11 | GRNPLUS | Ausbildung GRN Wie kam es dazu, die Ausbildung zum Pflegefachmann zu beginnen? Ich habe vorher verschiedene Sachen ausprobiert, unter anderem eine Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen. Das war aber nichts für mich, da hat mir das Menschliche gefehlt. Ich bin sehr kommunikativ und sitze nicht so gerne still, ein Bürojob hat da einfach nicht gepasst. Mein Freund ist selbst Pfleger hier auf der Intensivstation. Er liebt seine Arbeit und wenn er davon erzählt, ist immer viel Begeisterung dabei. Ich dachte mir irgendwann, das klingt toll, so etwas möchte ich auch machen. Also habe ich mich beworben und hatte das Gespräch mit Frau Bauder. Wie war dann der Einstieg? Der war richtig gut, ich hätte nicht erwartet, dass man so begleitet wird. Am Anfang gab es ein Treffen, bei dem wir die anderen Azubis und die Ausbildungskoordinatoren kennenlernen konnten. Dann ging es erst mal für zwei Monate in die Schule. Vor unserem ersten Einsatz im Krankenhaus waren wir eine Woche lang nur mit den Ausbildungskoordinatoren und Praxisanleitern zusammen. Es gab Kurse, wir haben viel gesprochen und wurden intensiv vorbereitet. Vor dem ersten Tag mit den Patienten hatte ich schon Angst, dann hat aber alles super geklappt. Ich bin eigentlich immer gutgelaunt und das kam bei den Patienten gut an. Einige haben mir schon vorausgesagt, dass ich mal ein richtig guter Pfleger werde, das war eine schöne Bestätigung. Wie klappt es denn mit der Verbindung von Theorie und Praxis? Die Praxisanleiter besprechen sich mit der Klassenlehrerin und wissen dann, was bisher in der Schule gemacht wurde, um das zu trainieren. Die schulische Ausbildung mache ich am BZG in Wiesloch, da passiert viel im Skills Lab. Ich war wirklich überrascht, was da alles möglich ist. Da kommen Hightech-Puppen zum Einsatz, die atmen, denen man den Blutdruck messen kann und vieles mehr. Das ist ein bisschen wie Big Brother, ein Haus mit mehreren Räumen, wo man verschiedene Tätigkeiten üben kann und Feedback bekommt, was passt und woran wir noch arbeiten müssen. Hier üben wir auch Gespräche und lernen, bestimmte Regeln einzuhalten. Welche Rolle spielt die eigene Gesundheit im Rahmen der Ausbildung? Ein Teil der Ausbildung ist, dass wir lernen, auf uns selbst zu achten. Es gibt auch viele Angebote, etwa Ernährungsberatung. Wie ernährt man sich gesund, oder wie ernährt man sich am besten bei bestimmten Krankheiten. Ich habe selbst Diabetes, kann aber trotzdem ohne Probleme als Pfleger arbeiten. Kinästhetik spielt auch eine wichtige Rolle. Da geht es darum, die Bewegung der Patienten zu fördern und gleichzeitig die eigene körperliche Belastung zu reduzieren. Kürzlich hatten wir einen dreitägigen Kurs dazu. Hat sich die Sicht auf den Beruf seit dem Ausbildungsbeginn verändert? Auf jeden Fall. Vorher dachte ich ein Krankenpfleger putzt und wäscht vor allem, aber tatsächlich macht er viel mehr. Man lernt unheimlich viel, medizinisch, technisch und menschlich. Es gibt auch ganz viele Möglichkeiten, sich nach der Ausbildung weiter zu qualifizieren. Und mit der neuen Ausbildung können wir ohne weitere Qualifikation auch im europäischen Ausland arbeiten. Was wäre Ihre Botschaft nach den ersten Monaten der Ausbildung? Der Beruf des Pflegers oder der Pflegerin ist so viel mehr! Ohne die Pflege bleibt das Krankenhaus still. Wir bringen Menschen wieder auf die Beine, geben neuen Mut, sind Comedian und Angstnehmer. Wir sind dabei, wenn ein Licht erlischt aber auch wenn ein neues entflammt. Wir sind an dunklen Tagen aber auch an hellen Tagen immer an der Seite des Patienten. Joshua Liebler (25) Auszubildender Joshua Liebler (25) ist seit Oktober 2024 Auszubildender an der GRN-Klinik Weinheim.
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