Standards hinaus Auch wenn es eher im Verborgenen arbeitet und dessen Mitarbeiter kaum direkten Patientenkontakt haben, ist es für einen reibungslosen Krankenhausalltag unabdingbar. Schließlich sind alle Fachabteilungen auf das Labor angewiesen. „Egal ob Innere Medizin, Chirurgie oder Gynäkologie: Alle brauchen Werte, und das möglichst schnell.“ Wenn das jemand weiß, dann ist es Dorothea Kadelka. Seit 2017 leitet sie das Labor der GRN-Klinik Weinheim, seit 1979 arbeitet sie in der Branche. Ihre Abteilung mit zehn Medizinisch-Technischen Laboratoriums Assistenten (MTLA) befindet sich rund um die Uhr im Einsatz, auch an Wochenenden und Feiertagen. Denn: Ihre Untersuchungen sind entscheidend für Ärzte und Patienten. In der Regel sind es Blut- oder Urinproben, die im Labor landen und erst einmal zentrifugiert werden müssen. Das bedeutet, dass sie in einer Zentrifuge so schnell gedreht werden, dass sich die flüssigen von den festen Bestandteilen lösen. Ersteres wird für viele Laboranalysen benötigt. Etwa zehn Minuten dauert das Verfahren, wie die 63-jährige Kadelka verrät. Danach wird die Probe auf die Geräte verteilt. Ein TSH-Wert, ein Hormon der Schilddrüse, kann weitere 30 Minuten benötigen. „Wenn alles optimal läuft, kann es insgesamt schon 40 bis 45 Minuten dauern“, meint die Laborleiterin. Am Beispiel einer Urinprobe wird deutlich, was die Labormitarbeiter anhand der Ergebnisse herauslesen können. Die Probe wird direkt in einem Laborgerät auf zehn unterschiedliche Werte – auch Parameter genannt – untersucht. Wenn dann etwa eine erhöhte Menge an Leukozyten, also weißen Blutkörperchen, im Urin gemessen wird, kann dies auf eine Harnwegsinfektion hindeuten. „Auch Bakterien sollten dort nicht zu finden sein. Um das zu überprüfen, müssen wir den Urin zentrifugieren und das Sediment, also den Bodensatz, unter dem Mikroskop anschauen“, erklärt die 63-Jährige. Mit diesem Gerät können bis zu 25 unterschiedliche Parameter (Elektrolyte, Substrate und Enzyme) bestimmt werden. Fotos: PR Über die 22
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