GRNplus Oktober / 2018

16 Man kann sie an ihren türkis-weiß ge- streiften Hemden erkennen, wenn man sie durch die Gänge der GRN-Klinik gehen sieht. Derzeit kümmern sich 23 Grüne Damen und ein Grüner Herr eh- renamtlich um die Nöte und Ängste der Patienten. Das kann sowohl kleinere Besorgungen im klinikeigenen Kiosk als auch das persönliche Gespräch betreffen, falls keine Angehörigen vor Ort sein können. „Wir sind für die Pati- enten da“, sagt Christiane Fröhling, die seit drei Jahren die Leitung der Gruppe übernommen hat und selbst seit zehn Jahren als Grüne Dame aktiv ist. Die Mitbegründerin der Grünen Damen und Herren, Ursula Noe, ehemals von der Katholischen Sozialstation Weinheim, hatte stets gesagt: Wir machen nichts am Patienten, sondern für den Patien- ten – „und genau daran halten wir fest“, erklärt Christiane Fröhling. Menschliche Nähe zu vermitteln, sieht die Gruppe als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. „Wir sprechen den Patien- ten Mut zu, wenn sie sich sorgen, und möchten sie aufmuntern“, erklärt sie. Oft geht es in den Gesprächen um Ängste. „Umso schöner ist es dann, wenn die Patienten am Ende unseres Besuchs lächeln und guten Muts sind.“ Apropos: Das Lachen spielt auch eine Rolle für die Ehrenamtlichen. „Es wird viel gelacht. Die Besuche machen uns natürlich auch Freude.“ Dennoch gibt es im Klinikalltag auch traurige Momente. Dann fängt sich die Gruppe gegenseitig auf. „Viele Begegnungen bewegen uns, so dass wir gemeinsam darüber spre- chen. Wir teilen dann diese Momente, damit uns die Last nicht erdrückt und wir sie nicht mit nach Hause nehmen.“ Die Grünen Damen und Herren verste- hen sich als Unterstützer im Bereich der Pflege und Seelsorge, greifen aber nicht pflegerisch ein. Der Austausch mit den anderen Mitarbeitern klappt gut; so werden sie beispielsweise vom Pfle- gepersonal auf Patienten aufmerksam gemacht, die eventuell ihre Hilfe oder Zeit in Anspruch nehmen möchten. „Es ist ein gutes Miteinander“, sagt Christia- ne Fröhling. Darunter fällt auch das alle zwei Monate stattfindende gemeinsame Gespräch mit der Pflegedienstleiterin Sandra Riechers über das, was war, und das, was zu beachten ist. Mit ih- rem zehnjährigen Bestehen feiert die Gruppe in diesem Jahr ein Jubiläum. Gegründet wurde sie in Zusammenar- beit mit Ursula Noe, der damaligen Pfle- gedienstleiterin Sonja Schmitt und Dr. Ralf Kankura. Welches Resümee kann Christiane Fröhling aus den vergange- nen Jahren ziehen? „Auch wenn viele Patienten Besuch bekommen und uns nicht brauchen, so gibt es doch viele, die froh sind, Menschen zu begegnen, die uneingeschränkt Zeit für sie haben. Der Bedarf ist nach wie vor da. Wir hof- fen, noch viele weitere Jahre unseren freiwilligen Dienst ausüben zu können.“ Bestärkt wird sie darin, in dem schöns- ten Kompliment, das man als Grüne/-r Dame/Herr erhalten kann: „Schön, dass Sie da waren und Zeit für mich hatten.“ awe Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, erhält weitere Informationen bei Christiane Fröhling (Telefon 06201/592861, E-Mail gilchfr@t-online.de ) Sie schenken den Patienten Zeit und hören zu: Die ehrenamtlichen Grünen Damen und Herren. Seit bereits zehn Jahren helfen sie bei der Betreuung in der GRN-Klinik Weinheim und ergänzen das Angebot der Ärzte, des Pflegepersonals und der Seelsorge. „Wir sind für die Patienten da“ Die Grünen Damen in Aktion. Auf dem Bild zu sehen sind (von links) Heidi Falter, Christiane Fröhling und Ingeborg Plattmann. Foto: mschi

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