GRN-Geschäftsführung Wechsel an der Spitze: Ein Duo für den Verbund Innovative Methoden in der Hernienchirurgie Abteilung der Viszeralchirurgie kostenlos zum Mitnehmen Ausgabe 2 / 2022 DAS GESUNDHEITSMAGAZIN aus Eberbach Sportkardiologie Überregionale Top-Adresse in Eberbach
Pflegefachkraft (m/w/d) Abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d) / Pflegefachkraft (m/w/d) Abgeschlossene Ausbildung als Krankenpflegehelfer (m/w/d) Abgeschlossene Ausbildung als Altenpflegehelfer (m/w/d) Unsere GRN-Klinik Eberbach – ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg! Herr Rolf Poxleitner, Pflegedienstleitung (Tel.: 06271 83-7382) Scheuerbergstraße 3 in 69412 Eberbach Die GRN-Klinik Eberbach ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit 130 Betten, die sich auf die Fachabteilungen Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Urologie sowie Anästhesie mit interdisziplinärer Intensivstation verteilen. Daneben gibt es eine HNOBelegabteilung. Die Klinik gehört zum Verbund der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH. Attraktive Vergütungen, nach TVöD inklusive Altersversorgung und Jahressonderzahlung Strukturierte Einarbeitung Individuelle Arbeitszeitgestaltung mit elektronischer Arbeitszeiterfassung Bezuschussung von Kinder- und Ferienbetreuung Entwicklungsmöglichkeiten und Förderung Ihrer Stärken innerhalb der Klinik Betriebliches Gesundheitsmanagement im gesamten GRN-Verbund mit unterschiedlichen Angeboten Mitarbeiterrabatte bei zahlreichen Shops und Marken Company Bike - Fahrradleasing Wir bieten in Voll- oder Teilzeit Wir suchen Sie, für unsere Klinik in Eberbach, als Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Ihr Profil www.grn.de Krankenpflegehelfer (m/w/d) Altenpflegefachkraft (m/w/d)
1 Sie halten die 2. Ausgabe des „GRNplus – das Gesundheitsmagazin aus Eberbach“ in den Händen. Sportlich starten wir und widmen uns unter anderem dem Thema der Sportkardiologie. Wir stellen Ihnen das Team rund um Dr. Daniel Herzenstiel, Leitender Arzt für Kardiologie und Angiologie, vor und geben einen Einblick in die spannende Tätigkeit der gesamten Abteilung. Darüber hinaus haben unsere Ärzte aus Eberbach Tipps, wie Sie Ihr Herz gesund und auf Vordermann halten. Was es mit dem Begriff der Hernienchirurgie auf sich hat, erklären wir Ihnen ab Seite 10. Dr. Thorsten Löffler, Stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszerialchirurgie, leistet mit seinen Kolleginnen und Kollegen hervorragende Arbeit. Dank innovativer Methoden und den neuesten Techniken gehört die Abteilung zu den Top-Ansprechpartnern in der Region. In dieser Ausgabe berichten wir auch über Veränderungen in der GRN-Geschäftsführung. Der bisherige GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger verabschiedet sich zum Jahreswechsel in den Ruhestand, und wir heißen die beiden neuen Geschäftsführerinnen Katharina Elbs und Judith Masuch recht herzlich willkommen. Das Interview und mehr lesen Sie ab Seite 20. Regional, informativ und unterhaltsam– das ist unserAnspruch an das GRNplus. Neben weiteren Neuigkeiten rund um die GRN-Klinik und den Verbund haben wir unter der Rubrik „Gesund in der Region“ auch Tipps für den Alltag, wie tolle Ausflugsziele und Rezepte. Interessant sind die „Meilensteine der Medizin“, hier wird die Geschichte der Medizin genauer unter die Lupe genommen. Abgerundet wird die Lektüre durch Termine, Rätsel und vieles mehr. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen mit der aktuellen Ausgabe GRNplus Eberbach. Gemeinsam mit der Redaktion bin ich gespannt auf Ihre Rückmeldungen. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ingrid Machauer Leiterin der GRN-Klinik Eberbach Liebe Leserinnen und liebe Leser! Aktuelles 2 Kardiologie/Sportkardiologie Das Herz auf dem Prüfstand 4 Interview Sport schützt das Herz 6 Trainingsplan Für einen Marathon ist es nie zu spät 8 Herzecho „Dem Herzen bei der Arbeit zusehen“ 10 Hernienchirurgie Die Hernienchirurgie hat sich rasant weiterentwickelt 14 Verfahrensmöglichkeiten Innovative Methoden bereits vor der OP 16 Intensivpflege „Plan B ist perfekt“ 20 GRN-Geschäftsführung Mit Doppelspitze die Zukunft gestalten 25 Rüdiger Burger Der Kapitän geht von Bord 28 Modernisierung der Klinik Ein neuer Empfang für die Patienten Gesund in der Region 18 Lageplan GRN Eberbach 30 Gesund in der Region Ein Bad in der Waldluft 32 Medizingeschichte Die lange Geschichte des Pflegenotstands 33 Kochrezept 34 Rätselspaß 35 Kurz notiert 36 Termine 37 Ansprechpartner 37 Impressum Besuchen Sie uns auf unserer Homepage: www.grn.de oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: klinik-eberbach@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche, weibliche als auch diverse Personen. Ingrid Machauer Inhalt
2 Über 1,7 Millionen Menschen werden jährlich in deutschen Krankenhäusern aufgrund einer Herzerkrankung behandelt, fast 218.000 davon mit einem Herzinfarkt. Klar ist, wer mit Herzproblemen in die GRN-Klinik Eberbach kommt, ist in den besten Händen. Denn der Fachbereich Kardiologie ist weit über die Grenzen der idyllisch im Neckartal gelegenen Stauferstadt hinaus bekannt. Wir stellen die Abteilung genauer vor. Ein exzellent ausgebildetes Team kümmert sich mithilfe neuester technischer Gerätschaften zur Diagnose und Therapie um kardial Erkrankte. In der Kardiologie der Klinik werden allgemeine und spezielle Erkrankungen von Herz und Kreislauf untersucht, Herzinfarkte versorgt, Herzkatheter durchgeführt und regelmäßig Stents implantiert. So sachlich diese Fachbegriffe klingen: In dieser Abteilung – die eng mit der Intensivmedizin zusammenarbeitet – geht es täglich um Leben und Tod. Patienten mit akuten oder chronischen Durchblutungsstörungen der Herzkranz- oder Beingefäße werden hier ebenso profesdem Prüfstand Das Herz auf Kardiologie / Sportkardiologie Dr. Daniel Herzenstiel, leitender Arzt der Kardiologie, mit seinem Team. Foto: GRN sionell betreut, wie Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder erkrankten Herzklappen. Das Herzkatheterlabor Das „Herzstück“ einer Kardiologie ist das Herzkatheterlabor. Hier werden minimal-invasive Untersuchungen vorgenommen. Haupteinsatzgebiet des Herzkatheters sind die Diagnose und Therapie bei koronarer Herzkrankheit, also Erkrankungen der Herzkranzgefäße, aber auch bei Herzschwäche oder Rhythmusstörungen. Bei einem Herzinfarkt ist mittels Katheter-Untersuchung eine rasche und genaue Diagnostik Auf dem Weg in das Herz- katheterlabor. Kardiologie-Pflege Rebecca Cußnick. Foto: KO
3 sowie eine unmittelbare Behandlung möglich. Noch während dieser Untersuchung kann das Behandlungsteam verengte Gefäße mit einem Ballon weiten (Ballondilatation) oder eine Gefäßstütze aus beschichtetem Metallgeflecht (Stent) einsetzen. Die Strahlenbelastung bei dieser Untersuchung ist geringer als bei einer Computertomografie. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant; bei Interventionen wie einer Stentimplantation kann ein kurzer stationärer Aufenthalt erforderlich sein. Die Untersuchung wird meistens über die rechte Handgelenk- arterie durchgeführt. Hierdurch bleibt den Patienten strenge Bettruhe nach der Untersuchung erspart und das Risiko für Nachblutungen ist gering. Die Beweglichkeit der Hand ist unbeeinträchtigt. Einige Untersuchungen, zum Beispiel Rechtsherzkatheter, sind jedoch nur über die Leiste durchführbar. Neuer Schwerpunkt: Sportkardiologie Gerade auch für Sportler ist ein gesundes Herz-Kreislauf-System enorm wichtig. Die kardiologische Abteilung der GRN-Klinik Eberbach ist hier ein überregionaler Ansprechpartner. Die Kardiologie hat für die Sportmedizin – als Schnittstelle zwischen Kardiologie, Leistungsphysiologie und Sportwissenschaft – in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt durch die tragischen plötzlichen Todesfälle berühmter Leistungssportler während eines Spiels oder Wettkampfes. Das hochkompetente interdisziplinäre Team der GRN-Klinik Eberbach berät und hilft bei allen Fragen rund um leistungs- orientierten Sport und das Herz-Kreislauf-System. Dank der ausgezeichnet ausgebildeten Sportkardiologen sind eine subtile Diagnostik, eine Beurteilung der körperlichen Belastbarkeit und individuell zugeschnittene Trainingspläne Teil des medizinischen Alltags. Die Betreuung von Leistungssportlern verlangt ebenfalls eine umfassende Gesundheitsuntersuchung zur Beurteilung der Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Die Messungen der Sauerstoffaufnahme, der Kohlendioxidabgabe sowie die gleichzeitige Erfassung der Herzfrequenz und die Laktatbestimmung geben Aufschluss über die vorhandene Ausdauerkapazität. Alle Ergebnisse werden in den Empfehlungen für ein individuelles Trainingsprogramm gebündelt. (Siehe Interview mit Dr. Daniel Herzenstiel, leitender Arzt für Kardiologie und Angiologie der GRN-Klinik Eberbach, ab Seite 4) Sport treiben trotz Herzinfarkt? Die Bedeutung der körperlichen Aktivität in der Primär- und Sekundärprävention kardialer Erkrankungen ist seit Langem bekannt. Regelmäßiges und strukturiertes Training ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung kardial erkrankter Patienten. Insbesondere Neu- und Wiedereinsteigern wird jedoch empfohlen, sich vor Trainingsbeginn sportkardiologisch untersuchen zu lassen. Die kardiologische Diagnostik von Freizeit- und Leistungssportlern gewinnt medizinisch und gesamtgesellschaftlich immer mehr an Bedeutung. Potentiell bedrohliche Erkrankungen können durch frühzeitige und regelmäßige Untersuchungen ausgeschlossen oder behandelt werden. Sowohl für eine qualifizierte Trainingsberatung kardial erkrankter Personen als auch für die Unterscheidung zwischen physiologischen, sportbedingten Veränderungen von krankhaften Befunden ist ein fundiertes sportkardiologisches Wissen erforderlich. Essenziell sind auch die gezielte wettkampfvorbereitende Untersuchung und Begleitung von Leistungssportlern. Jederzeit bereit: der Herzkatheter-Raum. Die Herzkatheter-Untersuchung ist der Goldstandard zur Beurteilung der Herzkranzgefäße. Foto: KO Die diagnostischen und therapeutischen Angebote der Kardiologie und Angiologie: › Ultraschalluntersuchung des Herzens (trans- thorakal, transösophageal, pharmakologische und dynamische Stress-Echokardiographie) › Ultraschalluntersuchungen der peripheren Gefäße › Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung › Implantation von Einkammer- und Zweikammer-Schrittmacher-Systemen sowie Einkammer- und Zweikammer-Defibrillatoren › Schrittmachernachsorge sowie Defibrillator Nachsorge › Cardioversionen, Rhythmusüberwachung › invasive Herzkatheteruntersuchungen mit PTCA + Stentimplantationen › invasive Becken-Bein-Angiographie mit PTA + Stentimplantationen, Rotationsthrombektomie, Rotationsartherektomie Info
4 Dr. Daniel Herzenstiel ist nicht nur hochqualifizierter Leiter der interventionellen Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Eberbach, sondern auch Facharzt für Innere Medizin und Notfallmedizin sowie vielfach zertifizierter Sportkardiologe und Leistungssportler aus Leidenschaft. Geboren in Österreich setzt sich der zweifache Familienvater, begeisterte Triathlet und Bergsteiger mit viel „Herzblut“ für seine Patienten ein. Dank seiner Zusatzqualifikation „Sportkardiologie 3“, die das gesamte sportkardiologische Spektrum umfasst und auch die Beurteilung von Leistungssportlern einschließt, werden Patienten von ihren Hausärzten und Kardiologen nach Eberbach überwiesen. Für eine Zweitmeinung, für ein Herz-Echo oder einen kontrollierten Trainingsplan nach einer überstandenen Herzmuskelentzündung – Dr. Herzenstiel ist der Ansprechpartner. Er betreut zudem Leistungsschwimmer am Olympiastützpunkt Heidelberg und lebt – gemeinsam mit seinem Team aus Oberärzten, Fachärzten und Pflege der GRN-Klinik – das vor, was sie ihren Patienten empfehlen: regelmäßig Sport. Sehr geehrter Herr Dr. Herzenstiel, wer herzkrank ist, soll sich schonen. Dachten wir. Stimmt das noch? Dr. Daniel Herzenstiel: In der Kardiologie hat man sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich umorientiert – früher wurde bei Herzschwäche Bettruhe empfohlen, heute ist erwiesen, dass Sport bei vielen Herzerkrankungen lebensverlängernd wirkt. das Herz“ „Sport schützt Kardiologie / Sportkardiologie Sport schützt nicht nur das Herz, sondern kann es sogar verjüngen. Natürlich sollte der Patient halbjährlich von seinem Kardiologen kontrolliert werden und seinen Trainingsplan aktualisieren. Auch für die koronaren Herzkrankheiten gilt: Ausdauersport ist essentiell zur Vermeidung von Reinfarkten. Es hat sich sogar herausgestellt, dass Sport das Wachstum von kleinen Herzgefäßen (Kapillaren) anregt. Wer darf Sport treiben? Dr. Daniel Herzenstiel: Jedes Kind, jeder Erwachsene. Ab 35 Jahren mit einer entsprechenden Voruntersuchung beim Hausarzt oder Sportmediziner und einer Sporttauglichkeitsbescheinigung. Optimal sind drei Stunden Ausdauersport in der Woche. Fehlende Bewegung kann dagegen zu fatalen Folgen führen – nicht nur am Herzen. Auch viele andere Krankheiten werden so begünstigt. Wer sollte keinen Sport treiben? Dr. Daniel Herzenstiel: Einer sehr kleinen Gruppe von Menschen sprechen Kardiologen ein Sportverbot aus. Zum Beispiel bei bestimmten angeborenen Herzfehlern oder bei zu Rhythmusstörungen neigenden Herzmuskelerkrankungen, außerdem bei noch nicht versorgten Herzkranzgefäßverengungen und bei operationswürdigen Herzklappenfehlern. Ist Sport auch nach einem Herzinfarkt oder bei verengten Herzkranzgefäßen möglich? Dr. Daniel Herzenstiel: Tatsächlich ist Sport nach einem Herzinfarkt, sobald die Koronarstenosen mit Stents versorgt sind, ein unverzichtbares Muss zur Minimierung von Folgeschäden am Herzen und zur Vermeidung eines Reinfarkts. Das Herz kann durch Bewegung zur Regeneration angeregt werden. Dr. Daniel Herzenstiel, leitender Arzt für Kardiologie und Angiologie der GRN-Klinik Eberbach. Foto: GRN
5 Kann zu viel Sport einem Herzen schaden? Dr. Daniel Herzenstiel: Schädlich sind abrupte extreme Belastungen. Wenn also ein Marathon oder eine andere "Challenge" nicht sorgfältig und kontrolliert vorbereitet werden. Außerdem muss man bei überstandenen Infekten dem Körper eine Pause gönnen. Problem sind die nicht selten auftretenden Begleit-Herzmuskelentzündungen besonders bei viralen Infekten. Deshalb gilt nach Infekt mit Fieber: eine Woche Trainingspause. Welche Sportarten werden Herzpatienten empfohlen? Dr. Daniel Herzenstiel: Ausdauer- und Krafttraining im Verhältnis 4:1 sowie verletzungsarme Mannschaftssportarten, die Spaß machen. Auch ein Marathon? Dr. Daniel Herzenstiel: Wenn er gut vorbereitet und von einem Sportkardiologen begleitet wird. Wer sollte eine kardiologische Abklärung erhalten? Dr. Daniel Herzenstiel: Jeder sollte einmal im Leben zum Kardiologen gehen. Es hat sich ja in den vergangenen Jahren gezeigt, dass immer wieder Top-Sportler bei Olympia oder im Profi-Fußball ganz plötzlich im Wettkampf versterben. Eine Studie zum Herztod im Profi-Fußball machte deutlich: 36 Prozent dieser Sportler hatten nachweislich eine Krankheit aus dem kardiologischen Bereich. Mit einer entsprechenden Untersuchung und Begleitung wären diese Todesfälle vermeidbar gewesen. bw Begeisterte Sportler: Benjamin Müller, Pflegerischer Leiter der ZNA, Dr. Daniel Herzenstiel, leitender Arzt Kardiologie und Assistenzarzt Benjamin Weiland (von links). Foto: KO
6 Trainingsplan Mit 80 Jahren einen Marathon laufen? Nach einem Herzinfarkt mit dem Training beginnen? Das geht! Aber natürlich nach sorgfältigem Check-Up beim Kardiologen und einem individuellen und strukturierten Trainingsplan. Mit der Vorbereitung sollte drei Monate vor dem geplanten Sportereignis begonnen werden. Sportkardiologe Dr. Daniel Herzenstiel empfiehlt folgende Trainingsschritte: nie zu spät Marathon ist es Für einen Sportlich aktiv: Dr. Herzenstiel mit seinen Kolleginnen Jessica Tate, Ulla Kappes, Rebecca Cußnick und Julia Lenk (v.l.) Foto: KO Jeder Anfänger oder Wiedereinsteiger über 35 Jahre sowie jeder ambitionierte Sportler sollte eine Überprüfung der Gesundheit (körperliche Untersuchung, EKG und Belastungs-EKG) beim Hausarzt oder Sportmediziner durchführen lassen. Die zehn Regeln für gesundes Sporttreiben der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit und Rehabilitation (DGSP, www.dgsp.de) sollten beachtet werden. Im Falle von Auffälligkeiten kann eine weiterführende Diagnostik wie beispielsweise die sportkardiologische Untersuchung erforderlich sein (siehe S. 2 bis S. 5). Heidelberger Halbmarathon 2023 unter zwei Stunden Der Heidelberger Halbmarathon ist aufgrund seines Streckenprofils ein sehr
Sportliche Events in der Region Die Sportkardiologie Eberbach startet 2023 erneut bei den Lauf- und Triathlon-Sportveranstaltungen in der Region ganz nach dem altbekannten GRN-Motto: „Gesundheit durch Radeln-Schwimmen-Laufen am Neckar“! Termine siehe Seite 36 Dr. D. Herzenstiel bietet mit Überweisung durch einen Kardiologen Stressechos für Patienten aller Kassen an. Außerdem werden in seiner Privatsprechstunde folgende Leistungen angeboten: › Kardiologische Routinekontrolle › Manager-Check › Sportkardiologische Leistungs- analyse und Beratung › Sportkardiologische Trainings- und Wettkampf-Beratung Info 7 anspruchsvoller und damit auch beanspruchender Lauf. Wichtig ist es, die Informationen und Tipps auf der Website www.sashalbmarathon.tsg78-hd.de und der Laufsportvereine hier aus der Region zu beachten. Ausreichend trainiert ist, wer „ermüdungsfrei“ 10 Kilometer in einer Stunde läuft und sich dabei unterhalten kann. Ermüdungsfrei bedeutet, der Läufer könnte eine zweite Stunde im selben Tempo dranhängen. Dieser Trainingszustand kann durch rechtzeitige, regelmäßige Vorbereitung erreicht werden. Zur Motivation und zur Optimierung der Lauftechnik wird dringend auf das wertvolle Angebot von Laufvereinen hingewiesen. Die Vorbereitung Mindestens zwölf Wochen vor dem Wettkampf sollte das Training mit jeweils mindestens 21,1 Kilometern pro Woche begonnen werden. Einmal in der Woche Tempoläufe Zuvor 15 Minuten einlaufen, danach noch mindestens fünf Übungen des Lauf-ABC (siehe Webseite des Deutschen Leichtathletik-Verbands www.leichtathletik.de) durchführen, dann Tempointervalle in lupenreiner Lauftechnik im submaximalen Geschwindigkeitsbereich, zum Beispiel 5x 1000 m oder Pyramiden – jeweils mit aktiven zwei- bis dreiminütigen Trabpausen. Fahrtenspiele kombiniert mit Bergläufen Einmal pro Woche muss auch das Laufen am Berg und das Abwärtslaufen trainiert werden, kombiniert mit Fahrtenspielen (dabei handelt es sich um mehrere, kurze Sprints). Dauerlauf Zweimal in der Woche längere Strecke laufen; mindestens einmal vor dem eigentlichen Event muss die Wettkampfdistanz als Testlauf erfolgen. Tipp: Läufer sollten üben, alle fünf Kilometer drei Schlucke Wasser zu trinken. Trainingstipps für Ü50-Läufer Soweit aus orthopädischer Sicht vertretbar, ist Laufsport bis in sehr hohes Alter gesund. Studien ergaben, dass ältere Läufer, die ihr Leben lang viel Sport getrieben haben, ein Herz-Kreislauf-System haben, das 30 Jahre jünger wirkte. Dieses Resultat ist deswegen besonders bemerkenswert, da die Fähigkeit, Sauerstoff zu verarbeiten, bei einem Erwachsenen ab 30 Jahren um etwa zehn Prozent pro Jahrzehnt abnimmt. Beim Frankfurt Marathon (14 000 Teilnehmer) sind fast 700 Läufer 60 Jahre und älter gewesen. Wichtig ist gerade für ambitionierte Senioren eine sportmedizinische Untersuchung. Das Alter ist ein weiterer kardiovaskulärer Risiko- faktor, daher sollten Menschen über 50 vor Sportevents einen Kardiologen aufsuchen. Ergeben sich hierbei kardiologische Erkrankungen, kann auch noch die Vorstellung bei einem Sportkardiologen zur „Start-Freigabe“ erforderlich sein. Auch das „Return to Sport“ wird bei älteren Menschen mit gesundheitsbedingt längeren Trainingspausen immer wichtiger. Übrigens: Nicht nur Marathon-Interessierte sollten die Mittagspause nutzen, um einen zügigen Spaziergang zu machen. Jeder sollte mehrmals pro Woche Sport treiben. Vier- bis fünfmaliges Training in der Woche beugt dem sitzbedingten Altern des Herzens nahezu ebenso gut vor wie das extreme Training von Eliteathleten. Das körperliche Lebensalter kann so um mehr als zehn Jahre gesenkt werden. Gesundheit lässt sich allerdings nicht auf Vorrat trainieren. Die positiven Effekte nehmen leider sofort wieder ab, wenn das tägliche Training eingestellt wird. Laufen hält das Herz-Kreislauf- System fit. Foto: Adobe Stock
Sehr geehrter Herr von Niessen, was genau bedeutet es, wenn eine Echokardiografie durchgeführt wird? Boris von Niessen: Wir unterscheiden hier drei verschiedene Verfahren: Die Transthorakale Echokardiographie (TTE) – auch Herzecho genannt – ist eine der wichtigsten Routine- untersuchungen am Herzen. Diese Ultraschallunter- suchung kann über verschiedene Herzerkrankungen Aufschluss geben. Etwas seltener führen wir die Schluckecho (TEE) Untersuchung durch, eine hochauflösende Ultraschall- untersuchung über die Speiseröhre. Außerdem sind wir Experten für die Stress-Echokardiographie – ein Herz-Ultraschall unter Belastung. Die Echokardiographie liefert viele Informationen über die Hohlräume des Herzens, die Herzklappen, den Herzmuskel und die Leistungsfähigkeit des Herzens. Aufgrund welcher Symptome beim Patienten oder Befunde führen Sie die Ultraschalluntersuchung des Herzens durch? Boris von Niessen: Wir führen diese Untersuchung durch, wenn es beim EKG zu Auffälligkeiten kam. Oder bei Verdacht auf Vorhofflimmern. Auch um Blutgerinnsel in den Vorhöfen zu erkennen, oder bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion der Herzklappen (Endokarditis). Ebenso Aussackungen der Brustschlagader (Aortenaneurysma), Durchblutungs- oder Pumpstörungen im Herzen und angeborene Herzfehler können so dokumentiert und anschließend behandelt werden. Wir können auch sehen, ob Herzklappen undicht oder verengt sind oder ob sich die Herzwände verdickt haben. Kommt es in einer der drei Herzkranzarterien zu einer Verengung, beispielsweise durch Kalkablagerungen, wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Der Herzmuskel hat einen hohen Sauerstoffbedarf, er ist ein Muskel, der das ganze Leben ununterbrochen arbeitet. Um diesen Bedarf an Sauerstoff zu erfüllen, wird er von drei relativ großen Herzkranzgefäßen mit Blut versorgt. Verschließt sich ein Herzkranzgefäß plötzlich ganz, wird der Herzmuskel an der entsprechenden Stelle gar nicht mehr der Arbeit zusehen“ „Dem Herzen bei Kardiologie / Herzecho versorgt. Dann spricht man vom Herzinfarkt. Ob der Herzmuskel unterversorgt ist, oder nach einem Herzinfarkt verändert erscheint, lässt sich ebenfalls mit einem Herz-Ultraschall abbilden. Wie ist der Ablauf der Untersuchung? Boris von Niessen: Während der Untersuchung wird ein Ultraschallkopf von außen an den Brustkorb gehalten. Der Patient macht den Oberkörper frei und legt sich in der Regel entspannt auf die linke Seite. Die Geräte senden Schallwellen aus, die von den verschiedenen Geweben des Herzens und von den blutgefüllten Herzkammern unterschiedlich stark zurückgeworfen werden. Das Echo dieser Schallwellen erzeugt auf einem Monitor ein bewegtes Bild. Das so erzeugte Ultraschallbild zeigt die Struktur des Herzens. Wir können so die Größe der Herzkammern, die Funktion der Herzklappen oder die Dicke des Herzmuskels beurteilen. Wir können das Herz bei seiner Arbeit sehen, in Echtzeit sozusagen, seine Pumpleistung und die Fließrichtung der Blutströme bestimmen. Wie viele Herz-Ultraschalluntersuchungen führen Sie im Jahr durch? Boris von Niessen: Pro Jahr zwischen 2000 und 3000. Wie lange dauert diese Untersuchung? Boris von Niessen: Das ist ganz unterschiedlich. Je nach Befund kann es 5 Minuten oder auch 30 Minuten in Anspruch nehmen. Natürlich besteht für den Patienten anschließend die Möglichkeit zu einem ausführlichen Gespräch zu seinem Befund. 8 Boris von Niessen ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und Oberarzt in der GRN-Klinik Eberbach. Foto: GRN
Wozu dient die Stressultraschall-Untersuchung? Boris von Niessen: Bei dem sogenannten Stressecho wird der Puls entweder medikamentös oder durch Radfahren auf circa 80 Prozent des Maximalpulses angehoben. Das gleichzeitig durchgeführte Echo zeigt dann, mit 85-prozentiger Genauigkeit, ob die Herzkranzgefäße ausreichend weit sind oder ob eine Stent-Implantation erforderlich ist. Sind Risiken mit dieser Untersuchung verbunden? Boris von Niessen: Bei der Ultraschalluntersuchung von außen gibt es keinerlei Risiken. Es entsteht auch keine Strahlenbelastung. Falls es bei den Schluck- oder Stressverfahren Komplikationen gibt, sind wir so erfahren und ausgestattet, dass wir jederzeit reagieren können. Wie bereitet man sich auf die Untersuchung vor? Boris von Niessen: Für die Standard-Echokardiografie von außen ist keine Vorbereitung nötig. Man sollte nur möglichst Kleidung anziehen, die einfach an- und auszuziehen ist. Unkomplizierte Sportklamotten zum Beispiel. bw Starkes Herz – langes Leben Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut Robert-Koch-Institut die führende Todesursache in Deutschland und verursachen insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Zahlen, die beunruhigen. Wer lange fit und gesund sein will, braucht demzufolge einen starken Muskel. Um das wichtigste Organ des Körpers optimal zu schützen, gilt es einige Regeln zu beachten. Die Sportkardiologen der GRN-Klinik Eberbach haben eine Checkliste mit den sieben wichtigsten Faktoren zusammengestellt: Cholesterinarme Ernährung Die wichtigste Säule der Prävention ist auch die einfachste: gesunde Ernährung! Empfohlen wird die sogenannte Mittelmeerdiät: viele Ballaststoffe, fleischarm, viel Gemüse, Hülsenfrüchte und ungesättigte Fettsäuren, zum Beispiel Olivenöl. Regelmäßige körperliche Aktivität Fast so wichtig, wie die Ernährung ist es, sich ausreichend zu bewegen. Drei Stunden in der Woche, Ausdauer- und Kraftsport. Wichtig: Die Sportart sollte Spaß machen, damit die Motivation bleibt. Am motivierendsten sind verletzungsarme Mannschaftssportarten. Rauchverbot Rauchen ist nach wie vor der Hauptrisikofaktor für Herzkranz- erkrankungen. Optimal wäre, es so weit wie möglich einzuschränken. Übrigens: Noch gefährlicher ist der Gebrauch der Elektrozigarette. Normaler Body-Mass-Index / Bauchumfang Der BMI sollte in jedem Alter unter 30 bleiben (das ist die Grenze zum Übergewicht). Noch wichtiger: der Bauchumfang! Bauchfett ist für viele koronare Herzkrankheiten (KHK) verantwortlich. Bei Männern besteht ab einem Umfang von 94 cm ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, bei Frauen ab 80 cm. Gesunde Blutzucker-Regulation In Stresssituationen greifen wir Menschen oft zu Industriezucker. Besser sind Nüsse und Obst! Bluthochdruck rechtzeitig erkennen Der Bluthochdruck gilt nicht umsonst als „silent killer“ im menschlichen Körper. Unentdeckt führt er über die chronische Druckbelastung zu einer Verdickung des Herzmuskels. Das Herz wird dadurch steifer und verliert an Leistungskraft. Positives Stressmanagement Das Herz liebt den Trainingsreiz ebenso wie den "tiefenentspannten" Ruhepuls. Ausreichend Schlaf und aktive Regenerationspausen ermöglichen ein erfolgreiches, langes Arbeitsleben – nicht nur des Herzmuskels. Checkliste/Prävention 9 Der Arzt dokumentiert ein Herz-Ultraschall. Foto: KO
Hernienchirurgie Die Bezeichnung „Bruch“ erinnert erst einmal an gebrochene Knochen. Ein Leisten-, Narben- oder Nabelbruch hat allerdings wenig mit dem Skelett zu tun, vielmehr stülpt sich dabei das Bauchfell durch eine Lücke in der Bauchdecke nach außen. Brüche oder Hernien bei Erwachsenen sind in der Regel auf Bindegewebsschwächen zurückzuführen und können durch Risikofaktoren wie Adipositas, Rauchen, Husten oder schweres Heben begünstigt werden. In den meisten Fällen müssen Hernien operiert werden, um zu vermeiden, dass Organe wie etwa der Darm eingeklemmt werden. Das könnte im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Die Leistenbruch-Operation ist der am häufigsten durchgeführte chirurgische Eingriff: In Deutschland werden jährlich rund 275.000 Leistenhernien operativ versorgt. „Die Operationsmöglichkeiten in der Hernienchirurgie haben sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Es gibt einen ganzen Blumenstrauß an neuen Techniken, die insbesondere vor dem Hintergrund eingeführt wurden, dass alle etablierten Techniken neben Vorteilen auch 10 weiterentwickelt hat sich rasant Die Hernienchirurgie
11 Nachteile hatten“, erklärt Dr. Thorsten Löffler, Stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik in Eberbach. Grundsätzlich unterscheidet man bei der chirurgischen Behandlung zwischen zwei konkurrierenden Verfahren. Bei dem offenen Operationsansatz wird die Hernieüber einenSchnitt inderBauchdecke versorgt. Im Rahmen eines minimal- invasiven Eingriffs dagegen wird mithilfe eines Bildschirms operiert. Dabei führen die Operateure eine Kamera und spezielle Instrumente über gerade mal schlüssellochgroße Schnitte zu der entsprechenden Stelle, weshalb diese Technik auch als Schlüssellochmethode bezeichnet wird. In der Regel wird bei beiden Methoden ein Kunststoffnetz eingesetzt, das die Bauchwand stabilisiert, um weitere Brüche vorzubeugen. „Welche Methode angewendet wird, entscheiden wir von Patient zu Patient individuell. Nicht für jeden Bruch muss die neueste Methode die beste sein“, weiß Dr. Löffler aus Erfahrung. In diesem Zusammenhang spricht man von Tailored Approach, einem individuell maßgeschneiderten Konzept, das sich bei Experten weltweit durchgesetzt hat. „Die Voraussetzung für eine maßgeschneiderte Behandlung ist, dass alle Techniken beherrscht werden. Um das zu gewährleisten haben wir neue Ver- Dr. Thorsten Löffler zeigt ein elastisches Kunststoffnetz, das bei einer OP eingesetzt wird. Foto: KOP In der GRN-Klinik Eberbach kommen die neuesten Methoden der Viszeralchirurgie zum Einsatz. Foto: KOP
„Nicht für jeden Bruch muss die neueste Methode die beste sein“ (Dr. Thorsten Löffler) 12 fahren hier sehr schnell eingeführt“, betont der Eberbacher Spezialist. Die individuelle Verfassung des Patienten sowie die Art und Größe der Hernie sind entscheidend für die Wahl der Behandlung. Bei sehr großen Brüchen etwa, die mehr als zehn Zentimeter groß sein können, ist die Schlüssellochmethode ungeeignet, weil dabei zu viel Spannung im Gewebe entsteht. Kleinere Hernien dagegen sind in der Regel problemlos minimal-invasiv zu operieren. Die minimal-invasive OP-Methode ist bei kleineren Brüchen gut geeignet. Welches Verfahren Dr. Löffler und sein Team anwenden, ist von Patient zu Patient, von Bruch zu Bruch unterschiedlich. Foto: KOP „Wir können in Eberbach auf das gesamte Spektrum der Hernienchirurgie zurückgreifen, auch auf neue hybride Techniken, die die Vorteile der beiden Ansätze vereinen“, erläutert Dr. Löffler. Zu den innovativsten etablierten Hybridtechniken gehört das MILOS (Mini or LessOpenSublayOperation)-Verfahren, das in Hamburg entwickelt wurde und in Eberbach bereits regelmäßig angewendet wird. Dabei wird mit kleinen Schnitten und Kamera gearbeitet, was das Risiko von Wundheilungsstörungen verringert, die bei offenen Operationen auftreten können. Gleichzeitig können die Operateure das stabilisierende Netz, anders als bei den herkömmlichen minimalinvasiven Techniken, außerhalb
13 Das Herz des Neckartals Erholung in schönster Umgebung und doch mittendrin im Leben in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar. Die wunderschöne Stadt im Herzen des Odenwalds ist umgeben von sanften Hügeln und durchzogen vom ruhig dahin fließenden Neckar. Herrliche Wander- und Radwanderwege und geradezu ideale Bedingungen zu Land und Wasser eröffnen dem sportlich Ambitionierten und dem Naturfreund eine große Vielfalt im Naturpark Neckartal-Odenwald. Zahlreiche Gastronomiebetriebe mit Außenbewirtung in der historischen Altstadt mit ihren idyllischen Plätzen und verwinkelten Gassen laden zum genussvollen Verweilen ein. Stadt Eberbach | Leopoldsplatz 1 | 69412 Eberbach am Neckar | 06271 / 87 1 | www.eberbach.de Dr. Thorsten Löffler ist Stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Spezialist auf dem Fachgebiet der Hernienchirurgie. Foto: KOP der Bauchdecke platzieren, und damit die Gefahr von Verwachsungen und Abwehrreaktionen reduzieren. Studien konnten belegen, dass die Operation mit der MILOS-Technik für Patienten mit weniger Schmerzen, schnellerer Belastbarkeit und einem deutlich reduzierten Risiko für Wiederholungsbrüche verbunden ist. EMILOS ist eine Variante, bei der die Spiegelung, die Endoskopie, erfolgt, nachdem der Raum zwischen Bauchfell und Bauchwand mit CO2-Gas aufgefüllt wurde. Trotz aller Vorteile gilt: Nicht für alle Brüche ist MILOS geeignet. Aufschluss darüber, welches Verfahren angewendet werden sollte, kann nur eine ausführliche Untersuchung und Diagnostik bringen. ks
Dr. Thorsten Löffler und die Abteilung der Viszeralchirurgie streben die Zertifizierung als Kompetenzzentrum an. Foto: KOP Nicht nur bei der Hernien-Operation selbst, auch bereits im Vorfeld kommen heute innovative Verfahren zum Einsatz. Gemeinsam mit der Universität Heidelberg arbeitet die GRN- Klinik Eberbach seit einigen Jahren daran, die Behandlung bei Brüchen weiter zu verbessern. Ein Schwerpunkt dabei ist die Narbenhernien-Chirurgie. Die Klinik in Heidelberg führt viele große komplexe Bauchoperationen durch, etwa an Leber, Speiseröhre oder Bauchspeicheldrüse. In Folge der Eingriffe kommt es immer wieder zu größeren Narbenbrüchen, die zum Teil in Eberbach behandelt werden. Verfahrensmöglichkeiten Professor Dr. Friedrich Kallinowski, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie in Heidelberg, arbeitete im Rahmen der Kooperation zwei Jahre in Eberbach. Er hat das sogenannte GRIP-Konzept entwickelt. „Hintergrund war, dass es bei rund zehn Prozent der operierten Narbenbrüche zu einem Neubruch, einem Rezidiv, kam, was für viele der Patienten mit chronischen Schmerzen verbunden war. Ein Ergebnis, das alles andere als zufriedenstellend war“, erläutert Dr. Löffler. Das GRIP-Konzept beruht auf zwei Prinzipien: Das physikalische Prinzip, nach dem Stabilität Haftreibung braucht, und das biologische Prinzip, das besagt, dass Heilung Stabilität benötigt. Forschungen in diesem Zusammenhang haben ergeben, dass zu kleine Netze und die folglich zu geringe Überlappung oft für neue Brüche verantwortlich waren. Da das Netz aber natürlich nicht größer sein sollte als notwendig, hat Kallinowski eine Formel definiert, anhand derer im Vorfeld genau berechnet werden kann, wie groß das Netz sein muss, und wo es gegebenenfalls zusätzlich fixiert werden sollte. Die Eberbacher Klinik ist eine der wenigen in Deutschland, die das Konzept bisher etabliert hat. vor der OP Methoden bereits Innovative
Einzigartig in der Region ist die Anwendung des Valsalva-CT (Computertomographie), das ebenfalls in Kooperation mit der Universität Heidelberg entwickelt wurde und in Eberbach regelmäßig durchgeführt wird. „Es beinhaltet, dass ein Patient einmal in Ruhe und ohne Kontrastmittel durch das CT gefahren wird und danach noch einmal unter Pressen, um zu beurteilen, wie sich ein Bruch unter Belastung verhält. Dadurch kommt es in vielen Fällen zu Abweichungen, wenn die Hernie etwa im Ruhezustand viel kleiner ist als unter Belastung, oder auch umgekehrt“, erklärt Dr. Löffler. Eine wichtige Information, denn der Alltag in Bewegung kann dadurch bei der Wahl der individuellen Behandlungsmethode einbezogen werden. Auf dem Weg zum Kompetenzzentrum Hernienchirurgie Neben der täglichen Sprechstunde hat die GRN Klinik Eberbach eine spezielle Hernien-Sprechstunde eingeführt, die zweimal wöchentlich angeboten wird. Die Hernien-Sprechstunde ist auch ein Schritt auf dem Weg zur Zertifizierung als „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ der Deutschen Herniengesellschaft, die in Kürze beantragt wird. Die Voraussetzungen dafür sind bereits jetzt erfüllt und wurden mit dem Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ bestätigt. Für die Zertifizierung müssen unter anderem Hernien-Operationen dokumentiert, nachuntersucht und zu Studienzwecken in ein Register eingetragen werden. Ein weiteres Kriterium ist die Erfahrung der Operateure: 200 Hernien-Operationen pro Jahr muss eine Klinik nachweisen, ebenso spezielle Fortbildungen und standardisierte Arbeitsabläufe. Entscheidend ist natürlich auch eine niedrige Komplikationsrate. 2023 darf sich die GRN-Klinik dann voraussichtlich offiziell „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ nennen. „Für Patientinnen und Patienten bedeutet das zusätzliche Sicherheit, bei uns in den besten Händen zu sein“, betont Dr. Löffler. ks 15 Catalyst & Talent Our name combines these ideas. Catalent Pharma Solutions ist ein weltweit führendes pharmazeutisches Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Somerset, New Jersey und über 17.500 Mitarbeitern in 45 Werkenweltweit. 700 Mitarbeitende am Standort Eberbach stellen Tag für Tag bei ihrer Arbeit die Patientensicherheit in den Vordergrund und produzieren pro Jahr ~ 7 Mrd. Weichkapseln für verschreibungspflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel. Für den Geschäftsbereich Softgel & Oral Technologie an unserem Standort in Eberbach bieten wir zahlreiche Karrieremöglichkeiten in den Bereichen Qualitätsmanagement, Operations, Produktentwicklung, Supply Chain Management. Studenten und Berufseinsteiger können gerne bei Praktika, Bachelor- und/oder Master-Arbeiten in die Pharmabranche schnuppern. Die Ausbildung hat eine lange Tradition bei Catalent, qualifiziert und zukunftsorientiert mit guten Entwicklungsperspektiven in attraktiven und vielfältigen Aufgabengebieten: Industriekaufmann/-frau Maschinen- und Anlagenführer/in Bachelor of Arts - BWL Industrie Chemielaborant/in Mechatroniker/in Fachkraft für Lagerlogistik Catalent Germany Eberbach GmbH Gammelsbacher Str. 2, 69412 Eberbach www.catalent.com Human Resources – Luisa Haas – luisa.haas@catalent.com
Kristin Ulrich arbeitet als Intensivfachpflegekraft in der GRN-Klinik in Eberbach und ist sich sicher: „Hier gehöre ich hin.“ Sie spricht offen über die Vorteile und Herausforderungen des Jobs und weiß, was Berufsanfänger mitbringen müssen. Intensivpflege Der Alltag von Kristin Ulrich wirkt für den Außenstehenden wie ein Spagat inmitten von Gegensätzen. Als Intensivkrankenpflegerin bewegt sie sich zwischen Empathie und Selbstschutz, zwischen Hingeben und Loslassen, zwischen keine Zeit haben und sich Zeit nehmen und auch immer wieder zwischen Leben und Tod. Diesen Drahtseilakt beherrscht die 29-Jährige. Heute ist es ruhig auf der Eberbacher Intensivstation. Ein Mann liegt in einem der Zimmer und unterhält sich mit seiner Ehefrau, die zu Besuch gekommen ist. Schläuche und Geräte sind nicht zu sehen. Einige Betten warten unter Folie im Eingangsbereich der Station auf ihren Einsatz. In dieser Stille sieht es fast so aus, als hätte es COVID hier in Eberbach nie gegeben. Aber eben nur fast. Wer genau hinschaut, entdeckt die Spuren der Pandemie: In einem der Räume hängen Atemschutzmasken, deren Visier über einen Schlauch mit einem Filter am Bauchgurt verbunden ist. Mit ihnen haben die Pflegekräfte monatelang unter Hochdruck gearbeitet. Im Pausenraum steht ein einzelner Stuhl; gemeinsam essen ist noch nicht erlaubt. Es sind diese vermeintlich kleinen Dinge, die Kristin Ulrich zu schaffen machen. Sie sehnt sich nach Normalität. Denn zu ihrer Arbeit gehört für sie nicht nur der Umgang mit Patienten, sondern auch das Krafttanken im Gespräch mit ihren Kollegen; mit ihrer Ersatzfamilie, wie sie sie nennt. Beim Gang über den Flur strahlt Ulrich eine selbstbewusste Ruhe aus, die sie in zehn Jahren Berufserfahrung aufgebaut hat. Ursprünglich war nicht die Pflege ihr Ziel. Für ihre Zukunft hatte sie am Anfang ihrer Berufskarriere andere Pläne. Ein Wirtschaftsstudium wollte sie absolvieren – vielleicht auch Chemie oder Physik. Doch sie folgte dem Rat ihrer Mutter, die damals sagte: „Frag doch mal im Krankenhaus, du kannst doch gut mit Menschen.“ Und heute hat Ulrich keinen Zweifel, dass es die richtige Entscheidung war: „Ich bin froh, dass Plan A nicht funktioniert hat. Plan B ist perfekt. Hier gehöre ich hin.“ Was Intensivfachpflege für sie so perfekt macht, ist das Wissen, dass sie ist perfekt" „Plan B 16
Menschen, denen es wirklich schlecht geht, helfen kann: „Aus einem auf fremde Hilfe angewiesenem Wesen wird hier wieder ein richtiger Mensch.“ Auf die psychische und körperliche Belastung im Job angesprochen, sagt sie: „Es ist ein Kampf, ja. Es ist aber auch immer wieder ein Sieg.“ Dass die Arbeit in der Intensivfachpflege bisweilen sehr kräftezehrend und herausfordernd sein kann, liegt für Ulrich in erster Linie nicht am Beruf selbst. Sie sagt, wenn auf einmal der Fachkräftemangel besiegt wäre, könnte es jeder in diesem Beruf bis zur Rente schaffen. Denn dann gäbe es die Chance auf eine gesunde Work-Life-Balance, kein Arbeiten bis über die Belastungsgrenze hinaus. Für ihre persönliche Work-Life-Balance liebt Ulrich es, mit ihren Hunden rauszugehen. „Einfach hören, was die Natur gibt. Nur das Rauschen der Blätter im Wind, ein Bach, der im Hintergrund plätschert“, sagt sie und ergänzt mit einem Lachen: „Das klingt jetzt aber esoterisch.“ Wer in der Intensivfachpflege arbeiten möchte, absolviert zunächst eine Pflege-Ausbildung und kann sich nach zweijähriger Berufserfahrung in einer wiederum zweijährigen Weiterbildung spezialisieren. Den Unterschied zur Pflege auf einer Normalstation sieht Ulrich in der Verteilung der Kapazitäten: „Ich habe keine 15 Patienten, sondern zwei oder drei, die meine volle Energie brauchen.“ Außerdem sei sie durch die Notwendigkeit des schnellen Handelns und durch die enge Zusammenarbeit mit den Ärzten enger an der Medizin. Zudem sei die Medikamentengabe, die medizinisch-therapeutische Pflege sowie die Arbeit an und mit den medizinischen Geräten umfangreicher als auf der Normalstation. Das liegt laut Ulrich daran, dass der Patient im akuten Krankheitszustand ist und mehr Zuwendung und Zeit erfordert. Berufsanfänger sollten laut Ulrich Spaß daran haben, sich stetig weiterzubilden. Sie unterstreicht, was ein Lehrer zu ihr sagte: „Nach der Ausbildung fängt die Ausbildung an.“ Für diesen Beruf sei es deshalb wichtig, neben Wissbegierde und Interesse an der Medizin eine gewisse Reife und viel Einfühlungsvermögen mitzubringen. Den Interessenten solle außerdem bewusst sein, dass es in diesem Beruf um Menschenleben gehe und deshalb Verantwortungsbewusstsein, Kompetenz und Expertise eine große Rolle spielten. „Wenn es dein Wunsch ist, probiere es aus“, motiviert sie den potenziellen Nachwuchs. Über die Verantwortung für ein Menschenleben, die sie in ihrem Arbeitsalltag immer wieder trägt, spricht Kristin Ulrich sachlich. Sie sagt, sie habe ihre Checkliste, die sie abarbeite: Was muss ich noch dokumentieren? Welche Medikamente muss ich noch geben? „Wenn ich die Punkte auf der Liste abhaken kann, habe ich alles getan, was in meiner Macht steht. Der Rest ist Schicksal.“ Medizin und Schicksal – zwei weitere Gegensätze, die Kristin Ulrich in ihrem Beruf täglich unter einen Hut bringt. GRN „Es ist ein Kampf, ja. Es ist aber auch immer wieder ein Sieg.“ (Kristin Ulrich) 17 Mit Kompetenz, Einfühlungsvermögen und einer Checkliste absolviert Kristin Ulrich ihre Arbeit auf der Intensivstation. Foto: GRN
PW 2 Garage Theodor-Frey-Straße BT E Haup Parkplatz Zufahrt Gar Ausfahrt Parkplatz Zufahrt Garage Eingang Praxen Nebeneingang Klinik 18 GRN-Klinik Eberbach Lageplan
BT D BT A BT B BT C Scheuerbergstraße pteingang Parkplatz rage Einfahrt Parkplatz Ärztlicher Bereitschaftsdienst im BT D - EG Bei akuten Erkrankungen, mit denen man normalerweise zu seinem Hausarzt gehen würde, ist außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Haus- und Facharztpraxen der Ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zuständig. Öffnungszeiten: Samstag ab 8 Uhr bis Montag 7 Uhr Präsenzdienst vor Ort in der Klinik Notfallambulanz der GRN-Klinik Eberbach im BT B - EG Bei schwerwiegenden Verletzungen (zum Beispiel Knochenbrüchen, Schnittwunden) und bei schweren Erkrankungen, bei denen ein stationärer Klinikaufenthalt zu erwarten ist, ist die Notfallambulanz der GRN-Klinik Eberbach zuständig. Sie ist rund um die Uhr besetzt. Notruf bei lebensbedrohlichen Notfällen Bei Verdacht auf Herzinfarkt, Schlaganfall und bei schweren Unfällen rufen Sie bitte die europaweit gültige Notruf-Nummer 112 der Rettungsleitstelle an. Von dort aus wird der notärztliche Rettungsdienst alarmiert, der auf schnellstem Weg zu Ihnen kommt. Telefon 116 117 Fremdgebäude – Eigentum von EBVIT GRN Klinik Eberbach Notaufnahme Haupteingänge Haltestellen 19
20 gestalten die Zukunft Mit Doppelspitze Die GRN-Einrichtungen in Schwetzingen, Weinheim, Sinsheim und Eberbach genießen in der Region einen guten Ruf. Patienten und Angehörige sind froh, dass es in ihrer Nähe eine Klinik der Grund- und Regelversorgung sowie weitere Gesundheitseinrichtungen gibt. Trotzdem sind viele überrascht, wenn sie erfahren, dass „ihre“ GRN-Klinik Teil eines Verbundes ist, der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH mit Sitz in Schwetzingen. GRN-Geschäftsführung An der Spitze der GRN steht seit deren Gründung 2006 Rüdiger Burger, der Ende 2022 nach insgesamt über 30 Jahren Tätigkeit im Gesundheitswesen in den Ruhestand geht. Seit dem 1. Juli 2022 ist die bisherige Leiterin der GRN-Klinik Schwetzingen, Katharina Elbs, in die Geschäftsführung der GRN aufgerückt. Zum 1. Januar 2023 komplettiert die bisherige Personalchefin der GRN, Judith Masuch, die neue Doppelspitze. GRNplus hat sich mit Katharina Elbs und Judith Masuch über die politischen Herausforderungen der Gesundheitsbranche, über Gegenwart und Zukunft der GRN-Einrichtungen und über ihren persönlichen Führungsstil unterhalten. Seit dem 1. Juli 2022 haben die GRN Gesundheitszentren RheinNeckar mit Ihnen, Frau Elbs, und Herrn Burger eine Doppelspitze. Wie haben Sie sich die Aufgaben aufgeteilt? Katharina Elbs: Die Übergangsphase nutzen wir vor allem für eine sorgfältige Übergabe und Einarbeitung in für mich neue Themen. Ich komme aus dem Krankenhausbereich, war bisher Klinikleiterin und habe daher vor allem in diesem Bereich viel Erfahrung. Aber die GRN besteht nicht nur aus Kliniken, sondern auch aus Betreuungszentren, Seniorenzentren und Medizinischen Versorgungszentren. Darüber hinaus bereiten wir natürlich gemeinsam Entscheidungen vor, die in die Zukunft ragen. Ihm ist wichtig, dass er solche Entscheidungen nicht mehr alleine trifft, sondern seine Nachfolgerinnen mit einbezieht. Wie wertvoll ist es, dass Herr Burger ein halbes Jahr lang seine Erfahrung an Sie weitergeben kann? Katharina Elbs: Das ist sehr wertvoll. Herr Burger hat einen riesigen Erfahrungsschatz, auf den ich zurückgreifen kann. Wenn man seine Zeit von 1991 bis 2006 als Leiter des damaligen Krankenhausamtes des Rhein-Neckar-Kreises mitrechnet, kennt er die Krankenhauslandschaft im Kreis seit mehr als 30 Jahren und das Unternehmen GRN von der Pike auf. Die Arbeit als Geschäftsführer findet nicht nur in den GRN-Einrichtungen statt, sondern auch in übergeordneten politischen Gremien. Herr Burger ist auf dieser Ebene sehr gut vernetzt, bindet mich sukzessive in die Arbeit ein und macht mich mit den relevanten Ansprechpartnern bekannt. Gab es in den ersten Wochen Ihrer neuen Tätigkeit Themenfelder oder Herausforderungen, die Sie vorher noch gar nicht so auf dem Schirm hatten? Katharina Elbs: Nein, das nicht. Das liegt auch daran, dass die Entscheidung
21 Katharina Elbs (links) und Judith Masuch. Foto: kop über die neue Doppelspitze in der Geschäftsführung ja schon länger vorbereitet und imNovember 2021 vomAufsichtsrat der GRN beschlossen worden ist. Ab dem 1. Januar 2023 rücken dann Sie, Frau Masuch, in die Geschäftsführung auf, wenn Herr Burger in den Ruhestand geht. Haben Sie schon geklärt, wie dann die Aufgabenverteilung aussehen wird? Judith Masuch: Aufgrund unserer beruflichen Erfahrung lag die Aufgabenverteilung eigentlich nahe. Ich bin von Haus aus Juristin und bearbeite seit über elf Jahren das gesamte Personalthema bei der GRN. Deshalb werde ich mich künftig auch in der Geschäftsführung um diesen wichtigen Themenbereich kümmern. Wir haben darüber hinaus einen detaillierten Geschäftsverteilungsplan erstellt. Danach wird Frau Elbs die Bereiche Medizinstrategie und Finanzen unter sich haben. Und ich werde mich um die Personalthemen, die rechtlichen Fragen und um unsere Heime kümmern. Es war sicher ein großer Vorteil, dass sich der Aufsichtsrat der GRN frühzeitig auf eine interne Lösung mit einer Doppelspitze festgelegt hat. Judith Masuch: Das stimmt. Wir kennen beide das Unternehmen schon lange, und wir konnten uns frühzeitig auf die neuen Aufgaben vorbereiten. Auch aus den Reihen der Mitarbeiter kommt die Rückmeldung, dass es sehr geschätzt wird, dass eine interne Lösung gefunden worden ist. Der GRN-Aufsichtsrat hat sich bewusst für eine Doppelspitze entschieden. Welche Vorteile hat dies aus Ihrer Sicht? Katharina Elbs: Das war tatsächlich eine Frage, die lange diskutiert wurde mit demAufsichtsrat und den Kreisräten. Die Entscheidung ist so entstanden, dass Herr Burger, Frau Masuch und ich der Meinung waren, dass die Größe des GRN-Verbunds eine Doppelspitze erfordert. Es ist einfachnichtmehr üblich, dass man ein Unternehmen dieser Größe – mit 3500 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro – alleine führt. Wir haben dazu auch ein Organisationsgutachten von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft machen lassen, die unsere Organisationsform gebenchmarkt hat und zu demselben Ergebnis kam. Für mich ist der große Vorteil der Doppelspitze, dass man sich spezialisieren kann. Dadurch kann man notwendige Veränderungen schneller angehen. Das brauchen wir jetzt, gerade mit Blick auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Judith Masuch: Hinzu kommt, dass es erforderlich ist, die Vertretung innerhalb der Geschäftsführung sicherzustellen. Eine vollwertige Vertretung war bislang nicht etabliert. Herr Burger hat zum Glück eine hervorragende Konstitution und hat für seine Arbeit auch auf Privatleben verzichtet. Aber man kann nie ausschließen, dass jemand auch einmal unvorhergesehen ausfällt. In diesem Fall muss sichergestellt sein, dass die Geschäfte zu jeder Zeit ordnungsgemäß geführt werden. Deshalb sind Herr Burger, Frau Elbs und ich gemeinsam mit dem Vorschlag, eine Doppelspitze zu etablieren, in den Aufsichtsrat gegangen. Wir haben uns dann aber auch nicht nur imAufsichtsrat vorgestellt, sondern in jeder Fraktion des Kreistags. Wie wichtig ist es, dass Sie sich untereinander persönlich gut verstehen und gemeinsame Ziele verfolgen, um die GRN erfolgreich in die Zukunft zu führen? Judith Masuch: Ich glaube, es ist ganz entscheidend, dass sich zwei Führungskräfte an der Spitze eines Unternehmens erst einmal fachlich gut ergänzen. Das tun wir, weil jede von uns andere Schwerpunkte hat. Aber auch die persönliche Ebene ist im Arbeitsleben enorm wichtig. Und wir sind davon überzeugt, dass es auch dort passt. Das ist auch wichtig, um nach Außen ein gutes Bild abzugeben und nach Innen die notwendigen Veränderungen vorantreiben zu können. Wir können uns aufeinander verlassen und wissen, dass wir in vielen Punkten gleich ticken. Wo ticken Sie denn zum Beispiel gleich? Judith Masuch: Mir fällt spontan ein, dass wir beide für eine transparente Kommunikation zu unseren Partnern stehen – ganz egal, ob es Mitarbeitende, politische Gremien oder Investoren sind. Wir legen großen Wert darauf, dass auch unsere Finanzen transparent dargestellt werden.
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