GRNplus April / 2018

21 Infokasten > Das GRN-Betreuungszentrum bietet derzeit Platz für insgesamt 228 Bewohner im Bereich der Pflege und der Eingliederungshilfe. > Im Bereich der Pflege werden verschiedene Berufsgruppen vereint: Sozialar- beiter, Heilerziehungspfleger, -helfer und -assistenten, Altenpfleger/-helfer, Ge- sundheits- und Krankenpfleger und -helfer sowie Betreuer nach §43b SGB XI. Außerdem sind Mitarbeiter wie Physio- und Ergotherapeuten beschäftigt. Sonja Beetz. Foto: privat kannten, schließlich bringen einige Mit- arbeiter immer öfter ihre Hunde mit. Aber auch andere Hunde statten der Einrich- tung Besuche ab, wie der neunjährige Golden-Retriever-Rüde Pepper. Seit Herbst 2017 besucht er mit „Frauchen“ Steffi Merkel aus Großsachsen das Be- treuungszentrum. Die Hundebesuchs- dienste, die sich wie die Clownbesuche an alle Bewohner richten, wurden durch einen Aufruf der Bürgerstiftung Wein- heim ins Leben gerufen. Zwei Hunde kommen zweimal in der Woche zu den Bewohnern und sind dort mittlerweile bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“. „Pepper ist kein ausgebildeter Therapiehund, aber er hat ein ruhiges Gemüt. Und natürlich liebt er Leckerli“, sagt Merkel. Diese Leidenschaft wird ganz deutlich, als Bewohnerin Elsa Pusch den Vierbeiner dazu bringt, das Kommando „Gib Pfote“ umzusetzen, schließlich fällt die Belohnung ziemlich lecker aus. Und eine Streicheleinheit gibt es noch oben drauf – und das mag nicht nur Pepper. „Er bringt die Men- schen zum Lachen und zum Erzählen von früher. Das ist das Schöne an un- seren Besuchen“, erklärt Merkel. „Der Kontakt mit den Tieren aktiviert viele un- serer Bewohner. Manche, die bettlägerig sind, entwickeln auf einmal ungeahnte Aktivitäten. Da werden auf einmal Bäl- le geworfen und gelacht wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Und die Besuche bleiben in den Köpfen. Die Kollegen vom Pflegedienst berichten, dass viele der Bewohner noch Tage da- nach von den Hunden erzählen und sich auf den nächsten Besuch freuen“, sagt Pascal Zimprich, Leiter der Arbeits- und Beschäftigungstherapie am Betreuungs- zentrum. awe Mehr zum Verein unter: www.xundlachen.info „Im Vordergrund steht die individuelle Betreuung – egal ob auf die Pflege, die Aktivierung oder auf die soziale Betreuung bezogen“, sagt Sonja Beetz, die im Januar 2018 die Pflegedienstleitung im Betreuungszentrum übernommen hat. Die soziale Betreuung fängt im Kleinen an, denn schon die Versorgung am Mor- gen durch das Pflegepersonal gehört dazu. „Pflege bedeutet mehr als die reine physische Versorgung. Es geht vor allem um das Wohlbefinden unserer Be- wohner“, erklärt Beetz. Und damit sich diese hier zu Hause fühlen können, basiert alles auf der Biographie eines jeden Einzelnen. „Wir arbeiten ressourcenorientiert: Wir schauen nicht, was ein Bewoh- ner nicht kann, sondern, was er noch kann, was ihm Freude bringt und was wir ihm Gutes tun können. Manchmal werden sogar neue Fähigkeiten entdeckt“, sagt Beetz. Deshalb gibt es eine Reihe an Betreuungsangeboten, die in Gruppen stattfinden, um die sozialen Kontakte zu fördern. Andere Angebote sind individuell. Die Besu- che der Hunde oder der Clowns bringen Aktivität in das Leben der Bewohner. Beliebt sind auch Ausflüge oder die Feste, die zweimal im Jahr von den Stationsschülern organisiert werden. Die Bindung der Mitarbeiter zu den Bewohnern sei relativ eng, was auch daran liegt, dass ein Dienst über zehn Stunden geht – „so bekommt unser Haus einen familiären Charakter und wir können individueller mit den Bewohnern arbeiten“, sagt Beetz. Von den langjährigen Mitarbeitern im Betreuungszentrum werden eine hohe Empathie und Fachkompetenz vorausgesetzt, da einige Bewohner über ihren Anspruch auf Pflege hinaus auch psychische Probleme aufweisen und daher in anderen Einrichtungen nicht versorgt werden können. Das Betreu- ungszentrum sei dafür bekannt, auch mit solchen Patienten gekonnt umgehen zu können. „Wir akzeptieren hier jeden Bewohner so wie er ist“, sagt Beetz. Nach dem Umzug in den Neubau im Herbst 2019 möchten die Verantwortli- chen des Betreuungszentrums einige Neuerungen anbieten. So wird es einen geschlossenen Demenzbereich sowie eine Schwerstpflege-Station geben, Letztere kann bisher nur vereinzelt angeboten werden. Außerdem werden Ein- gliederungshilfe und die Pflege räumlich voneinander getrennt. Das Betreu- ungszentrum kann dann außerdem in Einzelzimmern Platz für 120 Bewohner in der Pflege und 72 Bewohner in der Wiedereingliedung anbieten. awe Steffi Merkel und ihr Hund Pepper zu Besuch bei Elsa Pusch. Foto: tr Zahlen & Fakten rund um das GRN-Betreuungszentrum Wir akzeptieren jeden so, wie er ist „Unser Ziel ist es, so viel Heimat wie möglich zu geben“, sagt Pflegedienstleiterin Sonja Beetz.

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