GRNplus Mai / 2022

Das Prinzip: Die Körperstelle, die untersucht werden soll, wird für kurze Zeit den Röntgenstrahlen ausgesetzt. Sie durchdringen den Körper und werden je nach Gewebe unterschiedlich stark abgeschwächt. So fangen Knochen mehr Strahlung ab als Muskeln, da sie eine dichtere Zusammensetzung haben. Auf dem Röntgenbild haben sie deshalb hellere Umrisse und Strukturen. Da Hohlräume und weiches Gewebe viel Strahlung hindurchlassen, sehen sie dunkler aus. Dadurch lässt sich das Körperinnere gut sichtbar machen, woraus die Ärzte Rückschlüsse ziehen können. Doch Röntgen ist nicht gleich Röntgen, es gibt unterschiedliche Verfahren. Die konventionelle Methode wird zum Beispiel bei der Diagnostik von Knochenbrüchen, Lungenentzündungen, Darmverschlüssen und Gallensteinen angewendet. Prinzipiell wird von einer Richtung auf die betroffene Körperstelle geschaut. Da sich dabei unterschiedliche Gewebe überlagern und damit die Sicht einschränken können, wird häufig noch eine weitere Aufnahme aus einem anderen Blickwinkel angefertigt. Dadurch entsteht ein genaueres Bild. Manchmal werden auch Kontrastmittel benutzt, um bestimmte Körperstrukturen stärker hervorzuheben. Das Mittel erscheint dann auf demRöntgenbild ganz hell und gibt den Ärzten Aufschluss über die Blutgefäße oder den Magen-Darm-Trakt. Wie Topolovszki verrät, haben er und sein zehnköpfiges Team auch die Möglichkeit, beim Röntgen mit der Kilovolt-Anzahl oder der Belichtungszeit der Geräte zu variieren, abhängig vom abzubildenden Körperbereich sowie der gewünschten Bildaufnahme. Eine weitere Möglichkeit ist eine sogenannte Computertomographie (CT): Mit diesem Gerät wird ein noch detailreicheres Bild erstellt als beim herkömmlichen Röntgen. Es geht jedoch mit einer höheren Strahlenbelastung einher. Doch auch hier macht sich der technische Fortschritt bemerkbar, denn Geräte der neuesten Generation haben eine im Vergleich zu Laszlo Topolovszki (rechts) und sein Team untersuchen ungefähr 50 Patienten am Tag. 26 Strahlenbelastung im Alltag und beim Röntgen Beim Stichwort Strahlenbelastung schießt einem meistens zunächst das Thema Atomkraft in den Kopf. Dabei gibt es viele natürliche und künstliche Strahlungsquellen, die im normalen Alltag vorkommen. Das Bundesamt für Strahlenschutz schätzt die natürliche Strahlenexposition für einen Bürger auf durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr. Strahlung aus medizinischen und technischen Anwendungen sorgt für weitere 1,7 Millisievert im Jahr. Das heißt: Für eine Person in Deutschland liegt die Gesamtbelastung bei durchschnittlich 3,8 Millisievert im Jahr. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Dosis von Strahlungsquellen ausgehen kann: › Zusätzliche Belastung auf der Zugspitze (knapp 3000 Meter Höhe) = 2,2 Mikrosievert am Tag › Eine Röntgenaufnahme der Zähne = 10 Mikrosievert › Einfacher Flug von Frankfurt nach New York = 55 Mikrosievert › Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs = 50 Mikrosievert › Eine Mammografie = 400 Mikrosievert › Rauchen von 1,5 Schachteln Zigaretten täglich (Tabak ist radioaktiv) = 13.000 Mikrosievert im Jahr Erklärung: Sievert nennt sich die Maßeinheit für die Strahlendosis. 1000 Mikrosievert sind 1 Millisievert. 1000 Millisievert sind 1 Sievert. Quellen: www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/natuerliche- strahlung/natuerliche-strahlung.html Info

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