängste aufzuklären und das Selbstbewusstsein der jungen Mütter zu stärken. „Dafür ist ganz viel Einfühlungsvermögen wichtig“, weiß Janina Avemarie. „Wir haben ein tolles Team, in dem sich jung, dynamisch und erfahren wunderbar ergänzen. Alle sind sehr engagiert und empathisch, auch wenn mal die Tränen rollen. Oft hilft es den Mamas schon sehr, wenn wir ihnen einfach mal sagen und zeigen, dass sie es richtig machen.“ ks Anmeldung zur Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal Di 8.30 bis 11.30 Uhr Die Kontaktdaten zur Geburtshilfe in Schwetzingen sehen Sie auf Seite 33. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/schwetzingen/ klinik/gynaekologie-und- geburtshilfe/geburtshilfe Ein Team für Eltern und Kind. | Foto: ks

17 | GRNPLUS | Allgemein- und Viszeralchirurgie Eberbach Das Team der Eberbacher Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie führt sämtliche Eingriffe der Grund- und Regelversorgung auf dem Niveau einer Uniklinik durch. Gleichzeitig setzen Chefarzt Dr. Thorsten Löffler und seine Mitarbeiter auf persönliche Betreuung der Patienten sowie enge Zusammenarbeit – innerhalb der Klinik und darüber hinaus. Es kommt regelmäßig vor, dass mich Kollegen anderer Abteilungen, beispielsweise der Inneren, anrufen, um einen Patienten gemeinsam zu untersuchen oder umgekehrt“, erzählt Dr. Löffler. „Wir brauchen für den Weg weniger als eine Minute, für die Patienten ist diese Möglichkeit aber ein großer Gewinn.“ Im April 2023 trat er die Stelle als Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie der GRN-Klinik Eberbach an. Zuvor war er bereits viele Jahre als Stellvertreter von Professor Markus Büchner vor Ort, der als ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Heidelberg auch für die Chirurgischen Abteilungen der GRN-Kliniken Eberbach und Sinsheim verantwortlich war. Modell für die Zukunft Die Kooperation mit Heidelberg wird auch mit Professor Büchners Nachfolger, Professor Christoph Michalski, weitergeführt, nun hat aber jeder Standort seinen eigenen Chefarzt. „Wir haben gemeinsam schon früh ein zukunftsweisendes Modell für die bestmögliche chirurgische Behandlung etabliert, von dem alle Beteiligten profitieren. Eine engere Vernetzung ist ja aktuell auch politisch erwünscht“, betont Dr. Löffler. Die Patienten in und um Eberbach können sicher sein, dass sie mit modernsten chirurgischen Methoden und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen operiert werden, ohne auf die persönliche Betreuung eines kleinen Hauses zu verDie Vorteile eines kleineren Krankenhauses Foto: kop

18 | GRNPLUS | Allgemein- und Viszeralchirurgie Eberbach zichten. Ein großer Vorteil der Kooperation wird beim Blick auf die Personalsituation deutlich. Es kommen sehr gut ausgebildete Assistenzärzte nach Eberbach, die Teile ihrer Facharztausbildung dort machen. Einige von ihnen kehren auch zurück. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass hier alle Stellen besetzt sind“, freut sich Dr. Löffler. Das allgemein- und viszeralchirurgische Behandlungsspektrum in Eberbach umfasst Eingriffe bei Krebsleiden, Operationen der Schilddrüse, Gallenblase und des Darms sowie die Hernienchirurgie, etwa bei Leisten- oder Narbenbrüchen. Sämtliche Tumor- operationen der Bauchorgane und Weichteile erfolgen in enger Abstimmung mit den behandelnden Onkologen im Rahmen interdisziplinärer Behandlungskonzepte. Ein wichtiger Schwerpunkt in Eberbach ist die minimal-invasive Schlüssellochtechnik, auch im Bereich Magen- und Darmchirurgie. Sehr komplexe Operationen, etwa an der Leber oder bei Speiseröhrenkrebs, übernimmt die Uniklinik Heidelberg. Dabei arbeiten die Häuser eng zusammen. „Wir besprechen das ausführlich mit den Patienten und die Nachbehandlung kann in der Regel wieder in Eberbach stattfinden“, erklärt Dr. Löffler. Die GRN-Klinik bietet Patienten, die noch nicht entlassen werden können, auch an, sie nach der Behandlung in Heidelberg wieder zu übernehmen. „Gerade für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ist die wohnortnahe Versorgung besonders wichtig“, weiß der Chefarzt. Die Patienten wissen, wer sie operiert Nicht nur die räumliche Nähe, auch das persönliche Umfeld in Eberbach ist ein großes Plus für die Patienten. „Wir haben ein relativ kleines Ärzteteam, mit mir, der Oberärztin Dr. Petra Hehl, dem Oberarzt Jan Nicolas Morcinek sowie insgesamt sechs Assistenzärzten, die sowohl bei uns als auch in der Unfallchirurgie eingesetzt werden“, so Dr. Löffler. Die Abteilung bietet tägliche Sprechstunden an, zu denen die Patienten in der Regel auf Überweisung von niedergelassenen Kollegen kommen. Insbesondere bei planbaren Eingriffen kennen Patienten die Person, die operiert, bereits aus der Sprechstunde. „Es ist uns wichtig, dass sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen“, bekräftigt der Chefarzt. „Wir können individuell auf die Krankheitsgeschichte mit möglichen Vor- oder Begleit- erkrankungen eingehen und gegebenenfalls Kollegen anderer Stationen hinzuziehen.“ In größeren Häusern ist das in der Regel deutlich aufwendiger. Bevor er im Rahmen der Kooperation 2009 nach Sinsheim und 2012 nach Eberbach kam, war Dr. Löffler 10 Jahre an der Uniklinik Heidelberg beschäftigt, er kennt also beide Seiten sehr gut. Dass sich viele Mitarbeitende der Klinik selbst in Eberbach operieren lassen, ist für ihn ein positives Zeichen. „Unsere Chefärzte waren vorher lange in Unikliniken beschäftigt und wir machen Medizin auf diesem Niveau.“ Auch die Intensivstation ist für komplexe FälDr. Löffler ist täglich im OP | Foto: kop

19 | GRNPLUS | Allgemein- und Viszeralchirurgie Eberbach Hauptsitz Schwetzingen – Tel. 06202 – 27 68 0 | Außenstelle Eppelheim–Tel. 06221 – 73 92 98 0 info@pflegedienst-kurpfalz.de – www.pflegedienst-kurpfalz.de Ihr ambulanter Pflegedienst – Gut gepflegt Zuhau *Pflegefachmann/frau se 9Tagespflege 9Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz 9Betreuungsgruppen le ausgestattet. 24 Stunden täglich ist ein Facharzt für Anästhesie vor Ort und das Pflegepersonal bringt nicht nur Erfahrung und Fachwissen, sondern auch viel Einfühlungsvermögen mit. Die Behandlungsschwerpunkte der Abteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie sind an den vier GRN-Häusern ähnlich. Auch wenn das Thema Spezialisierung und Vernetzung an Bedeutung gewinnt, ist die hochwertige wohnortnahe Basisversorgung auch künftig an allen Standorten gewährleistet. Neben der Kooperation mit Heidelberg spielt auch die Zusammenarbeit innerhalb des Verbunds eine Rolle. „Wir haben hier beispielsweise keinen Hämatoonkologen, deshalb schließen wir uns wöchentlich mit dem Sinsheimer Team von Dr. Schmier zusammen. Umgekehrt gibt es in Sinsheim keine Urologie und Patienten kommen von dort zu uns“, erzählt er. Auch die Kommunikation mit den niedergelassenen Ärzten funktioniert unkompliziert. „Wir kennen uns und sind gut vernetzt.“ Vielfältige Entwicklungen erfordern neue Strategien Von Eberbach aus fährt man rund 30 Minuten zum nächsten Krankenhaus. Viele Häuser im Umkreis haben ihr Spektrum zudem deutlich eingegrenzt, dadurch kommen mehr Patienten in die GRN-Klinik auf dem Scheuerberg. Dass sie dennoch zeitnah versorgt werden können, liegt unter anderem daran, dass mehr ambulant operiert wird. „Um Patienten künftig noch besser versorgen zu können, möchten wir ambulante Strukturen aufbauen“, so Dr. Löffler. „Viele Eingriffe im Bereich Hernienchirurgie, vor allem die Leistenhernien, machen wir bereits überwiegend ohne stationären Aufenthalt.“ Ob die Voraussetzungen dafür erfüllt sind, ermitteln er und sein Team bereits im Vorfeld. „Wenn jemand alleine lebt oder der Partner nur beschränkt mobil ist, funktioniert das nicht. Ein Kriterium für eine ambulante OP ist, dass jemand im Haushalt ist, der den Patienten, wenn nötig, innerhalb von 24 Stunden wieder ins Krankenhaus bringen kann.“ Vielfältige medizinische und politische Entwicklungen erfordern Flexibilität im Klinikalltag. „Es macht mir Spaß, neue Strategien zu erarbeiten und umzusetzen“, sagt der Chefarzt. Das berufsbegleitende Masterstudium Gesundheitsmanagement, das er 2022 abgeschlossen hat, hilft ihm bei den vielfältigen Anforderungen, sowohl im Umgang mit der Verwaltung als auch mit den Mitarbeitern und Kollegen. Dass er weiterhin täglich im OP stehen kann, ist ihm wichtig. „Ich möchte beide Perspektiven im Blick behalten, vermitteln und viel bewegen. Gegenseitiges Verständnis ist dabei besonders wichtig.“ Für die Zukunft ist Eberbach aufgrund der Expertise in der minimal-invasiven Chirurgie gut aufgestellt, sodass neue Technologien wie beispielsweise robotische Assistenzsysteme schnell etabliert werden könnten. Momentan werden sie vor allem in spezialisierten Zentren angeboten, das wird sich aber wahrscheinlich ändern. Auch darauf ist das Team bestens vorbereitet. „Wer minimal-invasiv operieren kann, wird das auch schnell mit dem Roboter lernen. Der Schritt von der offenen zur minimal-invasiven Chirurgie war deutlich größer“, sagt Dr. Löffler. ks Sprechstunde der Allgemeinchirurgie Eberbach Mo 12 bis 14.30 Uhr, Di und Mi 9 bis 11 Uhr, Do 11 bis 14 Uhr, Fr 8.30 Uhr bis 11 Uhr sowie nach Vereinbarung Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 31. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/eberbach/klinik/chirurgie/ zur-fachdisziplin

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=