GRNplus 1 / 2025

17 | GRNPLUS | Ausbildung GRN 17 | G PL S | Neu au Sinsheim solche Eingriffe in die Infrastruktur müssen wir als Klinik, als 24/7-Betrieb, Vorkehrungen treffen. Gemeinsam mit dem Team der Haustechnik konnten wir das reibungslos umsetzen. Das macht dann auch stolz. Liegen Sie im Zeitplan? Momentan sind wir sogar vor dem Zeitplan. Wenn alles klappt, wird noch vor der Sommerpause der markante Hubschrauberlandeplatz auf dem Gebäude erkennbar. Was ist das Besondere an diesem Neubau? Wir bauen eigentlich ein Krankenhaus ohne Bettenhaus – das heißt, wir haben in dem neuen Funktionsbau einfach einen enorm hohen technischen und medizin-technischen Anteil. Da sind zum einen der OP-Bereich, die Intensivstation, die Kreißsäle, Stroke-Unit, zentrale Notaufnahme, internistische Funktionsbereiche, Labor und Sterilgut-Versorgung. Und wir betreiben jede kritische Anlage im Redundanz-Modus, d.h. wenn eine Anlage ausfällt, können die Patienten weiterhin sicher behandelt werden. Diese hochkomplexen technischen Anlagen sind wirklich spannend und beeindruckend, jeder Quadratzentimeter ist hier optimiert und optimal genutzt. Kliniken sind per se sehr ressourcenintensiv. Das neue Gebäude entspricht den modernsten Ansprüchen. Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus? Das Gesamtprojekt umfasst 141 Millionen Euro: 128 Millionen Euro für den Neubau an sich, 13 Millionen Euro für eine Sanierung der Energiezentrale und Kälteanlage. In Zukunft können wir aus der Fernwärme der AVR-Biomasseanlage, die die Klinik mit Wärme versorgt, dann auch mit einer Absorptionskälteanlage kühlen. Im Sommer nutzen wir so die überschüssige Netz-Wärme des Biomasseheizkraftwerks, um zum Beispiel die OP-Kühlung zu betreiben. Zudem werden 1,5 Millionen Euro von unserem Gesellschafter, dem Rhein-Neckar-Kreis, für nachhaltige Maßnahmen bereitgestellt – wie zum Beispiel mehr Flächen für Photovoltaikanlagen oder die Betonkernaktivierung der Bohrpfahlgründungen, mit der im Wärmetauschverfahren energiesparender geheizt und gekühlt werden kann. Auch für die Menschen, also die Patienten und die Mitarbeiter, ist der Neubau ein Zugewinn. Ganz klar. Allein unser Stellenwert in der Notfallversorgung ist enorm wichtig. Mit dem Hubschrauberlandeplatz sind wir dann in der Lage, an der sogenannten erweiterten Notfallversorgung teilzunehmen (Anm. d. Red.: Für die erweiterte Notfallversorgung müssen bestimmte medizinische Fachbereiche, mindestens zehn Intensivbetten, ein Hubschrauberlandeplatz, ein MRT-Gerät vorhanden sowie ein Herzkatheter und die Primärdiagnostik für einen Schlaganfall möglich sein). Wir sind auf der Achse Heilbronn-Heidelberg die einzige Klinik, die das leisten kann. Das ist schon aufgrund der örtlichen Begebenheiten ein Alleinstellungsmerkmal. Die Menschen in der Region, und das sind imEinzugsgebiet über 220.000, werden hier topmodern behandelt. Und eine solche Patientenversorgung macht natürlich auch für die Mitarbeitenden einen absolut attraktiven Arbeitsplatz aus. Nicht zu vergessen: Im Hinblick auf die Krankenhausstrukturreform haben wir bei der GRN und in Sinsheim schon vor Jahren bei der Neubauplanung viele Trends erkannt. Somit sind wir für die kommenden, auch politischen, Anforderungen gewappnet. Der Standort Sinsheim wird auch zukünftig eine relevante Rolle spielen. nl www.grn.de/sinsheim/klinik/startseite Vom Spatenstich 2024 bis zur Fertigstellung soll es drei Jahre dauern. | Foto: GRN Das ist interessant › circa 65.000 Kubikmeter Erdaushub wurden aufgenommen und abgefahren, das entspricht circa 2.500 Sattelzügen › circa 23.000 Kubikmeter umbauten Raum wurden erstellt, das entspricht dem Volumen von circa 23 Einfamilienhäusern › circa 800 Tonnen Stahl werden verbaut

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