GRNplus Oktober / 2019
26 „Die Politik etwas tun“ muss dringend Droht gut der Hälfte aller Kliniken in Deutschland im Laufe der nächsten Jahre die Schließung? Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hält genau das für sinnvoll: „Eine bessere Versorgung ist nur mit halb so vielen Kliniken möglich“, fasste die Bertelsmann-Stiftung die Ergebnisse der Studie des Berliner Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung zusammen. Das Argument: Oft würden kleinere Krankenhäuser nicht über die nötige Ausstattung und Erfahrung verfügen, um lebensbedrohliche Notfälle angemessen zu behandeln. Die Studie stößt indes nicht nur auf Zustimmung. So wurde eine Online-Petition gestartet, bei der die Bundesregierung aufge- fordert wird, „das Krankenhaussterben im ländlichen Raum zu stoppen“. Politiker aller Parteien versprechen zudem gerne, in Stadt und Land gleichwertige Lebensbedingungen schaffen zu wollen. Trotzdem stellt sich die Frage, wie die Zukunft der vier Krankenhäuser im Verbund der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH aussehen wird. Schließlich gehören die Kliniken in Schwetzingen (277 Planbetten), Sinsheim (225), Weinheim (220) und Eberbach (130) durchweg zu den kleineren Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung. GRNplus hat sich mit dem Geschäftsführer der GRN, Rüdiger Burger, über das Thema unterhalten. Herr Burger, haben Sie die Petition gegen das Kran- kenhaussterben schon unterschrieben? Burger: Nein, weil die Petition nicht viel bringen wird. Denn die Krankenhausplanung ist in erster Linie Ländersache. Und leider hat in Baden-Württemberg – meiner Meinung nach – eine Krankenhausplanung in den letzten Jahren praktisch nicht stattgefunden. Man hat nur versucht, die Bettenzahl zu
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