GRNplus April / 2018
Infokasten > Das Team der Betreuungsinsel bie- tet seinen Bewohnern mehrere An- gebote, die sowohl die Kreativität als auch die Aktivität ansprechen. Neben Singen und Gedächtnistrai- ning in Form von Tisch- und Brett- spielen wird beispielsweise auch Gymnastik gemacht. > Auch die Geselligkeit spielt eine Rolle, so kommen etwa Spazier- gänge auf dem Gelände, Kaffee- treffen oder auch der neu gegrün- dete Männerstammtisch bei den Bewohnern gut an. Dieser wech- selt sich zweimal im Monat mit Filmnachmittagen in der Einrich- tung ab. 22 Man braucht ein großes Herz „Wo das Herz wohnt, ist man zu Hause“, lautet das Motto der Betreuungsinsel im GRN-Betreuungszentrum Weinheim. Im Gespräch mit GRNplus erklärt Krankenpflegehelferin Lydia Schank: „Man braucht ein großes Herz für die Bewohner.“ Und: „Betreuung ist viel mehr als ,nur‘ Spielen und Basteln.“ „Die Betreuungsinsel ist ein Ort, an dem nicht nur für den Kör- per gesorgt, sondern an dem auch auf die Seele, das Gemüt und das Wohlbefinden der Bewohner geachtet wird“, sagt Ly- dia Schank, die seit dem Jahr 2013 in der Betreuung der Wein- heimer Einrichtung arbeitet. Sie ist eine von sieben Mitarbeitern in diesem Bereich, die für 120 Bewohner zuständig sind. „Die Würde des Menschen zu respektieren, ist das A und O“, erklärt sie. Oberstes Ziel sei es, den Alltag der Bewohner nach deren Wünschen und Willen sowie den Ist-Zustand so zufrie- denstellend wie möglich zu gestalten – ohne den Bewohner zu überfordern. Und wie sieht dieser Alltag in der Betreuungsinsel aus? „Es geht in erster Linie darum, jeden einzelnen Bewoh- ner in seinen Interessen zu erreichen und ihm das Gefühl zu geben, dass man sich um ihn kümmert. Fingerspitzen- und Taktgefühl sind hier gefragt. Und es geht um die Gemeinschaft, um nicht zu vereinsamen“, erklärt Schank. Des- halb gibt es auch Angebote in der Gruppe. Es wird gesungen, Redewendungen werden spielerisch ergänzt und es wird auch gebastelt, wobei es hier weniger auf das Re- sultat als auf den Vorgang an sich ankommt. „Es steckt viel mehr dahinter. Es geht darum, Erinnerungen hochzuhalten und Fähigkeiten wieder hervorzurufen, auch wenn es beispielswei- se ,nur‘ um das Reichen der Schere geht. Das ist dann ein Motivationsschub, der wirkt“, erklärt Schank. Bewohnern, die bettlägerig sind, wird Einzelbetreuung angeboten, bei der es vordergründig darum geht, Impulse zu geben. Das kann auch mittels Handpuppen geschehen, die vor allem bei Demenzpa- tienten zum Einsatz kommen. Und es funktioniert: „Die Augen der Bewohner beginnen zu strahlen“, erklärt Schank. Auch eine uralte Praxis hält seit zwei Jahren im Betreuungszentrum Einzug. So bietet Schank die Anwendung Aroma-Pflege im sogenann- ten Snoezelraum, einem speziellen Raum für Entspannungsübungen, an. „Hierbei geht es um Pflege sowohl im gesundheitlichen als auch im ästhetischen Sinn“, erklärt Schank. Der Förderverein Kreispflegeheim Weinheim unterstützt dieses Angebot mittels der Be- schaffung der zu 100 Prozent ätherischen Öle. Und diese sind der Schlüssel in der Aroma-An- wendung. „Alles geht hier über die Wahrnehmung von Düften. Das kann Erinnerungen wecken, Ängste oder auch Unruhe lindern und dem Körper ein Glücksge- fühl geben“, sagt Schank, die sich – wie ihre Kollegen auch – stets fortbildet. Glücklich geht auch sie am liebsten jeden Abend nach Hause – „mit dem guten Gefühl, heute wieder alles erreicht zu haben, was möglich war. Man gibt viel, bekommt aber auch viel wieder zurück. Ich liebe meinen Beruf“, sagt sie mit einem Lächeln. awe Betreuungsangebote Bei der Anwendung Aroma-Pflege. Foto: kop Krankenpflegehelferin Lydia Schank. Foto: kop
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