14 So viel mehr als Schlafenlegen | Anästhesie und Intensivmedizin Eberbach Acht Intensivbetten, die meisten in Einzelzimmern, stehen hier für die Patienten bereit. „Im Verhältnis zur Gesamtgröße des Hauses mit 140 Betten ist das absolut ungewöhnlich“, betont Dr. Daniel Unger, seit 2020 Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin in Eberbach. Er ergänzt: „Fünf Mitarbeitende der Abteilung sind ausgebildete Intensivmediziner – damit sind wir fachlich bestens aufgestellt.“ Aber wer landet eigentlich auf der Intensivstation? 60 bis 70 Prozent aller Intensivfälle in Eberbach sind internistischer Natur, am häufigsten treten Infektionen auf: schwere Harnwegsinfekte, Lungenentzündungen oder Sepsen. „Wir sind eine Klinik im Wald, da kommt vieles zusammen“, stellt Dr. Rüdiger Leipold mit einem Lächeln fest. „Umso besser, dass wir in personeller und technischer Hinsicht gut ausgestattet sind und gleichzeitig unsere Grenzen kennen. Bei einem schweren Lungenversagen arbeiten wir beispielsweise mit der Uniklinik in Heidelberg zusammen.“ Dr. Leipold ist ebenfalls Anästhesist und als Oberarzt für die Intensivstation verantwortlich. Mit den Kollegen an den anderen GRN-Standorten pflegen die Ärzte einen offenen Austausch. „Und natürlich helfen wir uns gegenseitig“, betont Dr. Unger. „Braucht Sinsheim beispielsweise ein Intensivbett, und wir haben eins frei, verlegen wir innerhalb des Klinikverbunds.“ Besonderheit Alter Im Schnitt sind Patienten für drei Tage auf der Intensivstation in Eberbach, das Durchschnittsalter liegt bei 85 Jahren. „Einmal hatten wir ein Dreierzimmer voll belegt – das zusammengenommene Alter lag bei 280 Jahren“, erinnert sich Dr. Leipold. Der hohe Altersschnitt resultiert einerseits aus einer immer älter werdenden Gesellschaft. Zusätzlichen Einfluss nimmt die Ausrichtung des KrankenhauWer Anästhesie hört, denkt oft „nur“ an Narkose. Und auch wenn die Operationsbegleitung ein wichtiger Bestandteil der Fachrichtung ist – ihr Spektrum ist deutlich größer: Anästhesie und Intensivmedizin gehören fest zusammen, viele Intensivstationen, darunter auch die der GRNKlinik in Eberbach, werden anästhesiologisch geführt. In Sachen Notfall-, Palliativ- und Schmerzmedizin sind die Anästhesisten am Scheuerberg ebenfalls Profis.
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