GRNplus Juni / 2022

Mit dem Neubau wurde auch das Urologische Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald gegründet. Doch das bedeutet nicht, dass in der Eberbacher Urologie nur Steine behandelt werden. Spezialisierung Eine bewusste Medizinisches Angebot Hinter dem Titel verbirgt sich laut Dr. Jan Voegele, dem Chefarzt der Urologie und Ärztlichen Direktor, Folgendes: „Es handelt sich um ein Tribut an die Tatsache, dass wir in Eberbach sehr viele Steinbehandlungen und -operationen durchführen. Daher sind wir auch in diesen Abläufen sehr gut. Wir machen das sorgfältig, seriös und auf dem neuesten Stand der Technik.“ Doch was ist mit Steinen überhaupt gemeint? Typischerweise in der Niere oder im Harnleiter liegend, entstehen die Steine aus sehr kleinen Kristallen, die sich im Urin im Harntrakt abspalten. In manchen Fällen können die Steine zu sehr starken Schmerzen führen, auch Blut im Urin kann ein Indikator sein. Um den Verdacht sicherzustellen, kann der Arzt ein bildgebendes Verfahren (CT, Röntgen oder Ultraschall) anwenden, die Größe des Steins und dessen genaue Position bestimmen. Wie Dr. Voegele berichtet, stehen Steine aus wirtschaftlichen Gründen nicht hoch in der Gunst von manchen Kliniken. „Private Träger können sich die am besten vergüteten Eingriffe aussuchen und sich darauf spezialisieren. Unser Versorgungsauftrag als regionaler, gemeinnütziger Träger besteht in der Grund- und Regelversorgung der Patienten. Dazu gehören selbstverständlich auch Steine, die eine Volkskrankheit darstellen. An oberster Stelle findet sich somit nicht das Suchen nach lukrativen Eingriffen, sondern die Versorgung der Kranken. Dafür stehen wir, und das wollen wir durch den Begriff Urologisches Steinzentrum Rhein-Neckar-Odenwald deutlich machen.“ Das heißt jedoch nicht, dass in Eberbach nur Steine behandelt werden. Auch hier wird das übrige Spektrum der urologischen Krankheiten versorgt, sowohl in operativer als auch konservativer Behandlung. Dazu zählen auch endourologische Erkrankungen wie Tumore der Prostata, Nierentumore und Tumore im Harntrakt (wie zum Beispiel der Blasentumor, laut Dr. Voegele einer der häufigsten Tumore bei Mann und Frau), sowie Themen aus der Urogynäkologie wie die Harninkontinenz. Ein weiteres Feld sind ambulante, operative Eingriffe (beispielsweise Sterilisationsoperation beim Mann oder kinderurologische Eingriffe) und spezielle diagnostische Verfahren wie die Blasenspiegelung, Prostatabiopsie oder Blasendruckmessung. Um dieses breite Spektrum an Krankheiten behandeln zu können, braucht es natürlich die modernsten Geräte. Wie Dr. Voegele erklärt, wurde schon vor dem Neubau viel investiert, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Mit der neuen ambulanten Röntgenanlage ist eine eigene, vom OP-Bereich komplett abgetrennte Diagnostik möglich. Im Altbau fand Beides in einem Raum statt, was laut Dr. Voegele „eine logistische Herausforderung“ war. „Diese separate Röntgen-Diagnostik war auch eine der Grundvoraussetzungen für den Neubau, damit die Anlage für Patienten sowohl fuß- als auch bettläufig erreichbar ist. Dadurch müssen wir nicht mehr jeden Patienten mühsam in den sterilen OP-Bereich einschleusen, ein großer Vorteil.“ ms 13 Die bewegbaren 4K-Bildschirme der neuen Röntgen-Anlage. Foto: PR

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