GRNplus 1 / 2024

16 „Am Ende zählt die effektive Symptomkontrolle, das heißt ein möglichst schmerzfreier, zufriedener Patient.“ (Dr. Hewel) | Anästhesie und Intensivmedizin Eberbach zeit verkürzt, ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten und möglichst frühzeitig eine palliativmedizinischeMitbehandlung als ergänzende Therapieoption mit anzubieten“, erklärt Dr. Unger. Ihren Fokus legt die Palliativmedizin daher auf die Kontrolle von Symptomen wie beispielsweise Verminderung von Schmerzen und Linderung von Luftnot. Weitere Säulen der Anästhesie und Intensivmedizin sind die Notfall- und die Schmerzmedizin. So stellt das Team um Dr. Unger die notärztliche Versorgung für die Region sicher, leitet und besetzt die Einsätze des Notarztwagens. Schmerzen ganzheitlich betrachten und lindern Dr. Markus Hewel ist ebenfalls Anästhesist und Fachmann für das Thema Schmerz. Für Schmerzpatienten bieten sich in Eberbach umfangreiche Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie. Dr. Hewel: „Akute Schmerzen haben in der Regel eine akute Ursache, die zeitnah diagnostiziert und beseitigt werden muss: Knochenbrüche oder auch eine Blinddarmentzündung zum Beispiel.“ Für die optimale Versorgung vor und nach Operationen gibt es einen Akutschmerzdienst, der von der Abteilung für Anästhesie rund um die Uhr vorgehalten wird. Darüber hinaus können Patienten mit chronischen Schmerzzuständen, seien es Rücken-, Gelenk- oder Kopfschmerzen, in die Sprechstunde der ambulanten Schmerztherapie kommen. „Vor allem bei chronischen Schmerzen ist es wichtig, diese ganzheitlich zu betrachten“, erklärt Dr. Hewel. „Wir sehen den Patienten als sogenannte bio-psycho-soziale Einheit und schauen uns neben medikamentösen oder interventionellen Behandlungsansätzen auch sein Umfeld an. So können wir einen Gesamtzusammenhang für die Schmerzen erkennen und diese besser behandeln.“ In Eberbach geschieht das mit einem multimodalen Therapieansatz. Das bedeutet, dass der Arzt das komplexe Symptom „chronischer Schmerz“ auf seine oft langjährige Entstehungsgeschichte hin untersucht und verschiedene Facharztdisziplinen beteiligt. Sowohl Schmerzursache als auch der Prozess der Chronifizierung haben eine hohe Bedeutung im Hinblick auf die Wahl der Behandlungsmethoden. Ob die Therapie dann invasiv, zum Beispiel mit Nervenblockaden, oder nichtinvasiv, unter anderem mit Stoßwellentherapie, erfolgt, entscheidet das Team individuell. „Am Ende zählt die effektive Symptomkontrolle, das heißt ein Dr. Hewel (Mitte) ist leitender Arzt für Schmerz- und Palliativmedizin. Hier auf dem Foto mit Dr. Unger, Paula Kuhnle und Klaus Wilfing. Foto: kop

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