22 Foto: kop Katharina Elbs: Uns ist beiden klar, dass die Zusammenarbeit angesichts der großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich nicht ganz ohne Konflikte ablaufen kann. Aber wir haben ein Grundvertrauen in die Haltung der anderen, damit wir solche Konflikte auch gut miteinander lösen. Es ist doch so: Konflikte sind wichtig. Denn Reibung erzeugt Energie und ermöglicht damit ein Weiterkommen und Veränderung. Wenn man sich sicher sein kann, dass ein Konflikt nicht zum Auseinanderdividieren führt, sondern zu einer besseren Lösung, dann ist das die richtige Basis. Vor welchen Herausforderungen stehen die GRN in den nächsten Jahren? Katharina Elbs: Wichtig ist die wohnortnahe Versorgung der – immer älter werdenden – Bevölkerung. Die Menschen brauchen insbesondere im Bereich der Geriatrie einen Anlaufpunkt, wo sie gut und in kleiner, familiärer Struktur aufgehoben sind. Das ist in Eberbach und Sinsheim besonders wichtig, wo es im Umkreis wenige Kliniken gibt. Für mich ist es am Ende wichtig, dass die Versorgungsstruktur im Rhein-Neckar-Kreis – auch in Zusammenarbeit mit den Unikliniken in Heidelberg und Mannheim, wo ja gerade über eine Fusion oder einen losen Verbund diskutiert wird – gewährleistet ist. Wir sollten uns in diese Diskussion einklinken und klären, was es für uns als GRN und für den Rhein-Neckar-Kreis bedeutet, wenn dieser Verbund kommt. Die Frage lautet also: Wie müssen wir aufgestellt sein, damit es im Sinne der Mitarbeiter und der Bevölkerung insgesamt eine gute Versorgungsstruktur gibt? Was muss sich an den politischen Rahmenbedingungen ändern, damit die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung finanziell eine Zukunft haben? Katharina Elbs: Ich würde mir wünschen, dass die Politik aktiv Entscheidungen zur Krankenhausplanung trifft und sich Gedanken macht, wie ein Land und eine Region idealer Weise aufgestellt sein sollten. In der Diskussion über eine Fusion der Unikliniken in Heidelberg und Mannheim hieße das konkret, dass der Blick der Politik auf die Versorgung der gesamten Bevölkerung in unserer Region gerichtet wird. Hierzu gehört auch die Frage, welche Gebiete schon heute überversorg sind und wie man diese Überversorgung reduzieren will? Momentan wird das unter teilweise schwer nachvollziehbaren Eingriffen dem Markt überlassen. Judith Masuch: Dazu müssen auch wir unsere Stimme erheben in den entsprechenden politischen Gremien. Dazu gehört ein guter Kontakt zum Sozialministerium in Stuttgart, um unsere Sicht der Dinge darzulegen. Schon jetzt arbeiten die GRN-Standorte in verschiedenen Bereichen eng zusammen. Sehen Sie in diesem Bereich noch Synergien, die Sie heben wollen? Katharina Elbs Katharina Elbs wurde am 7. April 1980 in Pforzheim geboren. Nach dem Abitur studierte sie BWL an der Universität Stuttgart. Die ersten beruflichen Stationen der Diplom-Kauffrau waren bei Bosch in Stuttgart im Bereich Marketing und Kommunikation, im MediClin Herzzentrum Lahr und in Mannheim bei der Unternehmensberatung Ruhl Consulting AG, die Krankenhäuser berät. 2015 wechselte Katharina Elbs zur GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH in Schwetzingen. Zunächst war sie als Geschäftsbereichsleiterin für Unternehmensentwicklung und Kommunikation für das Gesamtunternehmen tätig. 2018 übernahm sie die Leitung der GRN-Klinik Schwetzingen. Seit Juli 2022 ist die 42-Jährige – neben Rüdiger Burger, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht – Geschäftsführerin der GRN. Ab dem 1. Januar 2023 wird sie den Vorsitz der GRN-Geschäftsführung übernehmen. In ihrer Freizeit ist Katharina Elbs am liebsten mit dem Rennrad in den Bergen unterwegs. Auf die Frage nach aktuellen Lieblingsbüchern oder -filmen fallen ihr spontan der Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens und der Science-Fiction-Film „Inception“ mit Leonardo DiCaprio ein. pro Zur Person Fot : GRN
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